Du befindest dich hier: Home » News » „Der falsche Weg“

„Der falsche Weg“

Foto: lpa/unsplash

Die Gewerkschaften kritisieren: Die Gehaltserhöhungen für Gemeindesekretäre seien ein Schlag ins Gesicht für das restliche Personal 

„Die Gehaltserhöhungen für die Führungskräfte auf Bezirks- und Gemeindeebene mit Gehaltsaufbesserungen von bis zu 53% sind ein Schlag ins Gesicht des restlichen Personals, das immer noch auf den definitiven Ausgleich für den Dreijahreszeitraum 2022-2024 wartet.

Darauf weist Ulli Bauhofer vom AGB/CGIL.

Die Gemeindesekretäre in Südtirol sollen künftig deutlich mehr verdienen – das sieht das neue Gesetz zu den Führungskräften vor. Es handelt sich teilweise um Aufschläge im Ausmaßes eines Jahresgehaltes für Normalverdiener.

„Das ist der falsche Weg“, so die Gewerkschafterin weiter, „denn wenn es auf dieser Seite allem Anschein nach keine größeren Schwierigkeiten gibt, die notwendigen Mittel aufzutreiben, scheint es auf der anderen ein unmögliches Unterfangen die unzureichenden 250 Millionen aufzustocken, um die Lohntüten aufzubessern und sie zumindest an die Inflation anzupassen.“

Der öffentliche Dienst im AGB/CGIL beklagt zudem, dass die bereichsübergreifenden Vertragsverhandlungen zu den Elternzeiten stocken. „Trotzdem es dazu bereits eine entsprechende Gesetzgebung gibt, die umgesetzt werden muss“, informiert Bauhofer, „gehen die Verhandlungen nur schleppend voran.“ Das mache es leider nicht möglich, den wirtschaftlichen Teil der Anpassung an die Inflation für den Dreijahreszeitraum 2022-2024 zu behandeln.

Für die Gewerkschaftsvertreterin im AGB/CGIL hat „bereits in der Vergangenheit die ‚Vorzugsbehandlung‘ für die Führungskräfte der Landes für Unmut gesorgt. Heute können diese Erhöhungen für die Spitzenbeamten auf Gemeindeebene und der Bezirksgemeinschaften nur das Gleiche bewirken. Auf der einen Seite wird von der Landesregierung die Notwendigkeit gepredigt, den öffentlichen Dienst attraktiv zu machen, auf der anderen sind diese Schritte eine schlechte Visitenkarte, ist sich Ulli Bauhofer sicher.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (10)

Lesen Sie die Netiquette und die Nutzerbedingungen

  • tirolersepp

    Jeder öffentliche Bedienstete selber blöd wenn er zu diesem Gehalt arbeiten geht !

    Jobs unter 2000 Euro netto im Monat bei 40 Stundenwoche ist Betrug an der Arbeitnehmer/innenschaft !

    Gut bezahlte Jobs gibt es in Südtirol wie Sand am Meer !!!

  • nobodyistperfect

    Bei der eigenen oberen Kaste wird geklotzt nicht gekleckert. Nach einer Woche ist bei der Gewerkschaft eh der Rauch verflogen, also was soll’s!

  • criticus

    Bei den „unteren Angestellten“ werden die „Kupfernen“ 100x umgedreht und den „Anderen“ schiebt man die Tausender in alle Löcher!

  • genuaischgenua

    Und die Dolomiten musste damals zurückrudern, da sie sich verrechnet hätten und die Gehaltsaufbesserung der Führungskräfte gar nicht so hoch sei, wie von der Dolomiten errechnet (Amhof). Die Arbeitnehmervertreter in der SVP sollten sich langsam einen neuen Namen zulegen. War wohl damals schon klar, dass dem nicht so ist. Vor jedem Legislaturwechsel schrauben sich die Führungskräfte das Gehalt um mindestens 20% hoch und ich glaube kaum, dass Absolventen von Politikwissenschaften oder Philosophie in der freien Marktwirtschaft auf ein ähnlich hohes Gehalt kommen und wenn ja gewiss nicht in Südtirol. Wenn nicht die 240.000 € Grenze von Monti wäre… gäbe es wohl keine Schranken mehr.

  • unglaublich

    Wenn die Arbeitnehmer ihren 30jährigen Tiefschlaf nicht sofort unterbrechen und für ihre Rechte einstehen, wird das Erwachen in einer unzumutbaren Altersarmut nicht zu verhindern sein.

  • stanislaus

    überbezahlte Führungskräfte sind loyal, stehen stramm zum System Südtirol und halten die normalen Angestellten ruhig… gute Strategie der SVP
    Wo sind die Arbeitnehmer in der SVP?

    • svea

      Genauso ist es, denn die exorbitanten Leistungen können es wohl nicht sein, wenn man sich so manche Fehlplanung bzw. Fehlentscheidung anschaut. Zusätzlich zum Gehalt gibt es dann noch Coaching oder/und Supervision für bestimmte Führungskräfte, damit man die Mitarbeiterführung als partizipativ und wertschätzend „verkaufen“ kann, obwohl beim geringsten Widerspruch oder auch bei berechtigter Kritik subtil mit Disziplinarmaßnahmen gedroht wird.

  • andreas69

    Eines ist aber schon klar, die Gehaltserhöhung für Gemeindesekretäre ist meiner Meinung nach richtig. Sie müssen über ein enormes Fachwissen/Rechtswissen verfügen (z.B. die komplizierten Regelungen zur Urbanistik, uvm.) und sind das Rückgrat des/der Bürgermeisters/in. Was würde mancher Bürgermeister/in ohne den/die Gemeindesekretär/in tun? Null komma null.
    Die Direktoren der Sozialdienste haben im Vergleich zu den Direktoren der Landesverwaltung und des Sanitätsbetriebes historisch immer weniger verdient. Das wurde jetzt angepasst. Bei einigen „Direktoren“ die jetzt eine Gehaltsanpassung bekommen, frage ich mich aber schon, ob diese Figuren nicht obsolet sind und per Gesetz abzuschaffen wären. Damit wären ein paar Euro eingespart.

Kommentar abgeben

Du musst dich EINLOGGEN um einen Kommentar abzugeben.

2024 ® © Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH/Srl Impressum | Privacy Policy | Netiquette & Nutzerbedingungen | AGB | Privacy-Einstellungen

Nach oben scrollen