Die E-Auto-Seilbahn
Halb E-Auto, halb Seilbahn, das ist der neue Prototyp der Südtiroler Firma Leitner. 2021 in Sterzing entworfen, soll er bereits 2025 auf den Markt kommen.
von Lukas Verdross
Im kanadischen Vancouver findet gerade der internationale Seilbahnkongress statt. Im Rahmen der Veranstaltung hat auch der Sterzinger Seilbahnenbauer Leitner seinen neuen Prototypen vorgestellt. Getauft wurde er „ConnX“, in Anspielung auf das englische Wort connect – verbinden. Der Name passt, da ConnX die Verbindungsmöglichkeiten von Seilbahnen stark erhöhen soll.
Die Besonderheit von ConnX sieht man auf den ersten Blick. Am Unterboden der futuristischen, rundum verglasten Seilbahnkabine sind nämlich Räder angebracht. Die haben wiederum einen eigenen, in den Rädern eingebauten, E-Motor, der zusammen mit dem slowenischen Unternehmen „Elaphe“ entwickelt wurde.
Die eingebauten Räder führen laut Leitner zu einem besonders großen Vorteil: ConnX ist nicht nur Seilbahn, sondern gleichzeitig auch E-Auto. Wenn die Seilbahn auf festen Boden trifft, kann sie ohne große Schwierigkeiten als normales Auto auf Straßen und Wegen weiterfahren, ein Aussteigen der Fahrgäste ist dafür nicht notwendig.
Wenn beispielsweise ein Gebäude im Weg der Seilbahnstrecke steht, kann man mit ConnX den ersten Teil der Strecke per Seilbahn zurücklegen, dann den nächsten per Auto und dann die Fahrt wieder per Seilbahn beenden. Ohne einmal die Kabine zu verlassen.
Auch die letzten Meter hin zu einem Bahnhof oder ähnlich wichtiger Infrastruktur könne man mit ConnX problemlos zurücklegen. Dabei sind laut Leitner Geschwindigkeiten von bis zu 43 km/h und Steigungen von bis zu zehn Prozent möglich.
Das Modell, das momentan in Kanada vorgeführt wird, soll kein Prototyp oder ferne Zukunftsvision bleiben. „ConnX konnte in den vergangenen Monaten alle eingehenden Tests, die wir durchgeführt haben, erfolgreich bestehen“, sagt Klaus Erharter, der Leiter der Forschungs- und Entwicklungsabteilung von Leitner. Ein Marktdebut des Seilbahn-Auto Hybrids ist bereits für nächstes Jahr geplant.
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Kommentare (4)
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rumer
Dann bauen wir die Wägelchen etwas größer, machen eine Plattform daraus und benutzen sie im BBT um LKWs durchzubringen. Das wäre mal eine Innovation, die 50% des LKW-Verkehrs vom Brenner entfernen würde.
hf90
Wägelchen, etwas größer, im BBT – du meinst Züge?
huggy
Schaut aus wie ein Spielzeug für Erwachsene…
schwarzesschaf
Das ist die perfekte lösung für Schenna und Tirol. Das bestellen gleich ratschiller und pichler. Das drahtseil bis zum tunnel und dann durch bis zum bahnhof und dann eine halbe stunde aufladen. So ein schmarren ist perfekt für die 2