Der Jugendpreis-Träger
Seit 1988 vergibt Südtirols Katholische Jugend (SKJ) jährlich den Jugendpreis an Personen, die sich durch ihren ehrenamtlichen Einsatz in der kirchlichen Kinder- und Jugendarbeit als Vorbilder auszeichnen.
In diesem Jahr wird Thomas Jöchler aus Vahrn für sein langjähriges Engagement und seine inspirierende Arbeit mit Jugendlichen geehrt. Die Verleihung des Preises erfolgt bei der SKJ-Mitgliederversammlung am 31. Mai.
Im Vorfeld führte Südtirols Katholische Jugend ein Interview mit dem 32-jährigen Konstrukteur und engagierten Jugendleiter.
Tageszeitung: Kannst du uns erzählen, wie du zur Jugendarbeit gekommen bist?
Thomas Jöchler: Meine ersten Schritte in der Jugendarbeit machte ich in Vahrn. Dort war es Tradition, dass man in der ersten Klasse Oberschule persönlich zur SKJ eingeladen wurde. Jeden Dienstag hatten wir Gruppenstunden. Die Spieleabende, Jugendmessen, Hüttenlager und die Suppensonntage wecken in mir schöne Erinnerungen aus dieser Zeit. Nach drei Jahren wurde ich Mitglied im Ausschuss der SKJ-Ortsgruppe und engagierte mich zusätzlich in der Jugendkapelle sowie im Jugenddienst Brixen, damals noch Dekanatsjugendteam. Acht Jahre lang war ich im Hauptausschuss von SKJ aktiv, darunter war auch eine zweijährige Amtszeit in der Landesleitung. In Vahrn habe ich den Ausschuss unterstützt, bis ich vor zwei Jahren das Zepter an die nächste Generation übergab. Seit vier Jahren bin ich nun Vorstandsvorsitzender des Jugenddienstes Brixen.
Wie findest du die Balance zwischen deinem Beruf als Konstrukteur und deinem ehrenamtlichen Engagement in der Jugendarbeit?
Thomas Jöchler: Nach der Matura bin ich direkt in diesen Beruf eingestiegen. Die Jugendarbeit ist für mich ein Ausgleich zur beruflichen Tätigkeit. Ich fühle mich in beiden Bereichen zuhause und finde, dass sie sich gut ergänzen.
Du hast verschiedene Funktionen innegehabt. Was waren die größten Herausforderungen und Erfolge während dieser Zeit?
Thomas Jöchler: Es gab viele Herausforderungen und Erfolge, von der beratenden Funktion bis hin zur Organisation von großen Events wie „Feel the Dome“ und dem SKJ-Fest. Jedes Ereignis war einzigartig und lehrreich.
Wie wichtig sind dir die drei Säulen von Südtirols Katholischer Jugend?
Thomas Jöchler: Ich bin ein Verfechter davon, jungen Menschen die Freiheit zu geben, sich zu entfalten und Spaß zu haben, weg vom Alltagsdruck. Es ist wichtig, den Jugendlichen Raum zu geben, wo sie sich fallen lassen und kreativ sein können. Ein alkoholfreies Umfeld, wie bei der SKJ-Ortsgruppe in Vahrn, prägt dabei sehr. Ich war nie Ministrant, aber ich habe immer Wege gefunden, meine Spiritualität auszudrücken, etwa durch Soundandachten, die bei uns sehr gut ankommen.
„Do Tom isch a Vorbild für olle im Ehrenamt und bsunders für die Leit in der Jugendarbeit.“ Das war ein Satz im Bewerbungsschreiben. Freust du dich über diese Wertschätzung und darüber, den Jugendpreis entgegenzunehmen?
Thomas Jöchler: Ich freue mich sehr und fühle mich geehrt. Schon früher hatte ich öfter die Gelegenheit, den Preis zu vergeben und habe mir dabei vorgestellt, wie es wäre, ihn selbst zu gewinnen. Ich dachte jedoch immer, dass ich noch nicht genug dafür getan habe. Deshalb nehme ich den Preis stellvertretend für alle an, die ihn ebenso verdient hätten. Viele engagieren sich ehrenamtlich für Jugendliche, oft unbemerkt. Ich bin sehr dankbar und auch ein bisschen stolz darauf.
Abschließend, was möchtest du jungen Menschen mit auf den Weg geben, die sich ebenfalls für soziales Engagement interessieren?
Thomas Jöchler: Ich kann nur aus meiner Erfahrung sprechen. Wichtig ist es, alles auszuprobieren, so bin ich auch zum Theaterspielen gekommen. Mein Lieblingsspruch ist: „Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt.“ Der hat bisher immer auf mich zugetroffen.
Zur Person:
Thomas Jöchler ist 32 Jahre alt und lebt in Mölten. Er arbeitet als Konstrukteur in Brixen und engagiert sich seit seiner Kindheit aktiv in der Jugendarbeit, insbesondere bei der SKJ-Ortsgruppe Vahrn, wo er 15 Jahre im Ausschuss tätig war und zahlreiche Veranstaltungen organisierte.
Er war auch auf Landesebene bei Südtirols Katholischer Jugend aktiv, wo er 2015 für zwei Jahre in die Landesleitung gewählt wurde. Seit vier Jahren ist er außerdem Vorstandsvorsitzender des Jugenddienstes Brixen. Thomas ist bekannt für seine kreativen Ideen und seine unermüdliche Einsatzbereitschaft. Aufgrund seines langjährigen Engagements und seiner wertvollen Beiträge zur Jugendförderung wurde er für den Jugendpreis 2024 gewählt.
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