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Das IT-Chaos

Panne im Sanitätsbetrieb: Der IT-Server der Hausärzte ist wieder einmal komplett ausgefallen. Das Team K wirft der Landesregierung vor, das Problem „schönzureden“.

Von Matthias Kofler

Zu einer ärgerlichen Panne kam es gestern Vormittag im Südtiroler Sanitätsbetrieb: Das IT-System fiel komplett aus. Für einige Stunden ging in den Hausarztpraxen in ganz Südtirol nichts mehr. Entsprechend groß war der Frust beim medizinischen Personal und den PatientInnen.

Brisant: Ein ähnlicher Ausfall ereignete sich vor einigen Wochen, weshalb Franz Ploner vom Team K eine Landtagsanfrage an den zuständigen Gesundheitslandesrat richtete. Wie Hubert Messner in seiner Antwort schreibt, muss hinsichtlich möglicher Probleme der digitalisierten Verschreibung zwischen den folgenden Fällen unterschieden werden:

  • Nichtfunktionieren des „Systems zur telematischen Sammlung der Daten der in Südtirol zu Lasten des Landesgesundheitsdienstes gemachten digitalisierten ärztlichen Verschreibungen“ („Sistema di accoglienza prov.le – SAP)“, dessen Führung und Verwaltung dem Sanitätsbetrieb delegiert wurde, bzw. des „Zentralen Systems der Datensammlung“ („Sistema di accolienza centrale – SAC“) des Ministeriums für Wirtschaft und Finanzen. In diesen Zusammenhang verweist Messner darauf, dass ein digitalisiertes Rezept erst gültig ist, wenn es durch das „SAC“ validiert wurde und der verschreibende Arzt den Authentifierungskodex des Rezepts vom „SAC“ erhalten hat. Unerwartete Probleme, die auf Ausfälle des „SAC“ des Ministeriums für Wirtschaft und Finanzen zurückzuführen sind, können nicht auf lokaler Ebene gelöst werden;
  • Verbindungsprobleme des PC/der Patientenaktensoftware des Arztes für Allgemeinmedizin/Kindearztes freier Wahl (AAM/KFW) mit dem „SAP“;
  • Probleme mit der von jeweiligen AAM/KFW benutzten Patientenaktensoftware.

Laut Hubert Messner gibt es eine IT-Notrufnummer für technische Probleme an Wochenenden. Die entsprechende grüne Nummer gehört der Südtiroler Informatik AG (SIAG). Dieser Supportdienst ist von Montag bis Samstag (außer an Sonn- und Feiertagen) von 08:00 bis 19:30 Uhr aktiv. Bei technischen Störungen können die Hausärzte die Notrufnummer anrufen. „Informationen über technische Störungen des IT-Servers werden an die SIAG weitergeleitet“, erklärt der Gesundheitslandesrat. Auf die Frage, ob die Hausärzte vorab informiert werden, wenn Ausfälle geplant sind und in welchem Zeitraum diese stattfinden, antwortet Messner ausweichend: Die Übermittlung von Informationen über Updates der Patientenakten-Software und mögliche Ausfälle obliege den einzelnen Softwarefirmen.

„Leider gibt es wieder einmal keine Lösung für das Problem“, bedauert Ex-Primar Franz Ploner. Die Landesregierung versuche das Problem mit allgemeinen Aussagen „schönzureden“, statt zuzugeben, dass sie trotz der hohen finanziellen Investitionen in das IT-System nicht in der Lage sei, das Problem zu lösen bzw. entsprechende Maßnahmen zu setzen, so der Team K-Politiker abschließend.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (23)

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  • andreas

    Softwareprobleme kommen vor und das System scheint recht komplex zu sein.
    Klar ist es nicht angenehm, wenn es passiert, aber auch wenn ein paar Oberschlaue meinen, sie könnten und wissen es besser, kann man halt nicht ein System von einem Tag auf den anderen austauschen, wobei es wohl auch keine Standardlösung für diesen Bereich gibt.
    Auch SAP hat teilweise gravierende Problem bei ihren Installationen, welche der Komplexität geschuldet sind.

    Aber typisch Team K, politisches Programm haben sie zwar keines, da müssen sie halt wie Knoll bei jeder Banalität ein Drama daraus machen.
    Nebenbei, ich habe gehört, dass in der Sparkassentsraße in Bozen 3 Müllkübel nicht entleert wurden, ich schlage eine Petition oder eine Eingabe beim Rechnungshof vor.

