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„Enttäuschte Hoffnungen“

Franz Ploner 

Im Gesetzgebungsausschuss ist ein Antrag von Franz Ploner (Team K) zur Verwendung von Cannabis-Arzneimitteln für therapeutische Zwecke abgelehnt worden.

Erstunterzeichner Franz Ploner, selbst Arzt und erfahrener Schmerztherapeut, verwies in seinem Antrag auf den Artikel 32 der italienischen Verfassung, der das Recht aller BürgerInnen anerkennt, medizinische Behandlungen auf der Basis von Cannabismedikamenten wie getrocknete Cannabisblüten und Cannabisextrakten zu erhalten. Nach umfangreichen Studien müsse laut Ploner in Südtirol wenigstens so weit gegangen werden, die Verfügbarkeit und den Einsatz dieser Arzneimittel im medizinischen Bereich zu vereinfachen und die bürokratischen Abläufe zu optimieren.

Einsatz von cannabinoiden Wirkstoffen in der Therapie, Verschreibung und Bezug derselben sind hierzulande immer noch mit großen Vorbehalten behaftet.

Als Mediziner und ausgebildeter Schmerztherapeut weiß Landtagsabgeordneter Franz Ploner allerdings um die therapeutische Wirkung von Cannabispräparaten und kennt die mittlerweile zahlreichen internationalen Studien dazu:

„In vielen Studien konnte der Nutzen einer Therapie mit Cannabisarzneimitteln bei Erkrankungen, bei denen konventionelle Behandlungsverfahren keine ausreichende Linderung von Symptomen wie Spastik, chronische Schmerzen, Übelkeit, Erbrechen oder Appetitlosigkeit oder in der Palliativmedizin brachten, gezeigt werden. Seit mehreren Jahren ist staatsweit die Verordnung von medizinischem Cannabis auf Rezept möglich”, sagt Franz Ploner.

Konkret forderte der Team-K-Landtagsabgeordnete in seinem Gesetzesantrag folgende Regelungen:

„Prinzipiell sollte für Patientinnen und Patienten bei attestiertem Bedarf der Bezug von Cannabisarzneimitteln unter ärztlicher Aufsicht in Krankenhäusern, konventionierten und nichtkonventionierten Fachambulanzen, in akkreditierten Krankenanstalten, in Praxen von Fach- und Hausärztinnen und -ärzten sowie im häuslichen Umfeld des Wohnsitzes oder Domizils der Patientinnen und Patienten erfolgen. Die Kosten für den Kauf von Cannabismedikamenten sollten zu Lasten des nationalen Gesundheitsdienstes gehen, wenn die Behandlung verschrieben wird. Parallel dazu ist das Land gefordert, Aufklärungsarbeit zur Verwendung, Wirkung und Risiken von Cannabinoiden zu machen, regelmäßige Fortbildungen fürs Gesundheitspersonal zum Thema anzubieten und in Zusammenarbeit mit öffentlichen Forschungsinstituten und Universitäten unter Einbeziehung des Sanitätsbetriebes Forschungsprojekte unter anderem zu Palliativbehandlung und Schmerztherapie in diesem Bereich zu forcieren.“

Mit der Ablehnung seines Gesetzesantrages sei die Tabuisierung dieser Arzneimittel wieder für einige Zeit festgemauert worden, und die Hoffnungen vieler betroffener Patientinnen und Patienten, die die Cannaboide als Medikamente zeitnahe brauchen,  seien wieder einmal mit einem unverständlichem Nein der Mehrheitsparteien zunichte gemacht, bedauert Franz Ploner.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (20)

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  • hermannh

    Ganz zufällig ist der Kölle Pauli persönlich in diesem Sektor tätig, sowas schaut irgendwie schwindlig aus…..

    🙁

  • pingoballino1955

    hermannh 1. Was geht dich das an.2.hast du obigen Artikel genau gelesen.3. Speist schon wieder Gift und Galle. 4. Bist du Arzt???? DÖDL!

  • hermannh

    Bongobongo: was mich das angeht???

    ES GEHT SÜDTIROL SEHR WOHL WAS AN, WENN EIN TEAM KÖLLE-MANN FÜR DEN KÖLLE EINEN PERSÖNLICHEN VORTEIL BEANTRAGT…..

    Es reicht: Sofortiger Rücktritt!!!!

    • heracleummantegazziani

      Ihr „persönlicher“ Vorteil wäre in Wahrheit ein Vorteil für Tausende.
      Im zuständigen 4. Gesetzgebungsausschuss sitzen, neben Ploner, Gebert-Deeg, Oberkofler, Scarafoni, Rabensteiner und Locher. Nachdem ich mir vorstellen kann dass weder Oberkofler, noch Ploner dagegen gestimmt haben, können nur Gebert-Deeg, Rabensteiner, Locher und Scarafoni dagegen gewesen sein. Wobei Scarafoni selbst Apothekerin ist…

      • heracleummantegazziani

        Update: Es haben 3 dafür gestimmt und 3 dagegen. Offenbar gilt bei Stimmengleichheit die Stimme der Vorsitzenden (gebert-Deeg). Also Gebert-Deeg, Locher und Rabensteiner sind offenbar die Rückständigen.

        • hermannh

          Die Rückständigen….. Vorteil für Tausende (die ganzen Kölle-Wähler, die den Schmerz der Wahlniederlage unterdrücken müssen) das sind ja wahnsinnige Argumente.

          Bei jedem Team Kölle Antrag gibt es einen privaten Hintergrund, wahnsinn 🙁

          • heracleummantegazziani

            Sie täuschen sich in Ihrem Anti-Köllensperger-Wahn schon wieder. Sie sollten Sie sich über die medizinischen Erfolge der Anwendung von CBD-Produkten und bei wie vielen Pathologien sie indiziert sind informieren.

