Flexibler Lohnausgleich
Die Probleme am E-Auto-Markt bekommen auch die Südtiroler Betriebe deutlich zu spüren. GKN Drivline in Bruneck muss Mitarbeiter in den Lohnausgleich schicken – für einen Tag pro Woche.
von Markus Rufin
Der Automotive-Sektor in Südtirol hat gleich mehrere Unternehmen hervorgebracht, die zu den wichtigsten und größ0ten Arbeitgebern im Land zählen. GKN Driveline in Bruneck beschäftigt beispielsweise über 600 Mitarbeiter.
Aktuell steckt der E-Auto-Markt aber in einer Krise. Gestrichene Fördergelder in Deutschland, chinesische Hersteller, die auf dem europäischen Markt drängen und der nachgelassene Hype haben zu einer deutlich geringeren Nachfrage nach E-Autos geführt.
Das bekommen auch die Betriebe in Südtirol zu spüren. Bereits vor einigen Wochen berichtete die TAGESZEITUNG über die Probleme beim Vorzeige-Unternehmen Alpitronic, doch auch GKN Driveline ist offenbar betroffen.
Wie Andreas Unterfrauner, stellvertretender Generalsekretär der Metallgewerkschaft im SGBCISL, bestätigt, hat das Unternehmen 13 Wochen Lohnausgleich beantragt: „Die Mitarbeiter müssen aber nur freitags in den Lohnausgleich, das heißt, sie arbeiten mit einer Vier-Tage-Woche. Im Mai mussten Mitarbeiter an zwei Freitagen in den Lohnausgleich. Momentan wird dieser also nur begrenzt in Anspruch genommen.“
Die Industrie zahle seit Jahren in die Lohnausgleichskassen ein. Genau für solche unvorhergesehenen Krisen sei diese auch da.
Wie viele Mitarbeiter genau von den Maßnahmen betroffen sind, ist nicht klar. Das liegt daran, dass sich die Anzahl der betroffenen Mitarbeiter von Abteilung zu Abteilung unterscheidet. „Die einzige Aussage, die wir von der Verwaltung bekommen haben, ist, dass eine Vier-Tage-Woche geplant wäre“, erklärt Unterfrauner. „Sie schreiben die Lohnausgleichskasse zwar für die gesamte Belegschaft für 13 Wochen aus. Nicht jeder geht aber in die Ausgleichskasse.“
Die Anzahl der Mitarbeiter, die freitags nicht arbeiten dürfen, wird so je nach Auftragslage angepasst, weiß Unterfrauner: „Der Markt ist sehr schnelllebig. Bestellungen müssen innerhalb von einer oder zwei Wochen abgeschlossen werden. Industriebetriebe im Automotive-Sektor mussten daher immer schon flexibel sein. Es gibt häufig ein oder zwei Wochen Stress, danach kommen weniger Aufträge rein. Für diesen Sektor war die Lohnausgleichskasse daher immer ein Thema.“
Als Gewerkschaft achte man nun darauf, dass die Lohnausgleichskasse so lange wie möglich bestehen bleibt. Wenn es dem Betrieb gelingt, dies bei einem Tag pro Woche zu belassen, sei das umso besser. Zum einen gibt es nämlich weniger Gehaltseinbußen für Mitarbeiter, zum anderen könne man eventuelle Kollektiventlassungen hinauszögern. Unterfrauner schätzt, dass die aktuelle Krise so vielleicht überbrückt werden kann.
Ob Entlassungen nötig werden, ist momentan aufgrund der Markt-Situation unsicher: „Einige glauben, dass das erst der Anfang eines Einbruchs oder einer Krise auf dem E-Auto-Markt ist. Wir hoffen aber, dass Südtirol nicht so sehr davon betroffen ist, da wir hierzulande sehr viel Entwicklung und Forschung betreiben. Garantien dafür, dass es nicht zu Entlassungen gibt es aber nicht. Wir hoffen jedenfalls, dass die Krise bald wieder zu Ende ist.“
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Kommentare (42)
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andreas
Das Problem ist, dass der Westen ca. 5 Jahre Vorlauf für die Produktion von Autos hat, die Chinesen es aber in 2 Jahren hinbekommen.
Benötigt ein westlicher Zulieferer ein neues Werk, hat er in 2 Jahren vielleicht die Genehmigungen zusammen, die Chinesen das Auto.
Auch wurden die Zulieferverträge mit den Zahlen herkömmlicher Autos übernommen, durch den schleppenden Verkauf der Elektoautos, sind die Zahlen aber viel zu hoch und auch die Großen, Bosch, Continental oder ZF Friedrichshafen sind in teils gravierenden Schwierigkeiten.
Die USA schützt den heimischen Markt vor chinesischen Elektroautos mit hohen Zöllen, da der chinesiche Markt für die heimischen Hersteller keine Relevanz hat, die EU führt zwar auch Gespräche, wird aber wohl am Widerstand der Deutschen scheitern, da hohe Zölle auf chinesische Elektrowagen der Untergang von Mercedes, VW und BMW und deren Zulieferer wäre, da China gewiss darauf mit eigenen Zöllen reagieren würde.