    • pingoballino1955

      Andreas,verdrehe nicht die Tatsachen, das fehlerhafte System ist seit mindesten 5 fünf Jahren mehrmals total ausgefallen,das ist FAKT! Warum hat man damals das Trientner System nicht übernommen? Nein man muss Millionen für ein anderes investieren,das wie sich zeigt,mangelhaft ist!

      • opa1950

        Pingoballino. Guten Morgen.Jetzt haben wir 3 SVP Verteidiger. Zu Summer 1, Hermannh muss man jetzt auch Andreas mitzählen.Aber die SVP ist nun nicht mehr die Partei für die sie ausgibt.

        • schwarzesschaf

          Opa ich denke das andreas recht hat es gibt überall it probleme nehmen wir mercedes her die haben ihr software wechsel auch 4 jahre rausgeschoben und dann gab es auch noch massive probleme, aber hier geht es nur noch darum zum hetzen die völkerung zu spalten und überall seinen senf abzugeben

      • hermannh

        Bongobongo: zu deiner Zeit als du noch gearbeitet hast ist nie ein Rechensystem ausgefallen…wenn du so was behauptest, dann hast du nie gearbeitet!

        Effektiv fallen die neuen System öfter aus als die alten, liegt allerdings an der Komplexität.

        Auch die trientner Systeme fallen leider immer wieder aus, nur kriegen wir das in Südtirol nicht mit, weil es die bei uns nicht gibt…

        Das Team Kölle lenkt mit diesen Unsinnigen Anträgen von der wiederholten Wahlniederlage ab 🙂 der Kölle soll zurücktreten und dem Sleiter Platz machen!

        • pingoballino1955

          hermannh,ich habe von den letzten 5 fünf Jahren gesprochen,bist du schon senil in deinem Alter? Erklär dir doch selbst was Komplexität und Versagen des IT ist,oder bist du zu dumm dazu? In Trient funktioniert ALLES PERFEKT! Muss nur mehr lachen,glaube du kennst dich mit dir selber nicht mehr aus vor lauter LÜGEN,die du in die Welt setzt. Meinst nicht,es reicht mit deinen primitiven Verblödelungen????

          • meintag

            Bingo kurze Frage. Hast Du Untersuchungen öÄ. in der Provinz Trient machen lassen dass Du über deren System so Bescheid weisst?

          • hermannh

            Bongobongo: man merkt dass Trient weit weg von Taufers i. M. ist und Du maximal bis in Altersheim Glurns kommst. Glurns ist nicht Trient 🙁

            Warum kommen soviele Italiener zu uns zum Operiertwerden???? Schon sonderbar, dass dann überall alles besser sein soll.

  • svea

    Mag sein, dass ein System für die Sanität besonders komplex ist wegen der vielen Vorgaben wie privacy u.A.m..Warum jedoch ist das System in der Provinz Trient viel weniger fehleranfällig, als das in Südtirol obwohl dort ähnliche Vorgaben einzuhalten sind?
    In Südtirol wollte man vermutlich wieder mal das teuerste und beste System haben, denn mit Steuergeld ist leicht protzen. Sobald sich dann herausstellt, dass die Auftragsvergabe eine Fehlentscheidung war, versucht man Schadensbegrenzung zu üben, indem man das Problem herunterspielt. Die vermeintlichen IT-Experten schieben die Schuld auf die Nutzer, die angeblich mit dem modernen Medium nicht umgehen können.
    Um nicht zugeben zu müssen, dass man Unsummen an Steuergeldern in den Sand gesteckt hat, wird weiterhin herumgeschustert und somit noch mehr Geld „verzockt“. Die Leidtragenden sind die Ärzte und die Patienten, die mit vielen Unannehmlichkeiten konfrontiert werden.
    Jene, die für die Fehlentscheidungen verantwortlich sind werden selten zur Rechenschaft gezogen, und der Firma bzw. den Subunternehmen, die das Schlamassel angerichtet haben, gelingt es auch meistens sich schadlos zu halten. Mir fallen in diesem Zusammenhang nur zwei Begriffe ein: die Schildbürger und Pontius Pilatus.

