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„Auf fruchtbarem Boden“

Hanspeter Staffler, Andreas Schatzer, Viola Ducati, Manfred Hofer, Kurt Kußtatscher, Margherita Testa, Josef Oberhofer, Andreas Hilpold, Elisabeth Ladinser, Andreas Überbacher, Kathrin Plunger und Dietmar Battisti

Bei einer Zusammenkunft in Bozen wurde das Projekt Blumenwiesen – Prati fioriti offiziell gestartet.

Damit will man die Artenvielfalt schützen und steigern. In den nächsten drei Jahren sollen in 30 Südtiroler Gemeinden 9.000 Quadratmeter Wiesen von hohem ökologischem Wert angelegt werden. Mindestens!

Andreas Überbacher, Direktor der Stiftung Sparkasse und Gastgeber des „Kick-off-Meetings“ sprach gleich zu Beginn das Problem an: „Wir haben uns die Erde zu stark Untertan gemacht.“ Die Stiftung Sparkasse ist einer der Unterstützer des Projekts, neben dem Dachverband für Natur- und Umweltschutz, dem die Projektleitung obliegt, und dem Versuchszentrum Laimburg, dem Verein Sortengarten Südtirol und Eurac Research, die für die wissenschaftliche Begleitung zuständig sind.  Das Projekt ist Teil eines größeren, gesamtstaatlichen Netzwerks von Projekten, die der Verein Filiera Futura zum Schutz und zur Förderung der biologischen Vielfalt durchführt. Deren Vertreterin Margherita Testa stellte das Projekt „+ API“ vor, ein Wiesenprojekt, das in ganz Italien umgesetzt wird. 

Elisabeth Ladinser, stellvertretende Vorsitzende des Dachverbands für Natur- und Umweltschutz, sagte, die Projektpartner wollen biologische Vielfalt fördern, indem hochwertige Lebensräume unter aktiver Beteiligung der lokalen Verwaltungen geschaffen werden. „Wir wollen mit dem Projekt Blumenwiesen zu einem kulturellen Wandel beitragen“, so Projektleiterin Viola Ducati. Dazu sollen neben den Gemeinde-Bauhöfen auch Schulklassen einbezogen werden, die das Wissen dann in die Familien tragen.

Andreas Schatzer, Präsident des Südtiroler Gemeindenverbands und Bürgermeister von Vahrn sagte, Südtirols Gemeinden seien grüner als man glaube: „Mein Gärtner freut sich, und hat auch schon die Grundschulklassen in das Projekt miteinbezogen.“ Vahrn ist eine der Projektgemeinden.

Andreas Hilpold, Forscher am Eurac-Institut für Alpine Umwelt, beschrieb die Blumenwiese aus wissenschaftlicher Sicht. Die Blumenwiese ist ein Landwirtschaftsraum, der regelmäßig gemäht werden muss. Allerdings werden Wiesen bei intensiver Nutzung stark gedüngt und zu früh und zu häufig gemäht, sodass meist nur Löwenzahn und Wiesen-Kerbel übrigbleiben, aber keine Blumenwiese. „Der Mensch ist durch intensive Landwirtschaft und Klimawandel ein zentraler Faktor für den Artenrückgang“, sagt Hilpold. 

Kurt Kußtatscher vom Verein Sortengarten Südtirol berichtete über die Gewinnung von standorttypischem Wiesensaatgut. Die Suche nach der Nadel im Heuhaufen, da es kaum noch natürliche Blumenwiesen gibt. Das Saatgut wird teils direkt auf Blumenwiesen gewonnen, zum Teil werden Blumen auch eigens angebaut und abgeerntet.

Kathrin Plunger vom Bereich Gartenbau des Versuchszentrums Laimburg berichtete über die Zusammenarbeit mit den Gemeindegärtnern und den Bauhöfen. Die Mitarbeiter werden geschult, wie man eine langlebige Blumenwiese anlegt und pflegt. „Vor allem aber geht es auch um das Wissen, wie eine solche Wiese aussieht“, sagt Plunger. Da sei noch Aufklärungsarbeit zu leisten. 

Nach dem intensiven Projektauftakt wurde dann in gemütlicherer Runde weiterdiskutiert. Andreas Überbacher wünschte sich, dass im nächsten Jahr schon 60 Gemeinden teilnehmen werden, „das hoffe ich und glaube ich“.

