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Die „One World School“

Die Diözese Bozen-Brixen setzt sich mit zahlreichen Initiativen für Schöpfungsverantwortung und Nachhaltigkeit ein. Jüngstes Vorhaben ist das Projekt „One World School“ am Bischöflichen Institut Vinzentinum. Begleitet durch die Organisation für Eine solidarische Welt (OEW), soll diese Initiative Schülerinnen und Schüler dazu ermutigen, aktiv und kreativ eine sozial und ökologisch nachhaltige Gesellschaft mitzugestalten. Am Dienstag erhielt das Vinzentinum von der OEW die Auszeichnung „One World School“.

Nachdem die Diözese Bozen-Brixen dem Europäischen Klima-Bündnis beigetreten ist, bemüht sie sich zunehmend im Bereich der Schöpfungsverantwortung ihrer Verantwortung gerecht zu werden. Neben den konkreten Hilfen für Pfarreien wie der „Umweltfibel“ oder der Handreichung „Energiesparen in der Pfarrei“, wollte man bewusst die vielen Möglichkeiten in den eigenen Strukturen nutzen: So wurde mit dem Klima-Bündnis Italien im Priesterseminar in Brixen ein „Klima-Check“ erstellt, die diözesane Land- und Forstwirtschaft unter die Lupe genommen und der Bischof hat mit Überzeugung das Mitgliedsformular des Dachverbandes für Natur- und Umweltschutz unterzeichnet.

Mit dem Projekt „Lebenswald pflanzen“ wollte man über den „diözesanen Tellerrand“ hinausschauen und mit der Wohnanlage „St. Albuin“ in Brixen, das erste und einzige mehrgeschossige Vollholzhaus in Südtirol, hat die Diözese ein klares Zeichen im Sinne der Nachhaltigkeit gesetzt. Gestern hat schließlich das Vinzentinum die Auszeichnung „One World School“ von der OEW überreicht bekommen.

Schritt für Schritt

Der Vorschlag der Diözese, aus dem Vinzentinum eine „One World School“ zu machen, ist von Anfang an auf offene Ohren gestoßen. „Es geht uns dabei aber nicht um eine Plakette, sondern um den Weg, den wir im Vinzentinum bewusst beschreiten“, erklärt die Internatsleiterin des Vinzentinums, Julia Linder.

Zahlreiche kreative Ideen, vor allem aber innere Überzeugung und Freude, viel investierte Zeit und das Bewusstsein, auf diesem Weg weiterarbeiten zu wollen – so kann man die Initiativen, Anregungen und Aktionen der vergangenen Monate einiger Pioniere im Vinzentinum zusammenfassen.

Erstmals hat die OEW dieses Projekt mit einer Mittelschule durchgeführt und war begeistert, mit wie viel Herz und Verstand die Schüler das Projekt vorangebracht haben. Im Rahmen dieses Projektes begleitet ein OEW-Referententeam ein Schuljahr lang Schülerinnen und Schüler bei der kreativen Umsetzung ihrer Ideen zu Themen der sozialen und ökologischen Nachhaltigkeit. „Mit der One World School fördern wir junge Menschen, die unsere Gesellschaft aktiv und nachhaltig mitgestalten wollen, die Tabuthemen ansprechen und gängige Gesellschaftsstrukturen kritisch hinterfragen“, sagt OEW- Mitarbeiterin Verena Dariz.

Pionierarbeit

Im Herbst 2023 haben sich 30 Mittelschülerinnen und -schüler in drei Gruppen aufgeteilt und im Laufe des Schuljahres unterschiedliche Schwerpunkte gesetzt – besonders beim traditionellen Maifest wurde auf ihre Anliegen aufmerksam gemacht.

Der Gruppe „Vielfalt und Miteinander“ ging es um die Frage, was im Vinzentinum konkret verbessert werden kann, während die Gruppe „Internationale Zusammenarbeit“ gleich in mehrfacher Hinsicht kreativ wurde, um Spenden für konkrete Projekte im Globalen Süden zu sammeln: Die „Kuchenliebhaberinnen“ haben Kuchen gebacken und diese beim Maifest für das Projekt „Seite an Seite“ in Sambia verkauft. Für das Projekt „Un techo en los Andes“ in Huaraz / Perù wurde beim Maifest ein Origami-Basteln organisiert sowie 180 Pizza-Stücke zum Verkauf angeboten, deren Zutaten von verschiedenen Lebensmittelgeschäften gespendet wurden. Für ein Waisenhaus in Kenia organisierte eine weitere Gruppe einen Solidaritätslauf.

Die Gruppe „Bewusster Konsum“ sensibilisierte durch verschiedene Initiativen. Zum Thema Klimawandel wurde eine Unterrichtsstunde ausgearbeitet und eine Sensibilisierungs-Postkarte für Landeshauptmann Arno Kompatscher und Landesrat Peter Brunner gestaltet. Zudem organisierte die Gruppe einen Kochabend im Internat, bei dem drei Gerichte mit fairen und unverpackten biologischen Zutaten zubereitet wurden. Zum Thema „Lebensmittelverschwendung“ hat die Gruppe mit einer speziellen Aktion beim Maifest zum Nachdenken angeregt: Ein lauter Knall hat die Aufmerksamkeit der Anwesenden auf Banner gelenkt, die von den Fenstern des Vinzentinums heruntergelassen wurden und auf denen Zahlen und Fakten zur Lebensmittelverschwendung standen. Zudem hat sich diese Gruppe mit dem Plastikkonsum und den daraus entstehenden Nachteilen beschäftigt und ein attraktives Video erstellt.

Das „One World School-Projekt“ wird in den nächsten Schuljahren unter der Begleitung der OEW weitergeführt. Dabei wird versucht die gesamte Hausgemeinschaft noch stärker einzubinden, „um auf breiter Basis zu sensibilisieren und konkrete Schritte zu einer nachhaltigen Lebensweise zu setzen“, so Linder.

 

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