  • nochasupergscheiter

    Erst gestern wieder mir einem Arzt vom sanitätsbetrieb gesprochen, der darauf angesprochen bestätigte, wie göttlich das System in bruneck funktioniert…
    Das System das eine einzelne Person entwickelt hat, das zehnmal moderner Leistungsfähiger und einfacher und in allem besser ist…
    Das System wofür man keine hunderte Millionen ausgegeben hat…
    Auch Messner sei schon umgekehrt worden, das neue System komme, obwohl eine privacy Anpassung auch beim alten nicht nötig oder möglich wäre…
    Hier spielen wohl Interessen eine Rolle von denen wir nichts wissen… Wohin die Millionen für was verschwunden sind, und dass hier niemand verantwortlich für das offensichtlich schlechte Ergebnis ist??
    gleich wie alperia die auch 100 Millionen für Software ausgibt die nicht funktioniert…
    zum Schluss alles Steuergelder…
    Man fragt sich welche superintelligenz der rechtsabteilung des Landes hier die verträge abschließt

    • opa1950

      Man sollte den Rechnungshof,die Staatsanwaltschaft und die Finanzbeamten einschalten und die letzten 10 Jahre Kontrollieren lassen , dann würde der Schuldige oder die Schulden schon irgendwo auf scheinen .Das Loch wo diese Gelder verschwunden sind würde schon irgendwo auftauchen.Und viele Köpfe würden ihre Unschuld verlieren.

    • meintag

      Ganz einfach, Wie bei anderen Dingen will die alte Garde welche bezüglich Digitalisierung Wenig bis gar Nichts versteht ihre Ämter und Gelddruckmaschinen nicht abgeben. Hinsichtlich der Umstellung wird es aber sicher noch weitere Generationen brauchen.

  • robby

    Ich habe den Eindruck der hochgelobte Messias namens Messner verdient sich die Vorschusslorbeeren auch nicht. Alles was den SVP Stempel trägt ist letztendlich ein Schuss in den Ofen.

  • kritischerbeobachter

    Südtiroler Sanitätschaos – und es wird weitere 4 Jahre so weitergehen… zum Schämen. Die eigenen Leute müssen ins Trentino usw., zu Untersuchungen, wo man Termine bekommt und auch schnell abgefertigt wird… Südtiroler Sanität quo vadis???

  • pingoballino1955

    Herr Messner,mir scheint sie haben sich zuviel zugemutet,oder eher,sie sind nicht fähig für diesen Job,sorry!! Kompatscher hat sie reingelegt,oder????

    • steve

      Gestern fehlte Klopapier in der Krankenhaustoilette!

      Was für ein eklatantes Versagen des Herrn Messner!

    • kongo

      Pingo, ich glaube nicht das Messner ein unfähiger Mensch ist, aber er ist eben kein Politiker und Kompatscher hat ihn nur geholt um sein Versagen und um seine eigene Weste reinwaschen zu können. Leider wird Messner jetzt dieses krankhafte Sanitätssystem ausbaden müssen und es wird sich nichts ändern.

  • placeboeffekt

    Vielleicht taugt das ganze eines Tages als Fallstudie für angehende Softwareentwickler, um darzulegen wie man ein Projekt nicht durchführt

    Das größte IT-Projekt des öffentlichen Sektors, das im UK je in Angriff genommen wurde , war ja auch eines der kostspieligsten Milliardengräber.

    Mit einem Auftragsvolumen von rund 6 Milliarden Pfund setzte der Nationale Gesundheitsdienst (NHS) im Jahr 2002 sein Nationales Programm für IT (NPfIT) in Gang. Dahinter standen einige der renommiertesten Akteure der Branche, darunter Accenture, Fujitsu und CSC.

    Doch neun Jahre später war das Scheitern des NHS-IT-Systems landesweit in den Nachrichten. Aufgrund von Problemen bei der Implementierung, dem Widerstand von Interessengruppen und Verzögerungen beim Zeitplan wurde das Projekt schließlich aufgegeben,

    Obwohl es nie in Betrieb genommen wurde, kostete das Projekt die Steuerzahler mehr als 10 Milliarden Pfund.

    Es gibt also noch Luft nach oben. Einfach alles schlecht reden was hier in Südtirol in Angriff genommen wird zeugt von wenig Ahnung

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