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Offene Räume

Anton Cornelia Wittmann, Andreas Kofler, Martina Steiner, Vivian Rustige, Christiane Kofler, Michael Peintner, Conny Maxima Felice, Simone Allenspach-Jost

Am Montag fand in der Festung Franzensfeste ein länderübergreifender Fachtag zum Thema „Queersensible Jugendarbeit“ statt.

Der Fachtag wurde gemeinsam von den Dachverbänden POJAT – Dachverband Offene Jugendarbeit Tirol und netz | Offene Jugendarbeit organisiert und richtete sich an Fachkräfte der Offenen Jugendarbeit aus Tirol und Südtirol.

„Queer“ ist ein politischer Sammelbegriff für Personen, die aufgrund ihrer geschlechtlichen Identität und/oder sexuellen Orientierung nicht der akzeptierten gesellschaftlichen Norm entsprechen. Da die Lebensrealitäten von queeren Menschen in unserer Gesellschaft oft unsichtbar sind und sie nach wie vor Diskriminierungen erfahren, bedarf es in der Jugendarbeit einer besonderen Sensibilität für diese Erfahrungen.

Der Fachtag, der im Rahmen des Pride Monats Juni stattfand, wurde von Andreas Kofler, Gewinner des diesjährigen Südtiroler Jugendredewettbewerbs, eröffnet. Er hielt eine bewegende Rede über seine Lebensrealität und unterstrich damit die Wichtigkeit von Akzeptanz und Unterstützung für queere Jugendliche.

Konrad Pamer, Amtsdirektor im Südtiroler Amt für Jugendarbeit, richtete sein Grußwort an die Anwesenden. Die Tiroler Landesrätin Astrid Mair übermittelte ihre Grüße in einer Videobotschaft.

Mehr als 80 Teilnehmende kamen zusammen.

Neben den Jugendarbeiter*innen waren auch Sexualpädagog*innen, Jugendcoaches und Schulsozialpädagog*innen vertreten, um sich über sexuelle, geschlechtliche und amouröse Vielfalt sowie die Herausforderungen für junge, queere Menschen auszutauschen. Der Fachtag betonte die Notwendigkeit einer queersensiblen Haltung in der Offenen Jugendarbeit, um alle Jugendlichen gleichermaßen anzusprechen und zu unterstützen.

Anwesend waren auch die Netzwerkpartner*innen wie Queeres Chaos Kollektiv, Alto Adige Pride Südtirol, Courage Innsbruck und Centaurus, um die Zusammenarbeit mit den Jugendarbeiter*innen zu intensivieren.

Zu den Referierenden zählten Anton Cornelia Wittmann von der HOSI Salzburg. Wittmann ist erfahrene Sozialarbeiter*in und Sexualpädagog*in mit langjähriger Erfahrung in der queeren Bildungsarbeit und Peerberatung. Michael Peintner aus Innsbruck und Bruneck ist ein Psychotherapeut und Mitarbeiter der Beratungsstelle COURAGE. Zudem ist er Mitglied der österreichischen Trans*- und Inter*-Expert*innenkommission.

Conny Maxima Felice ist Geschäftsführerin der Organisation HOSI Salzburg und als Mediatorin tätig.

Sie betonte, dass ein respektvolles Miteinander in der Gesellschaft einen strukturierten Perspektivwechsel erfordert. Simone Allenspach-Jost leitet die Fachgruppe Queer des DOJ, dem Dachverband Offene Kinder- und Jugendarbeit Schweiz und ist Kinder- und Jugendbeauftragte der Schweizer Gemeinde Steinhausen.

Das Ziel des Fachtages war die Stärkung der queersensiblen Jugendarbeit in Südtirol und Tirol.

Die Jugendarbeit bleibt eine erste Anlaufstelle für alle Jugendlichen und vermittelt bei Bedarf an Fachstellen, Beratungsstellen oder queere Communities. Die Veranstaltung zeigte, dass Queersensibilität und entsprechendes Wissen zum Grundrepertoire von Jugendarbeiter*innen gehören sollten, um inklusive,  unterstützende und offene Räume zu schaffen, die für alle Jugendlichen zugänglich sind.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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