„Nicht mehr tragbar“
Nach dem gestrigen Mega-Lkw-Stau auf der Autobahn fordert Unternehmer-Chef Heiner Oberrauch dringende Maßnahmen im Sinne der Umwelt.
Dienstag nach Pfingsten: Der LKW-Stau auf der Brennerautobahn reichte von Bozen Nord bis zum Brenner, eine Strecke von rund 80 Kilometern.
„Diese Situation, die wir in den vergangenen Wochen mehrfach hatten, ist so nicht mehr tragbar – und zwar im Sinne der Sicherheit und der Umwelt. Wir müssen im Dialog hier dringend eine Lösung finden, um die Sicherheit auf der Straße für alle Verkehrsteilnehmer zu garantieren, die Emissionen zu reduzieren und somit die Umwelt zu schonen. Staus und stockender Verkehr führen zu einer zusätzlichen Umweltbelastung und erhöhtem CO2 Ausstoß. Eine Verringerung der Gesamtemission wird damit mit Sicherheit nicht erreicht“, so der Präsident des Unternehmerverbandes Südtirol, Heiner Oberrauch.
Im Sinne eines effizienten Umweltschutzes sei das auf Tiroler Seite gültige Nachtfahrverbot für Lkw umgehend zu überdenken – Fahrzeuge, die auf dem neuesten Stand der Technik sind, müssten mit einer nächtlichen Geschwindigkeitsbegrenzung davon ausgenommen werden, fordert Oberrauch.
Und weiter: „Zudem könnte die Einführung einer höheren Korridormaut zielführend sein, die vor allem jene LKWs trifft, die die Umwelt mit ihren Emissionen stärker belasten. Umwegverkehr muss vermieden werden.“
Seien der Umweltschutz und der Lärmschutz ein echtes Anliegen, so müsse auf neue, emissionsarme und leise Fahrzeuge gesetzt werden, nicht auf generelle Fahrverbote.
Lärmschutzbauten seien zudem zügig voranzutreiben und die Kapazität der Infrastruktur dann auch rund um die Uhr zu nutzen.
„Wichtig ist, dass rasch gehandelt wird“, so der Unternehmer-Chef.
Eine weitere Verlagerung des Warentransports auf die Schiene sei für alle ein primäres Anliegen. Derzeit bestehe hierfür nur noch beschränkt Kapazität. Erst mit der Fertigstellung des Brennertunnels werde zusätzliche Gestaltungsmöglichkeit geschaffen. „Zumindest bis dahin brauchen wir eine Lösung, die in Zusammenarbeit mit Österreich gefunden werden muss“, betont Oberrauch.
Ähnliche Artikel
Kommentare (24)
Lesen Sie die Netiquette und die Nutzerbedingungen
Kommentar abgeben
Du musst dich EINLOGGEN um einen Kommentar abzugeben.
olle3xgscheid
Den Aussagenndes Fercsmchefes sind ds alles saubere Lkw’s 😉
erich
Da hat Herr Oberrauch wirklich recht! Vielleicht könnte er damit anfangen den CO² Fußabdruck seiner importierten China Produkte zu überprüfen.
gulli
Vielleicht sollte man mal darüber nachdenken weshalb wir soviel Verkehr haben, dann könnte man das Problem an den Wurzeln lösen.
jorge
Da müssen wir nicht darüber nachdenken, das wissen wir ja schon wieso wir soviel Verkehr haben. Es fehlt der Einsatz zu sofortigen Maßnahmen, welche den Verkehr einschränken. Österreich hat es vorgezeigt und wird prompt dauernd dafür getadelt. Überlegen müssen wir nur, welche Maßnahmen sofort umsetzbar sind und auch greifen. Diese sind dann sofort ohne „wenn und aber“ anzuwenden.
hallihallo
Sagt ein china-importeur, dessen ware mit schweröllschiffen um die halbe welt gebracht wird
zusagen
Etwas widersprüchlich zu dem was wir bisher von Herrn Oberrauch zu hören bekommen haben.
Falls er inzwischen aber zur Einsicht gekommen ist, so sei ihm verziehen
andreas
Er sieht es wie Baumgartner von der Fercam, verpackt es nur etwas geschickter.
opa1950
Aber Geld bleibt Geld.Und das haben diese beiden Herren sehr lieb.
zusagen
„Wichtig ist, dass rasch gehandelt wird“
Überall im Land leben Menschen entlang der Straßen, weil abseits davon nicht leistbar oder für alle überhaupt nicht möglich ist. Wenn rasch zu handeln ist, warum erlauben unsere Gesetze nicht sich bautechnisch vor Feinstaub und Lärm zu schützen? Was spricht dagegen dass es diesen Menschen erlaubt wird sich und ihre Familien ausreichend zu schützen. Was im restlichen Italien mit zusätzlicher Verglasungen erlaubt ist, will man unserer Bevölkerung kurzerhand verwehren? Ich hoffe die Verantwortlichen werden einmal zur Verantwortung gezogen
asd
Lärmschutzwände aus PV Modulen, die heute weniger kosten als andere Verkleidungen und die Kosten verwandeln sich langfristig in Gewinne.
