Mysterium & Realität
Andrea Pozza. Zeit und Erinnerung: Eine neue Ausstellung auf Schloss Tirol und Schloss Velthurns.
Bilder einer maskierten Dame an bekannten Orten Südtirols, meist in verfallenen und verlassenen Burgen und Gemäuern, zeigt der Bozner Fotograf Andrea Pozza in seiner Ausstellung auf Schloss Tirol und Schloss Velthurns.
Wie ein roter Faden zieht sich eine maskierte Dame als Protagonistin durch das Werk von Andrea Pozza. Für die Ausstellung „Andrea Pozza. Zeit und Erinnerung“ hat er die Dame als weibliche Seele, provokativ, sinnlich, undurchdringlich, an bekannten Orten Südtirols fotografiert, meist in verfallenen und verlassenen Burgen und Gemäuern. Die Schlösser bilden hier einen szenischen, fast theatralischen Hintergrund und verwandeln die maskierten Damen in zeitgenössische Kurtisanen. Ein poetischer und gewagter Gesamteindruck, der in eine Welt der Geschichte, der Natur, der Erinnerung und des Vergessens entführt.
„Die Kombination von technischen Experimenten und der Suche nach Ästhetik machen ihn zu einem vielseitigen Fotokünstler“, beschreibt ihn die Kunsthistorikerin und Kuratorin Paola Bassetti Carlini.
Zwischen Mysterium und Realität physisch verfallener Orte schafft er eine subtile Grenze auf der Suche nach einem geheimnisvollen und rätselhaften Ich – für das die Maske als ewiges Symbol, als unüberwindbare Barriere gilt – und einer erkennbaren Welt, nämlich der Natur, dem genius loci, der jedoch nicht frei ist von ruheloser Einsamkeit.
Visionen, Träume, Surrealismus, Ambiguität und Erotik von Körpern in unerwarteten und widersprüchlichen Kleidern erzeugen beim Betrachtenden einen vom Künstler gewünschten und beabsichtigten Effekt der Orientierungslosigkeit durch das Spiel von Licht und Schatten in vorherrschender Schwarz-Weiß-Technik mit dezenten Farbakzenten.
Die Ausstellung wurde am Samstag vom Direktor des Südtiroler Landesmuseums für Kultur- und Landesgeschichte – Schloss Tirol Leo Andergassen, der Kuratorin Paola Bassetti Carlini und dem Künstler Andrea Pozza vorgestellt.
Zu sehen ist sie bis 10. November auf Schloss Tirol und zeitgleich bis 3. November auf dessen Zweigstelle Schloss Velthurns.
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