Die Leiche von Verschneid

Fotos: BRD Bozen

Bei der am Mittwoch an einer Felswand in der Gemeinde Mölten geborgenen Leiche könnte es sich um den seit September vermissten Konrad Walter handeln.

Ein Feuerwehrmann kletterte in seiner Freizeit am späten Mittwochnachmittag im Bereich des Wasserfalls von Verschneid. Dabei entdeckte er in einem Abgrund das Schimmern eines Kleidungsstücks. Er gab sofort Alarm.

Eine am Abend gestartete Suchaktion der örtlichen Feuerwehr musste wegen Schlechtwetters abgebrochen werden.

Ein weiterer Versuch Donnerstagvormittag mit Beteiligung der Feuerwehr, der Bergrettung Bozen, der Carabinieri und der Finanzwache brachte die Gewissheit: Es handelt sich um eine menschliche Leiche. Sie wurde unterhalb einer 50 Meter hohen Felswand mit Hilfe einer Drohne gesichtet.

Der stark verweste menschliche Körper wurde am Nachmittag von einem Hubschrauber der Finanzwache geborgen und später ins Bozner Krankenhaus geflogen. Dort soll die Identität der verstorbenen Person mit Hilfe eines DNA-Test zweifelsfrei geklärt werden.

Einen konkreten Verdacht, um wem es sich handelt, gibt es bereits. Am 20. September 2023 verschwand der frühere Gewerkschafter Konrad Walter, der auf einem nahegelegenen Bauernhof untergebracht war, spurlos. Trotz aufwändiger Suchaktionen in den darauffolgenden Wochen wurde der 68-Jährige nie gefunden. Walter litt an Demenz und war zuletzt an einer Bushaltestelle in Richtung Hafling gesehen worden.

Der Möltner Bürgermeister Walter Gruber, der die Suchaktion begleitete und mehrere Stunden vor Ort war, hält es für wahrscheinlich, dass es sich bei dem Toten um den vermissten Gewerkschafter handelt.