Aber in Südtirol seht man anscheinend mehr auf Wasserstoff. Momentan ein Geldvernichtungsinvestition was sich in den kommenden 20 Jahren auch nicht ändern wird.
asoet
Ja diese Herren wollen nicht verstehen, dass ein freier Warenverkehr vielleicht diese Staus kurzfristig entlastet, aber damit ist das Problem nicht gelöst. Es müssen einfach weniger Waren über die Brennerachse gekarrt werden. Leider wird auch der BBT nicht viel daran ändern; nichts als ein teures Loch unter den Alpen…
tirolersepp
Tagestickets wie in einem Fussballstadion !
Kontigentierung pro Tag !
asd
Auch nachts mit reduzierter Geschwindigkeit fahren lassen. Aber Maut für Europabrücke oder sonstige Kosten für Brennerpass erhöhen für LKWs. Für alte Dreckschleudern massiv erhöhen. Das mehrmals hin und her liefern von Waren lässt dann schon nach.
kritischerbeobachter
Die übertriebenen Nachtfahrverbote der Nordtiroler mal angehen. Mautpreise mit denen der Schweiz regelrecht anpassen, sauberere LKW´s bevorzugen, dann ist schon sehr viel getan.
Viel Schlamassel durch dir Grünen verursacht. Salvini ist auf dem richtigen Weg.
vinschgermarille
„Salvini ist auf dem richtigen Weg“.In Ihren Augen vielleicht…Salvini ist in erster Linie ein Schwätzer mit Fascholack !
sigmundkripp
Ich denke auch, dass Salvini auf dem falschesten Weg ist, den man überhaupt gehen kann. Wer heute die „Freiheit“ von derart rückständigen Verkehrssystemen, wie dem LKW auf Langstrecken fordert, ist in der Mitte des 20. Jahrhunderts stehen geblieben. Im Kurzstreckenbereich ja; aber auf Langstrecke gehören Waren auf die Bahn.
Und die Bahn ist momentan nicht konkurrenzfähg, weil PolitikerInnen wie Salvini sie in den letzten 50 Jahren systematisch niedergefahren haben!
andreas
Schauen Sie sich mal das Schienennetz bei den Erfindern der Eisenbahn den USA an, gut, können Sie nicht, die haben nämlich so gut wie keines mehr. Langstrecken hätten die ev. genug.
Die Bahn ist deshalb nicht konkurrenzfähig, da sie zu statisch und unflexibel ist. Das sind ja Wasserstraßen wie der Rhein noch flexibler.
Nichts für ungut, Logistiker sind sie aber keiner.
Nicht bei jedem Transportgut ist es egal, wie beim Wein, wann es ankommt.
Auch sind bei Bahnfahrten mindestens an 2 Orten, Start und Ziel, LKW-Fahrten notwendig, also 4x auf- oder abladen. .
sigmundkripp
Sie haben recht, die Bahn ist unflexibel. Dazu wurde sie gemacht, durch systematisches und jahrzehntelanges Totsparen.
Heute fehlen uns Lastenbahnhöfe mit Be- und Entladevorrichtungen, intermodale Schnittstellen mit dem LKW Wie bei Kundl in NTirol), leises Rollmaterial etc. etc.
Aber hier wird ja auch gefragt, wie man aus dem LKW-Pfropfen rauskommt!
Das geht langfristig, und vorallem auf Langstrecken, nur mit der Bahn.
Speziell bei billigen Volumenwaren, Holz, Schüttgut, Autos und Autokomponenten (z.B. von Ingolstadt nach Györ), chemischen Flüssigkeiten (werden auch heute gerne mit der BAhn befördert, weil weniger Umweltrisiko), usw.
Und dann bleiben noch die 20% Lebensmittel, die einzeln zugestellt werden, weil es sich um verderbliche Waren handelt.
summer1
Anderle
Dir Eisenbahn ist eine zutiefst britische Erfindung und nicht die USA. Btw!
rotblaugruen
Herr Oberauch einfach nur heuchlerisch!
dn
Österreich ist auf dem richtigen Weg
sigmundkripp
Mit einem simplen Beschluss könnte die Maut auf der A22 von 20 auf 80 cent/km erhöht werden. Kostet nix, bringt viel.
Nur: Italien und die Bozner Handelskammeroberen wollen das nicht.
andreas
Haben die Österreicher die Maut so erhöht?
Und warum hält Österreich eigentlich den Spritpreis so niedrig?
sigmundkripp
Ja, zwischen Brenner und Kufstein zahlen LKW bis zu 80 cent/km. Das ist seit Langem bekannt.
Die Problematik des billigen Sprits geht jetzt so langsam auch in die dortigen Politikerhirne und es scheint sich was zu tun.
Soo billig ist der Sprit in Österreich nicht mehr!