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2 Prozent Arbeitslose

Foto: lpa

Aktuelle Zahlen des Astat zeigen einen weitgehend stabilen Arbeitsmarkt. Die Arbeitslosenquote sinkt auf den niedrigsten Stand der vergangenen zehn Jahre.

Für das Jahr 2023 belegt die Arbeitskräfteerhebung des Landesinstituts für Statistik weitgehende Stabilität und kaum Veränderungen im Vergleich zum Vorjahr. So bleibt die Erwerbstätigenquote der 15- bis 64-Jährigen mit 74,4 Prozent annähernd gleich.

Die Zahl der Erwerbspersonen verringerte sich um 1.641 Personen auf insgesamt 267.589. Unter diesen machen die über 50-Jährigen mit 38,5 Prozent inzwischen die größte Altersgruppe aus und weisen damit auf eine zunehmende Alterung der Erwerbsbevölkerung hin. „Das Ausscheiden der Babyboomer aus dem Arbeitsmarkt kann derzeit noch ausgeglichen werden. Für die Zukunft jedoch werden die drei den Boomern nachfolgenden Kohorten vermutlich nicht ausreichen“, so das Landesstatistikinstitut.

Die Zahl der selbständig Erwerbstätigen ist 2023 auf 51.870 Personen zurückgegangen, wohingegen die abhängig Erwerbstätigen auf 210.479 angewachsen sind. Daraus ergibt sich ein leicht negativer Beschäftigungssaldo. Im Vergleich zum Vorjahr zeigt sich vor allem ein Rückgang bei den Unternehmern, Freiberuflern und Selbständigen um 6.875 Personen. Den weitaus größeren Anteil machen hier die Männer mit 4.618 Personen aus. Bei den abhängigen Beschäftigten sind es demgegenüber die männlichen Arbeiter, die ein Plus von 4.488 Personen verzeichnen können. Außerdem stieg die Anzahl der weiblichen Angestellten um 3.853 und der weiblichen Führungskräfte bzw. leitenden Mitarbeiterinnen um 1.072.

Rund ein Fünftel aller abhängig Beschäftigten haben einen befristeten Arbeitsvertrag und damit weit mehr als noch vor der Pandemie. Dasselbe gilt für die Zahl der unbefristet Angestellten, die auf 171.190 Personen angewachsen sind. Demgegenüber sinkt jedoch die Zahl der selbständig Erwerbstätigen auf 51.870 und somit unter die Werte von vor der Pandemie. Unter dem Viertel aller Erwerbstätigen, die in Teilzeit arbeiten sind zum Großteil Frauen (83,6 Prozent), deren Zahl gegenüber dem Vorjahr nochmals um 3.102 Erwerbstätige steigt. Sie nehmen vor allem aus familiären oder persönlichen Gründen eine reduzierte Arbeitszeit in Anspruch.

Die Arbeitskräfte in Südtirol sind immer besser ausgebildet. Während die Zahl der Erwerbstätigen mit einem Schulabschluss bis zur Mittelschule sinkt, ihre Erwerbstätigenquote aber auf annähernd gleichem Niveau bleibt, ist die Erwerbstätigenquote der Personen mit Berufsbefähigungszeugnis (82,1 Prozent), mit Hochschulabschluss (88,1 Prozent) und mit Matura (75,4 Prozent) weiterhin hoch. Bei den männlichen Erwerbstätigen nimmt vor allem die Zahl der Personen mit Matura zu (+3.462), wohingegen bei den Frauen ein Anstieg bei den Akademikerinnen (+3.029) zu beobachten ist.

Dieses Bild korreliert mit einer zunehmenden Beschäftigung in höher qualifizierten Berufe, vor allem in Berufen des Handels und der Dienstleistung, wo 60.535 Personen tätig sind, gefolgt von den technischen Berufen mit 47.319 Personen. Ein Plus verzeichnen auch die geistes -und naturwissenschaftlichen Berufe mit hohem Spezialisierungsgrad, der hauptsächlich durch ein Mehr an Frauen zustandekommt. –Weibliche Hilfsarbeitskräfte hingegen verzeichnen den stärksten Rückgang (-3.141).

Ein Blick auf die Sektoren zeigt, dass die meisten Personen im Dienstleistungsbereich tätig sind (192.079), was einem Plus von 3.066 Personen entspricht. Der Sektor des produzierenden Gewerbes zeigt demgegenüber stabile Werte und liegt bei 57.820 Erwerbstätigen. In der Landwirtschaft wiederum arbeiten 3.482 Personen weniger als 2022.

Gestiegen ist in der Pandemie auch die wahrgenommene Unsicherheit des Arbeitsplatzes als Faktor für die Arbeitsplatzqualität. Seit der zweiten Hälfte des Jahres 2021 ist dieser Indikator rückläufig und fiel in allen Quartalen des Jahres 2023 auf durchschnittlich 2,3 Prozent. Das mag auch zusammenhängen mit der niedrigsten Arbeitslosenquote (2 Prozent) innerhalb der vergangenen zehn Jahre. Weiterhin hoch bleibt jedoch die Zahl der arbeitslosen ausländischen Staatsangehörigen (7,4 Prozent) im Vergleich zu denen mit italienischer Staatsangehörigkeit (1,4 Prozent). Außerdem steigt die Jugendarbeitslosenquote, die Personen von 15 bis 34 Jahren umfasst, auf 3,6 Prozent, nachdem sie während der Corona-Pandemie gesunken war.

Unter den Nichterwerbspersonen, deren Zahl mit 178.215 Personen nahezu unverändert bleibt, sind mehr als die Hälfte 65 Jahre oder älter und daher vor allem aus  Altersgründen oder aufgrund des Ruhestandes nicht mehr erwerbstätig. Bei 42,6 Prozent handelt es sich um Personen, die weder auf Arbeitssuche sind, noch auf dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen, wie beispielsweise Studenten oder Auszubildende. Ein Zehntel aller Nichterwerbspersonen sind aus familiären Gründen nicht erwerbstätig – darunter fast ausschließlich Frauen.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (1)

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  • hermannh

    ein großer Erfolg der Landesregierung!

    Bongobongo, Rumer , Gummibärli, Opi usw.: so eine Bilanz wäre mit dem Team Kölle oder dem Sveny nicht möglich 😉 Bei guten News sind die gerade genannten Neider immer so stilll 🙂

    Wie es geht, wenn die Regierung nicht funktioniert, sehen wir in Deutschland 🙁

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