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Überetscher S-Bahn

Die Grünen haben das Warten satt. Sie fordern eine unmittelbare Planung der Überetscher Bahn und reichen dafür einen Beschlussantrag im Landtag ein.

von Christian Frank

Wenn man an den Bauten der Kalterer Kellerei Richtung Norden vorbeiflaniert, wird man zügig vom Beginn des Kalterer Radweges begrüßt. Zwischen ihm und einer Imbissbude verweilt ein Relikt vergangener Tage. Still und etwas rostig sieht der Steuerwagen, das letzte Überbleibsel der ehemaligen Überetscher Bahn vor sich hin, welche 1963 die letzten Passagiere beförderte. Nun machen sich die Grünen einmal mehr für eine Neuauflage stark.

„Es ist höchste Zeit für die Überetscher Bahn“, proklamiert der junge Landtagsabgeordnete der Grünen Zeno Oberkofler. Damit stimmt er einem Tenor mit ein, welcher bereits erklang, lange bevor er einen Fuß in den Landtag setzte. Seit Jahren befeuert der Bau einer Überetscher Straßenbahn immer wieder Diskussionen im Landtag. Doch mehr als ein vertröstend angesetztes Jahresdatum können die Grünen auch gegenwärtig nicht erkennen und reichen deshalb einen Beschlussantrag in den Landtag ein, welcher Anfang Juli behandelt werden soll. Die Grünen sind das Warten nämlich satt.

„Der Landesplan für nachhaltige Mobilität sieht eine effektive Realisierung dieses Projektes erst für das Jahr 2036 vor. Dieses Unterfangen sollte jedoch jetzt in Angriff genommen werden“, konstatiert Oberkofler. Dementsprechend fordert die Partei die Planung und Suche nach Fördermitteln umgehend in die Wege zu leiten um so früh wie möglich damit zu beginnen. Die Straßenbahn soll in Kaltern beginnen und bis Sigmundskron verlaufen, von wo aus, ein direkter Anschluss zum bestehenden Schienennetz möglich ist.

Für die drei Grünen Landtagsabgeordneten Oberkofler, Brigitte Foppa und Madeleine Rohrer liegt der ökologische, aber auch ökonomische Nutzen einer solchen Bahnlinie auf der Hand. Für die Grünen steht fest, dass die Klimaziele, welche sich das Land gesteckt hat, nur erreicht werden können, wenn der Individualverkehr auf die öffentlichen Transportmittel verlagert wird. Im öffentlichen Busverkehr sehen sie jedoch nicht die ausreichenden Kapazitäten, um den Ansprüchen gerecht zu werden.

„Die Leute müssen vom Auto in die öffentlichen Transportmittel. Dafür brauchen wir aber auch einen für die Passagiere angenehmen und effizienten Transport. Die Busse kommen an ihr Limit, sie sind voll ausgelastet und es herrscht ein akuter Fahrermangel. Das Angebot in diesem Bereich zu erhöhen ist schwierig“, so Oberkofler.

Laut dem Landtagsabgeordneten pendeln täglich zwischen Bozen und Überetsch immerhin bis zu 10.000 Personen. Darüber hinaus fordern die Grünen auch einen direkten Radweg vom Krankenhaus Bozen nach Sigmundskron

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (8)

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  • robby

    Bei Forderungen ware und sind die Grünen immer gut.
    Weltweit wird der Personentransport in Städten und deren Umfeld immer häufiger durch moderne Seilbahnen bewältigt. Kosten, Bauzeit und Grundverbrauch machen dieses Transportmittel ungleich attraktiver.

    • hermannh

      Träumen ist leicht, realisieren was anderes. In Meran haben die Grünen eine Verbindung nach Schenna mitversenkt.

      Der Chef des Antiseilbahnkomitee ist ein bekennender Grüner, aber vor seiner Haustür hören die grünen Prinzipien auf…

  • brutus

    Klimaziele gut und recht!
    Aber China, Indien und die Schwellenländer werden unserem Südtirol einen Strich durch die Rechnung machen!

    • sukram

      So wie der Brennerbasistunnel für immer eine negative CO2 Bilanz haben wird und die künftige Generation von autonom fahrenden grünen LKWs nie auf die Schiene kommen wird wirda auch ein weiteres Eisenbahnprojekt nur klimaschädlich sein. Der ganze Schmarrn ist leider technologisch überholt.

  • sukram

    „Die Leute müssen vom Auto in die öffentlichen Transportmittel.“ Lässt euch diesen Satz mal auf der Zunge zergehen. Diese Menschen wollen uns it unseren Steuergeldern vorschreiben was wir müssen, die glauben zu wissen, wie sich die Welt weiterentwickelt. Das ist genau das Gegenteil einer liberalen Gesdllschaft und de facto Kommunismus und Diktatur.

    • steve

      Wieso steht irgendwo was von gezwungen werden? Nein steht nicht!

      Wieso sollte es nicht möglich sein die Leute durch attraktive Angebote von den öffentlichen Verkehrsmitteln zu überzeugen?
      Wer mal vom Überetsch pendeln musste weiß dass das nicht sonderlich schwierig sein sollte!

  • nemesis

    Bin kein Techniker aber eine Überetscher Bahn wird Schwierig sein das umzusetzen, keine Ahnung vielleicht den Radweg zum Bau der Überetscher Bahn nehmen aber auch der ist zu schmal ?.
    Leider etwas zu Spät vor 40 Jahren wäre das machbar gewesen jetzt wird’s schwierig werden.

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