Alternatives Konzept
Projektgegner haben eine Eingabe gegen die Eintragung der Schlossberggarage in den Bauleitplan gemacht. Was sie stattdessen fordern.
von Markus Rufin
Die Schlossberggarage ist eines der umstrittensten Projekte, an dem in Bruneck derzeit gearbeitet wird. Das ist durchaus verständlich, schließlich ist das Schloss mit seiner Wiese eines der Wahrzeichen der Stadt und zudem noch eine beliebte Naherholungszone.
Im Zuge des Verkehrskonzeptes Bruneck Ost hat die Gemeindeverwaltung auch kleine Anpassungen am Garagenprojekt gemacht. Für das Konzept wurde das Verfahren zur Bauleiteintragung eingetragen.
Diese Einleitung gab den Projektgegnern nochmal die Möglichkeit sich offiziell gegen die Garage zu wehren und das haben sie auch gemacht. Unter anderem hat der Bezirk Pustertal im heimatpflegeverband eine Stellungnahme dagegen eingereicht. Doch auch die Initiativgruppe Bruneck mitgestalten spricht sich schon seit längerem gegen die Garage und damit gegen das Verkehrskonzept aus.
Die Initiative belässt es aber nicht nur bei der Kritik. Sie berufen sich immer wieder auf das vor Jahrzehnten ausgearbeitete Projekt, das den Ausbau des Parkplatzes in der Schlosskurve vorsieht. Dafür sprechen nach Ansicht der Initiativgruppe gleich mehrere Argumente: Der Ausbau sei kostengünstiger, das historische Viertel und das Landschaftsbild werden nicht angetastet und neben der Oberstadt sei auch die Unterstadt gut erreichbar.
Die Initiativgruppe warnt davor, das Projekt ad acta zu legen, was mit der Eintragung in den Bauleitplan aber ohne Zweifel passieren würde.
Gemeinderat Hanspeter Niederkofler kennt die Sachlage gut. Für ihn steht fest: „Die Wiese als Standort ist kein Zentrumsparkplatz, der die Stadt hinreichend erschließt. Deshalb ist der Bau in der Wiese zu unterlassen. Der Ausbau der Schlossbergkurve als Parkmöglichkeit und eine Erweiterung des Museumsparkplatzes reichen vollkommen. Die Ziele zur Verkehrsberuhigung und besseren Erschließung lassen sich auch ohne dieses überdimensionierte Projekt kostengünstiger und weitaus wirksamer erreichen.“
Gegen die Bedenken rund um das Ensemble hat die Gemeindeverwaltung immer wieder eingewandt, dass man die Zufahrt zur Tiefgarage später nicht mehr sehen werde. Das halten die Gegner nach wie vor für unmöglich. Diese Aussage sei unhaltbar, denn „Zufahrtsstraßen, Lüftungen, Ein- und Ausfahrt sind allemal sichtbar“.
Die Gemeindeverwaltung Bruneck hält freilich weiterhin an ihrem Konzept fest. Daran werden wohl auch die Einwände nichts ändern, wie Mobilitätsstadtrat Hannes Niederkofler bestätigt: „Es war zu erwarten, dass es zu Einwänden kommt, schließlich dauert es nur noch ein Jahr bis zu den Gemeinderatswahlen und das Thema ist großes Politikum. Ich habe mir die Einwände noch nicht im Detail angeschaut, da die Frist dafür erst in diesen Tagen abläuft, aber es sind immer die gleichen Argumente, die vorgebracht werden.“
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