Blockiertes Centrum
Der Detailhandel im Bozner Einkaufszentrum Centrum darf nicht ausgeweitet werden. Die Hintergründe eines endlosen Rechtsstreites.
Die Geschichte des Centrum der Familie Tosolini in der Bozner Industriezone ist reich an Rechtsstreitigkeiten.
Im Grunde verdankt das Einkaufszentrum in der Galvanistraßeseine Existenz der Entscheidung von Richtern, denn im Gewerbegebiet ist der Detailhandel gemäß der Südtiroler Handelsurbanistik äußerst eingeschränkt.
Das im Juli 2020 in Kraft getretene Gesetz für Raum und Landschaft sieht unter Artikel 33 aber sehr wohl zusätzlichen Detailhandel im Gewerbegebiet vor, sofern die Standortgemeinde und die Anrainergemeinden dafür sind und zusätzliche Flächen als wirtschaftlich verträglich eingestuft werden.
Auch die Consortium Centrum Srl, die Eigentümergesellschaft des Bozner Einkaufszentrums, stellte im Jahre 2020 einen entsprechenden Antrag zur Änderung des Bauleitplanes der Gemeinde Bozen an die Landesregierung. Zum einen sollten Detailhandelsflächen, zu denen Rechtsstreitigkeiten anhängig sind, legalisiert werden, zum anderen weitere dazukommen.
Die Gemeinden Ritten, Kardaun und Eppan hatten nichts dagegen einzuwenden und erteilten zum Antrag ein positives Gutachten. Die Gutachten der Gemeinden Bozen und Leifersfielen dagegen negativ bzw. weitgehend negativ aus. Man verwies auf die zahlreichen leerstehenden Geschäftsflächen in den Stadtgebieten.
Die Landesregierung lehnte den Antrag zum Centrum im Jahre 2021 ab. Der Beschluss hielt ein Jahr später einer gerichtlichen Prüfung des Verwaltungsgerichts nach einem Rekurs der Eigentümergesellschaft stand.
Nun steht definitiv fest, dass das Einkaufszentrum nicht erweitert werden darf. Der Staatsrat hat rechtsgültig eine Anfechtung des Urteils des Bozner Verwaltungsgericht (Nr. 1/2022) zurückgewiesen.
Zuvor war ein Tosolini-Unternehmen mit einem ähnlichen Antrag zum Metro-Areal, ebenfalls in der Industriezone Bozen gelegen, gescheitert. (tom)
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