Wobei auch China auf den ausländischen Markt angewiesen ist, da sie ca. 100 Hersteller haben und die Karren im Land nicht mehr los werden.
BYD, ein vom chinesischen Staat unterstützter Konzern, hat z.B. eigene Autofrachter, mit welchen sie die Karren nach Europa bringen, Barchetti hat sie, nur will sie momentan halt fast keiner.
Xiaomi hat vorgemacht, wie man als Produzent von Unterhaltungselektronik innerhalb von 3 Jahren ein Elektroauto entwickelt, welches die Karren von VW oder Mercedes technisch weit hinter sich lässt.
placeboeffekt
„ Xiaomi hat vorgemacht, wie man als Produzent von Unterhaltungselektronik innerhalb von 3 Jahren ein Elektroauto entwickelt, welches die Karren von VW oder Mercedes technisch weit hinter sich lässt.“
An welchen Parametern machen Sie das fest?
Na dann haben Sie sicherlich schon ihre Chinesenkarre bestellt
Blöd nur, dass alles was in China entwickelt und produziert wird, keine drei Monate hält
Außer dem Corona Virus
andreas
Warum schreibst du bei Themen, von welchen du keine Ahnung hast?
meintag
Und dann gibt es den schlauen Deutschen aus dem Norden. Hat mehrere eAutos aus China importiert. Er meinte Alles zusammen war für Ihn günstig. Ausser, die Zulassungsbehörde, Diese stellte wegen Import in die EU auf stur. Seitdem stehen die Autos bei Ihm und warten.
andreas
Der hat 22 ID6, welche VW in Europa nicht anbietet, importiert und VW hat ihn wegen Markenrechten verklagt.
Die Karren stehen seit 2022 rum und er darf sie nicht verkaufen, wird sie wohl verschrotten müssen. Zugelassen wären sie, da er sie angepasst hat.
https://www.auto-motor-und-sport.de/verkehr/vw-id6-gregory-brudny-autohaendler-streit-verfahren-verschrotten/
gulli
Ein auf stetigen Wachstum basierendes System bricht irgendwann zusammen.
pingoballino1955
E- Mobilität für PKW‘ s ist und wird nie die alleinige Lösung sein. Verbrennenner mit anderen künstlich erzeugten Treibstoffen ohne Benzin und Diesel schon eher!
steve
Und was soll der Grund für deine Annahme sein?
Sind dir E Autos zu billig, zahlst du lieber pro km dreimal soviel in Form von E Fuels oder magst du wenns stinkt?
pingoballino1955
Steve,du musst dir die Zeit nehmen zu lesen und verstehen was ich schreibe!
steve
Es wird doch einen technisch-physikalischen oder ökonomischen Grund geben für das was du behauptest?!
Begründe einfach wie du auf sowas kommst, dann können wir es viell. verstehn!
2xnachgedacht
@steve
es gibt keine begründungen für menschen, die nicht verstehen wollen.
steve
Mit dem Denken hast dus aber nicht so!
hermannh
Steve: bongobongo ist leider noch vom letzten Jahrhundert und nur was stinkt, ist für ihn gut.
ummagumma
Hermelinchen, jedenfalls hat Pingoballino wie mir scheit Ahnung von der Materie, was man bei Dir ganz sicher nicht behaupten kann. Was das stinken anbelangt, da wird dir stallknecht sicher keiner das Wasser reichen können. Grins.
meintag
Derzeit haben die Händler nicht nur das Problem des Verkaufs von neuen eAutos, nein auch der angelaufene Verkauf der ersten Gebrauchten läuft nicht zur Zufriedenheit weil durch den Einbau der Ersatzbatterien der Preis doch ziemlich hoch ist.
2xnachgedacht
@steve
vielleicht stinkt dann die herstellung vom ladestrom….die batterien sind bloß speicher…u kein perpetuum…
steve
Offensichtlich haben die Ausdünstungen des Gaskraftwerks in deiner Nähe deinen Geist in Nebel gehüllt!
2xnachgedacht
@steve
leicht möglich.. u sie? waren nahe einem kohlekraftwerk?
steve
Nenn dich doch einfach 2xnachgestenkert!
sukram
Das ist ein unglaubliches Hickhack. Die europäischen Hersteller bremsen bewusst did E-Autoproduktion und bringen bewusst nur teure Modelle mit viel Ausstattung auf den Markt. Dann wundern sie sich wieso sie nicht soviel verkaufen. Gleichzeitig verkaufen sie Verbrenner wie Fiat Bravo mit einer Ausstattung wie vor 20 Jahren günstig. Die Umwelt interessiert dabei wohl niemand.
foerschtna
Die durch die rotgrüne Bundesregierung vorangetriebene De-Industrialisierung Deutschlands schwappt jetzt eben auch auf andere Länder über.
steve
Zum Glück haben wir hierzulande die Faschisten, europaweit den höchsten Industriestrompreis und Alfas und Fiats die in Polen und Marokko produziert werden.