Dachverband-Geschäftsführer Hanspeter Staffler, der durch den Vormittag geleitet hatte, erzählte, dass alle Projektbeteiligten mit Begeisterung dabei sind und „dass deshalb unser Projekt auf fruchtbaren Boden fallen wird!“

 

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (12)

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  • opa1950

    Schatzer sollte sich für solche Aussagen schämen.Er weis schon warum.

    • hermannh

      ob der Staffler den Unterschied zwischen einer Blumenwiese und einer geteerten Strasse kennt, bezweifle ich. Aber als Direktor für die grüne Vorparteiorganisation reicht sein Wissen allemal 🙂

    • treter

      @opa1950
      ja ja der liebe Schatzer und die Natur, sehr sehr glaubwürdig!
      Wird da nicht in seiner Heimatgemeinde Vahrn das letzte Stück Wald an der Autobahn Einfahrt für die Gewerbezone geopfert?‘

  • meinemeinung

    es ist schon Paradox, dass man den Bauer noch zusätzlich bezahlen (belohnen) muß, dass Wiesen, Äcker und Wälder naturnah bearbeitet werden.
    Da müssen schon Dr. aus der Stadt mit Geld anrücken, dass sich die Bauern um Ihren Hab und Gut kümmern.

    • rumer

      @meinemeinung
      die Wiesen der Bauern sind nicht zum Blumenzüchten und als Fotomotiv für die Stadtler, sondern zur Lebensmittel- und Futtermittelproduktion. Wenn du Blumen fotografieren willst, geh an die Feldränder oder fahre nach Holland. Die wichtigste Blume für die Bienen ist der Löwenzahn und davon gibt es bei uns viele. 0,9 ha Blumewiese sind ein schlechter Witz und Ausdruck von blindem und dummen Aktionismus.

      • meinemeinung

        @rumer
        ich schreib nicht von Blumenzüchten und Fotomotiv für Stadtler, ich schreib vom Geld (Steuergeld) . Wenn es Geld gibt , mäht der Bauer auch 3 Wochen später ob Blumen sind oder nicht Hauptsache Geld fliest, aus Eigener initiative kommt nix mehr. Dem Bauer ist das wurst ob Vögel brüten oder gewisse Samen fallen, aber wenn das Geld kommt kann man das ja machen.
        Ich lach über diese Gruppe oben im Bild und wie die Bauern darauf reagieren und über solche Projekte die für einige Dr. ohne viel aufwand Geld in ihre Taschen spülen.

  • ultnerbaer

    So wie das hier geschrieben steht sind das 300 qm je Gemeinde (300 qm x 30 gemeinden = 9000 qm). Das ist wirklich weltbewegend…

  • treter

    Wüsste einen geeigneten Ort wo man auch eine schöne Blumenwiese anlegen könnte:
    auf der Westseite des stark bedrohten Auwaldes in der Brixner Industriezone!
    Wäre sicher besser für die Umwelt und die Tiere als der BETON der Firma PROGRESS!!
    PS. Diese Firma will nämlich dort zwei neue Imdustriegebäude errichten….

  • nemesis

    Artenvielfalt vergleiche vor 50 Jahren wer weiss das schon ?.
    Denke teilweise Katastrophal aber nicht nur in Südtirol.
    Südtirol steht vielleicht sogar etwas besser da als Beispiel Deutschland.
    Schuld ist ?.
    Auf keinen fall der Bauer, aber denke er Umwelteinflüsse, starker verkehrt und immer mehr zersiedelnde Landschaft.
    Intensive Landwirtschaft Vor und Nachteile ?.

  • romy1988

    Was für eine idiotische Veranstaltung! Wenn man den Bauern das Ausbringen der Gülle einschränken würde, würden sich die Wiesen wieder erholen und so sein, wie sie eigentlich sein sollten: ohne menschliches Eingreifen und von der Natur gestaltet. Mir kommt gleich die Galle hoch!

    • treter

      Was ich nicht verstehen kann: wieso kann ein Bauer nicht wie früher einfach nur Mist ausbringen?! Wär doch viel weniger schädlich für die Natur und würde kaum
      stinken! Weil Gülle ist ja wirklich zum Kotzen!!!

    • summer1

      Romylein
      Ohne Mensch gäbe es bei uns keine Wiesen, sondern nur Wald und ein paar Lichtungen.
      Aber bis zu einer solchen Lichtung im Geiste hast du es offenbar nicht gebracht!

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