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Die Daheim-Bleiber

Foto: lpa

Aktuelle Zahlen des Astat zeigen, dass von 9.500 zur Zweisprachigkeitsprüfung angemeldeten Personen 31 Prozent gar nicht erst antreten. Hohe Erfolgsquoten dagegen gibt es bei den einsprachigen und den ladinischen Prüfungen.

von Sandra Fresenius

Im beruflichen Kontext ist Zwei- oder Dreisprachigkeit in Südtirol oft verpflichtend oder zumindest hilfreich. So treten alljährlich Tausende Bürger an, um sich der notwendigen Prüfung zu stellen. welche sich aus einem mündlichen und einem schriftlichen Teil zusammensetzt, sowie einen Hör- und einen Leseverständnistest umfasst. Im Jahr 2023 waren es 9.571 Personen, die sich zu den Standardprüfungen der Zweisprachigkeit angemeldet haben. Von diesen sind allerdings lediglich zwei Drittel zur Prüfung angetreten. Insgesamt hat die zuständige Dienststelle des Landes 5.347 Nachweise nach bestandener zweisprachiger Prüfung ausgestellt, 1.452 Einsprachigkeitsnachweise sowie 755 Titel ohne weitere Prüfung anerkannt.

„Im Vergleich zum Vorjahr sinken die Erfolgsquoten bei allen Niveaus der Zweisprachigkeitsprüfungen“, so das Landesstatistikinstitut. Bei der Erlangung des Zertifikats im Niveau C1 war annähernd die Hälfte der angetretenen Kandidaten erfolgreich, ebenso beim Niveau B1, wohingegen lediglich rund ein Drittel der Prüflinge das Niveau B2 erfolgreich abschließen konnten und rund drei Viertel das Niveau A2. Insgesamt ergibt sich damit eine Erfolgsquote von knapp unter 50 Prozent.

Alles in allem traten 2023 mehr Frauen als Männer zu den Zweisprachigkeitsprüfungen an – vor allem zur Erlangung eines Zertifikats in einem mittleren oder hohen Sprachniveau. Während die Männer in den Niveaus B2 und C1 erfolgreicher waren als ihre weiblichen Mitstreiterinnen, schnitten in den Niveaus A2 und B1 mehr Frauen mit Erfolg ab als Männer.

Beim Blick auf das Alter der Prüflinge fällt auf, dass – anders als in den vergangenen Jahren – beim Sprachniveau B2 die größten Unterschiede bestehen. Am erfolgreichsten waren die jüngsten Teilnehmer im Alter zwischen 14 und 19 Jahren. Beinahe jeder Zweite konnte die Prüfung für dieses Sprachniveau mit Erfolg abschließen. Bei den 20- bis 24-Jährigen waren es demgegenüber nur 28 Prozent. Die jüngsten Prüfungskandidaten waren ebenso in den Niveaus B1 und C1 am erfolgreichsten gegenüber allen anderen Altersklassen. Die absolut höchste Erfolgsquote verzeichnet mit 79,6 Prozent die Altersklasse der 30- bis 34-Jährigen beim Niveau A2.

Eine hohe Erfolgsquote zeigt sich bei Prüfungen nach Vorlage von Sprachzertifikaten. Zur einsprachigen Prüfung traten insgesamt 1.509 Kandidaten an, was einem Rückgang um acht Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Die meisten Kandidaten (757) haben an der Prüfung im Niveau B2 teilgenommen, gefolgt von den Prüflingen für das Niveau C1 (455) und den Personen, die sich der Prüfung im Niveau B1 (199) stellten. Lediglich 98 Personen legten die Prüfung für das Niveau A2 ab. Bei den Zertifikaten mit einsprachiger Prüfung bestehen annähernd alle angetretenen Kandidaten das abschließende Examen. In 14 Fällen wurde der Antrag auf Anerkennung des Sprachzertifikats und somit auf Zulassung zur einsprachigen Prüfung abgelehnt.

Neben der Prüfung in Italienisch oder Deutsch kann die Prüfung auch in Ladinisch abgelegt werden. Die Erfolgsrate beträgt hier 64,9 Prozent, wobei für alle Niveaus der Sprachkompetenz höhere Erfolgsquoten zu verzeichnen sind als bei den Zweisprachigkeitsprüfungen. Außerdem fällt auf, dass die Erfolgsquote der Frauen in der Ladinischprüfung vor allem beim Kompetenzniveaus B2 (65,4 Prozent) deutlich höher ausfällt als die der Männer (33.3 Prozent).

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Kommentare (2)

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  • genuaischgenua

    Das mit dem Vorweisen der Sprachzertifikate geht in die total falsche Richtung. Einmal nach Caltanisetta und mit dem Sprachzertifikat zurück und dann nur mehr die Prüfung in der eigenen Sprache machen. Dass dann die Erfolgsquote hoch ist, versteht sich von selbst.

  • kitt

    Machen die italiener auch so schwierige prüfungen? Sie sprechen selten einen ganzen satz in deusch, mit zertifikat…

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