          • andreas

            @heracleummantegazziani
            Unbhängig der Wirkung der Produkte, hat er aber mit Paulis Privatinteressen Recht,so wie die Mitwagenmitfaherpolitikerin, welche dort immer wieder Vorschläge bringt.
            ..

          • hermannh

            Heradingspums: Antiköllenbergerwahn??? Da gehts um Tatsachen… Es gehts um Privatinteressen genau von dem Herrn der sich als Saubermann Südtirols aufspielt… eine Schande wie Ihr Euren Messias blind verteidigt, ein Abgeordneter jeder anderen Partei wäre längst schon zurückgetreten… 🙁

          • heracleummantegazziani

            @andreas – Nein er hat nicht recht, denn die Gesellschaft an der Köllensperger BETEILIGT ist, ist nicht die einzige, die mit diesen Produkten handelt und wohlgemerkt schon lange vor der Einbringung dieses Gesetzesvorschlags. Hätte er darauf ein Monopol, würde die Geschichte natürlich etwas anders aussehen, aber selbst da nur bedingt, denn wäre es nicht so, müsste man jedem Abgeordneten verbieten geschäftlich tätig zu sein. Den Bauern müsste man verbieten Landwirtschaft und Hoteliers ein Hotel zu betreiben, weil sie Empfänger von öffentlichen Beiträgen sind, Rechtsanwälten dürften keine Mandanten betreuen, die gegen das Land klagen usw. Das würde der Verfassung widersprechen.
            Es geht hier auch nicht darum, den Handel mit diesen Produkten erst zu ermöglichen (auch in diesem Fall hätte der Entwurf einen etwas anderen Beigeschmack), sondern in erster Linie darum, die Kosten dafür dem Gesundheitssystem anzulasten, wenn eine Verschreibung dafür vorliegt. Die Wirkung der Produkte ist wissenschaftlich anerkannt, da muss man gar nicht darüber diskutieren. Also ist dieser Entwurf – zum Unterschied zu den Vorschlägen der Mietwagenfahrerin – in erster Linie ein Vorteil für Patienten und nicht für die Handelstätigen.

          • heracleummantegazziani

            @hermannh – Wenn Sie genau lesen würden, um was es beim Gesetzesentwurf eigentlich gegangen wäre, würden Sie nicht so einen Bullshit schreiben.
            Privatinteressen sind es schon allein deshalb nicht, weil der Handel ja schon erlaubt ist und Köllensperger nicht der einzige ist, der mit diesen Produkten handelt. Oder würden Sie es beispielsweise als Wahrnahme von Privatinteressen bezeichnen, wenn den Viehzüchtern Beiträge für die Umsetzung von Maßnahmen zum Herdenschutz ausbezahlt werden, die ja von den Vertretern des Bauernbundes zum Gesetz gemacht wurden? Ich bitte Sie, man muss schon bei der Realität bleiben.
            Übrigens, Ihr Pawlowscher Reflex, jeden der nicht gegen Köllensperger argumentiert als Mitläufer zu bezeichnen beweist eben gerade, dass Sie in einem Anti-Köllensperger-Wahn leben.

    • pingoballino1955

      hermanh,du hast Thema verfehlt und null verstanden : Es geht um die Schmerzpatienten und Gesundheit. Es wäre langsam Zeit dich hier mit deinen niveaulosen Bemerkungen zu SPERREN!!!

      • hermannh

        Bongobongo: ich sehe an Eurem Ärger über meinem Kommentar, dass ich leider richtig liege.

        Ein Wahnsinn: jeder andere Abgeordneter müsste nach so was zurücktreten.

        Den Team Kölle ging es noch nie um das Wohl der Bevölkerung: man will spalten ( siehe Tourismus) und dann scheinheilig persönliche Vorteile herausholen.

        Der Wunsch, dass ich gesperrt werden soll, zeigt wie richtig ich leider liege 🙁

        • heracleummantegazziani

          Ich habe mir jetzt die Mühe gemacht, Ihre Kommentare zu den verschiedensten Themen zu lesen, Sie sind teilweise sogar in der Lage Köllensperger oder das Team K ins Spiel zu bringen, auch wenn es vollkommen deplatziert ist. Wenn das nicht ein Anti-Köllensperger-Wahn ist, dann weiß ich nicht.

      • hermannh

        Bongobongo: ich sehe an Eurem Ärger über meinem Kommentar, dass ich leider richtig liege.

        Ein Wahnsinn: jeder andere Abgeordneter müsste nach so was zurücktreten.

        Den Team Kölle ging es noch nie um das Wohl der Bevölkerung: man will spalten ( siehe Tourismus) und dann scheinheilig persönliche Vorteile herausholen.

        Der Wunsch, dass ich gesperrt werden soll, zeigt wie richtig ich leider liege 🙁 🙁

  • ummagumma

    Die geistigen SVPfui Flieger machen heut wieder ganz schön Trubel. Am besten das kreischende Hermelinchen mit seinen haltlosen Unterstellungen. Der geifert bis ihn der Schaum aus dem Hi….. kommt. Lol

  • ummagumma

    Hermelinchen, bring mal Fakten anstatt nur rumzupöbeln.

    • hermannh

      Gummibärli: frag Bongobongo direkt, was der Kölle als Unternehmer handelt….So was ist eine Riesenschweinerei und Skandal. Eigentlich sollten beide: der alte Ploner & der Kölle zurücktreten.

      Nicht umsonst hat Bongobongo aggressiv v geschrieben „das geht dich nichts an“….der Kölle kann als Unternehmer effektiv machen was er will, nur ist er wenn er dies vermischt als Politiker untragbar.

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