Vitamin G
Die Mitgliederversammlung der Südtiroler Katholischen Jugend stand unter dem Motto: „Vitamin (G)laube – Energie für dich.“
Elisa Plaikner und Simon Klotzner von der Landesleitung blickten auf das letzte Arbeitsjahr zurück.
Gemeinsam konnte im letzten Jahr wieder viel für die Jugend bewegt werden. Sie äußerten dabei auch Wünsche und Forderungen für die Zukunft. Zu Beginn ihrer Rede wurde eine rotes Band gespannt, um die gesellschaftliche Verantwortung zu symbolisieren, STOP zu sagen, wenn eine rote Linie überschritten wird.
Simon Klotzner, 1. Landesleiter von Südtirols Katholischer Jugend betonte:
„Ganz nach unserem Vorbild, vom ehemaligen Landesleiter der SKJ Josef-Mayr-Nusser, ist es uns wichtig, die aktuellen Geschehnisse mitzuverfolgen und auch an Weggabelungen klar Position zu beziehen, unseren christlichen Werten treu zu bleiben und solidarisch nach außen zu wirken. Eine Sache, der wir uns sicher sind, ist, dass wir keine politischen Vertreter:innen brauchen, welche sich als Person in den Fokus stellen und mit ihren Auftritten Diskriminierung, Hetze und Hass verbreiten. Damit gefährden sie unser höchstes Gut – den Frieden!“
Von diesen Politikern distanziere sich die SKJ ganz klar und fordert die restlichen politischen Vertreter:innen dazu auf, solche Personen im politischen Geschehen zu isolieren.
„Was es jedoch braucht, sind nicht nur Politiker:innen, welche sich distanzieren, sondern eine Gesellschaft, welche den Mut hat, ganz klar STOP zu sagen und Zivilcourage zu zeigen.“
Elisa Plaikner, 3. Landesleiterin von Südtirols Katholischer Jugend, untermauerte seine Aussage:
„Wir setzen uns für eine Gesellschaft ein, in der jede und jeder Platz hat, eine Gesellschaft, in der niemand ausgeschlossen oder diskriminiert wird. Eine Gesellschaft frei von jeglicher Art von Rassismus. Wir als SKJ fordern eine Politik, die Toleranz, Integration und Frieden fördert! Wir fordern für unsere Jugendlichen in unserem Land eine Zukunft, die sich an der Würde des Menschen orientiert. Eine Menschenwürde, die JEDEM Menschen zugestanden wird“,
Neben Gesellschaftspolitik lag der Fokus auch auf kirchenpolitischen Ereignissen. Sie seien nach wie vor der festen Überzeugung, dass sich in der Kirche etwas bewegen muss, damit sie am Menschen bleibt und sich nicht noch weiter davon entfernen würde.
Simon Klotzner richtete seine Wünsche an die Kirche:
„Weiterhin ist es uns auch ein großes Anliegen, dass kirchlich geweihte Ämter allen zugänglich sind. Wir müssen sicherstellen, dass Frauen in Entscheidungsprozesse einbezogen werden, dass ihre Stimmen gehört, wertgeschätzt und ihre Rollen ernst genommen werden. Dafür möchten wir uns auch bei der Weltsynode in Rom im Oktober 2024 einsetzen. Bewegung braucht es auch weiterhin in Hinblick auf die Aufklärung von sexuellem Missbrauch. Wir als Verein haben uns nicht nur dafür eingesetzt, dass in diesem Bereich sowohl auf kirchlicher, als auch auf politischer Ebene weitergearbeitet wird. Gleichzeitig haben wir auch uns selbst hinterfragt: Wir haben uns und die Mitarbeitenden schulen und ein Schutzkonzept für den Verein ausarbeiten lassen.“
Jahresthema und buntes Jahresprogramm
Südtirols Katholische Jugend ist auch im neuen Jahr davon überzeugt, dass der Glaube eine Energiequelle ist.
Das Motto des Arbeitsjahres 2024/25 lautet dementsprechend „Vitamin G(laube) – Energie für dich!“
Glaubenserfahrungen können tiefgreifende, spirituelle Momente ermöglichen, die dem Leben, dem Tun und dem Sein Sinn geben. Dabei können Momente geschaffen werden, die Batterien aufladen, um neue Kraft zu tanken. Gleichzeitig können aber auch schwierige Situationen bewältigt werden. SKJ hat den Auftrag, für junge Menschen solche Orte der Kraft, der Spiritualität, des Glaubens zu schaffen und aufzuzeigen. Glaube hat viele Gesichter und jeder Mensch hat einen eigenen Zugang dazu.
Es ist wichtig, diese Vielfalt aufzuzeigen, so schreibt die SKJ in einer Aussendung.
Jugendpreis geht an Thomas Jöchler
Südtirols Katholische Jugend vergibt seit 1988 jährlich den Jugendpreis an Personen, die durch ihren ehrenamtlichen Einsatz in der kirchlichen Kinder- und Jugendarbeit Vorbild für die heutige Jugend sein können.
Am Freitag wurde der Jugendpreis an Thomas Jöchler aus Vahrn überreicht.
Zu seiner Wahl meinte Thomas: „Ich freue mich sehr und fühle mich geehrt. Schon früher hatte ich öfter die Gelegenheit, den Preis zu vergeben, und habe mir dabei vorgestellt, wie es wäre, ihn selbst zu gewinnen. Ich dachte jedoch immer, dass ich noch nicht genug dafür getan habe. Deshalb nehme ich den Preis stellvertretend für alle an, die ihn ebenso verdient hätten. Viele engagieren sich ehrenamtlich für Jugendliche, oft unbemerkt. Ich bin sehr dankbar und auch stolz darauf.“ Zum Abschluss brachte er alle dazu, sich von ihren Sitzen zu erheben und an einem eindrucksvollen Schreispiel teilzunehmen.
Thomas Jöchler ist 32 Jahre alt und lebt in Mölten.
Er arbeitet als Konstrukteur in Brixen und engagiert sich seit seiner Jugend aktiv in verschiedenen Jugendverbänden, insbesondere bei der SKJ-Ortsgruppe Vahrn, wo er 15 Jahre im Ausschuss tätig war und zahlreiche Veranstaltungen organisierte. Er war auch auf Landesebene bei Südtirols Katholischer Jugend aktiv, wo er 2015 für zwei Jahre in die Landesleitung gewählt wurde. Seit vier Jahren ist er außerdem Vorstandsvorsitzender des Jugenddienstes Brixen. Thomas ist bekannt für seine kreativen Ideen und seine unermüdliche Einsatzbereitschaft. Aufgrund seines langjährigen Engagements und seiner wertvollen Beiträge zur Jugendförderung wurde er für den Jugendpreis 2024 gewählt.
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