2xnachgedacht
@steve
achten sie auf ihre wortwahl…
steve
Du auf den Denkprozess!
meintag
Die EU hat ja Letztens ein Gesetz eingebracht welches vorsieht dass die Verbrenner weiterhin steuerlich nach Oben klassifiziert werden. Es liegt nun an den Staaten Dies zu ratifizieren.
steve
Dann kann der Staat mit den polnischen Alfas also doch noch ein bisschen verdienen!
Sogar Tesla baut in Deutschland obwohl Elon die schwarze Giorgia so sehr mag!
2xnachgedacht
@steve
sehr dünnes eis.
steve
Bist schon lang mit dem Kopf unter Wasser!
frechdachs
Die Mär des nachhaltigen E-Autos wird von der Politik (leider auch den Grünen) künstlich geschürt. Es wird dabei ausschließlich der Betrieb berücksichtigt (wobei auch dieser fraglich wird, wenn die Menge von E-Autos ein bestimmt Ausmaß überschreitet) nicht aber die Produktion (Kinderarbeit 20m unter der Erdoberfläche zur Gewinnung der Rohstoffe für die Batterien und Verwüstung der Umwelt in Chile zu eben diesem Zweck, sowie die von niemanden gestellte – und erst recht nicht beantwortete – Frage, wohin mit den Bergen von Batterien, wenn sie ausgedient haben.
steve
Blödsinn! Sogar der Vdi erkennt die Überlegenheit des E Autos aus Umweltsicht an, wobei der gesamte Lebenszyklus berücksichtigt wird.
Auch im Verbrenner stecken Kobalt und seltene Metalle.
Die Berge von Batterien werden ganz einfach recycelt, so wie das mit den Bergen von Verbrennern gemacht wird.
meintag
Die Industrie für das Recycling der Batterien muss erst flottgemacht werden. Aber wahrscheinlich in Billiglohnländern.
steve
Welche Batterien sollten auch jetzt recycelt werden?!
Werden Verbrenner auch in Billiglohnländer recycelt?
2xnachgedacht
@steve
die verbrenner fahren dort weiter…..nachhaltig…
frechdachs
Der Marketingchef eines der größten deutschen Verteilers von Bioprodukten ist mit seinem E-Auto von Stuttgart zu einer Messe nach Norditalien gefahren und hat fürs Nachladen in Italien 7 (sieben) Stunden Wartezeit auf sich nehmen müssen. Nie mehr mit dem E-Auto, soll sein Fazit gewesen sein.
steve
Und du Blitzkneiser wartest auf Recyclingfabriken, obwohl es erst in 10 bis 15 Jahren Batterien zum recyceln gibt!
Hast du gemeint es müsste Fabriken mit Personal geben, das wartet?! 🙂
hallihallo
also der automarkt in europa hat in europa von jan-april um 6,4% zugelegt und die e-autos 6,6%. wer da noch jammert und leute in die lohnausgleichskasse schicken muß, hat entweder schlechte oder überteuerte produkte oder versteht nicht viel vom markt.
hallihallo
entschuldigung: gesamt +6,6 und e-autos 6,4%. ändert wohl nichts 🙂
hallihallo
nur für april sind es sogar +13,7 für den markt und 14.8 für die e-autos.
also wieso soll der markt schuld haben? ach ja , immer die anderen.
2xnachgedacht
@hallihallo
sehr intelligent…,aber sie wissen nicht, woher die e-autos kommen… z.b. china, ist wohl nicht auf südtiroler zulieferketten angewiesen… 😉
hallihallo
tesla y 9646 , volvo ex30 8.015, vw id4 6.342, vw id3 5.176 , bmw ix1 4.393, bmw i4 4.388, tesla3 4.330, volvo xc40 4.180, audi q4 4.112, peugeot 3.846. insgesamt bev 144.588 +15% zum april 2023.
da ist wenig china dabei.
andreas
Das Problem sind die Verkaufseinbrüche deutscher Hersteller auf dem chinesischen Markt und die geringere Nachfrage nach Elektroautos als prognostiziert.
Wenn ein Zulieferer ein Werk für z.B. eine Million Teile im Jahr aufstellt, aber nur 200.000 benötigt werden, hat er ein Problem.
Auch haben europäische Zulieferer Probleme, mit der Entwicklungsgeschwindigkeit der Chinesen mitzuhalten.
Nicht umsonst überdenken die meisten Autokonzerne ihre Elektroautostrategie.
nemesis
Aber Strom wird immer noch zum teil mit Gas hergestellt ?.
Ein Kreislauf um die Umwelt zu schonen braucht es ein gewaltiges umdenken weniger Globalisierung, weniger Touristen, weniger Flugreisen.
Es wird weiter spekuliert mit vielen Wirtschaft Schlaumeiern.
Bei der eventuellen Umstellung auf E-Autos und grüne Zukunft wird es zu einer gewaltigen Wirtschaft Krise kommen, besonders betroffen untere Mittelschicht da die Reichen auf Nicks verzichten wollen sogar das Gegenteil immer mehr.