„Influencer des Glaubens“
Bischof Ivo Muser feierte am Sonntag das Fronleichnamsfest im Bozner Dom mit einem zweisprachigen Gottesdienst und einer Prozession durch die Altstadt.
In seiner Predigt erzählte der Bischof die Geschichte des seligen Carlo Acutis, der durch seine tiefe Verehrung der Eucharistie als „Influencer“ des Glaubens bekannt wurde. Nach einer propalästinensischen Kundgebung am Rande der Prozession rief der Bischof beim Segen zu Gewaltlosigkeit, Respekt und Dialog auf.
Der Begriff „Fronleichnam“ leitet sich vom mittelhochdeutschen „vrone licham“ für „des Herren Leib“ ab.
An Fronleichnam bezeugen die Katholiken ihren Glauben an die Gegenwart Jesu Christi in der Eucharistie und die gewandelte Hostie wird in der Monstranz bei der Fronleichnamsprozession durch die Straßen getragen.
In seiner Predigt erinnerte Bischof Muser an den ersten Gründonnerstag, als Jesus das letzte Abendmahl mit seinen Jüngern zusammensaß und zum ersten Mal das feierte, was Eucharistie und damit auch Fronleichnam bedeuten. Fronleichnam, das „Fest des Leibes des Herrn“, feiert diese heilige Anwesenheit Jesu in der Hostie, die während der Prozession durch die Straßen getragen wird.
Geschichte von Carlo Acutis
Einen besonderen Fokus seiner Predigt widmete der Bischof der Geschichte von Carlo Acutis, einem Jugendlichen, der 2006 im Alter von nur 15 Jahren an Leukämie starb. „Er war ein typischer Teenager unserer Tage: Er liebte Fußball, Actionfilme, Playstation, aber auch Tiere. Und – ganz eigenartig: Seine größte Liebe galt der Eucharistie“, erzählte der Bischof.
Carlo nannte die Eucharistie seine „Autobahn zum Himmel“ und war überzeugt, dass sie den Menschen helfen kann, Gott näher zu kommen.
Bischof Muser ermutigte die Gläubigen, sich – so wie Carlo Acuti – von der Eucharistie beeinflussen zu lassen und ihre Beziehungen sowie ihr tägliches Leben danach auszurichten.
Pro-Palästina-Kundgebung am Dominikanerplatz – Friedensappell beim Segen
Im Anschluss an den Gottesdienst zog die Fronleichnamsprozession durch die Straßen und Gassen der Bozner Altstadt zum Pfarrplatz und kehrte dann wieder in den Dom zurück.
Am Dominikanerplatz passierte die Prozession eine propalästinensische Kundgebung.
Beim anschließenden Segen auf dem Pfarrplatz sagte Bischof Muser: „Heute haben wir erneut gesehen, wie polarisiert unsere Welt ist. Die einzige Antwort auf die Kriege und Krisen in der Welt ist der Einsatz für Gewaltlosigkeit. Wir sind alle dazu aufgerufen, uns für den Frieden einzusetzen. Der wichtigste Grundsatz dabei ist gegenseitiger Respekt und Dialog.“
Fest und Erfahrungsaustausch im Pastoralzentrum
Nach dem Gottesdienst und der Prozession fand am Domplatz beim Pastoralzentrum das „Fronleichnams-Fest“ statt.
„Ich freue mich über diese Initiative, ich danke allen, die sie vorbereitet haben und lade herzlich dazu ein! Diese Stunden der Begegnung stehen vor allem im Zeichen der gelebten Caritas, des Miteinanders und der Überzeugung, dass wir einander brauchen und einander bereichern und beschenken können“, sagte Bischof Ivo Muser schon in seiner Predigt.
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Kommentare (4)
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pingoballino1955
In10 ZEHN JAHREN noch höchstens 40 Priester in Südtirol,und dann seid ihr noch nicht im Stande UMZUDENKEN???? Wie verkalkt seid ihr??? Übrigens man hört nichts mehr von Aufarbeitung der katholischen Kirche bezüglich Missbräuche?? Wird wieder alles weiterhin vertuscht? MUSER????
opa1950
Fragt doch mal den Muser was er zu den Missbräuchen und den anderen Dingen welche in der Kirche so geschehen zu sagen hätte. Oder soll man diese Fragen nach Rom richten.
luis2
Da stehen sechs Männer um den Altar, müssten nicht einige in einer Gegend sein wo kein Priester zur Verfügung ist? Der Bischof reicht zur aller Genugtuung mit seinen Worten ???
gerhard
Diese Veranstaltung ist doch nur noch ein kulturelles Sektentreffen im Marketingkalender der Gemeinden.
Die paar Hansel, die noch hinter einem kleinen Stück gebackenen Brot herspringen und es als Leib Gottes verehren, ist doch lächerlich.
Aber sie ist zu respektieren.
Wer an das Märchen von der Autobahn zum Himmel glaubt, der soll das tun.
Hat sich dieser 15 Jährige Bub eigentlich einmal gefragt, warum er nur 15 Jahre alt werden durfte und die Kinderschänder unter den Pfarrern, denen er hinterhergelaufen ist, ein friedliches, hohes Alter erleben dürfen.
Scheinheilge, verdorbene Kirche,
Ein Auslaufmodell,