Zwei Stiche am Hals

Foto: RTTR Alto Adige/FB

Der Messerstecher, der am Donnerstag in der Bozner Roenstraße seine Partnerin attackiert hat, bleibt im Gefängnis.

von Thomas Vikoler

Er wohne mit seiner Partnerin und der gemeinsamen Tochter in Bozen und gehe einer regulären Arbeit nach. Keine Vorstrafen, keine Meldungen an die Polizei. Mehr sagte der 39-jährige Kolumbianer am Freitag nicht bei der Haftprüfung mit Voruntersuchungsrichter Emilio Schönsberg im Bozner Gefängnis.

Auf Anraten seiner Verteidiger Nicola Nettis und Ernest Cuccarollo machte der Mann, dem die Staatsanwaltschaft einen Mordversuch gegen seine 34-jährige Partnerin vorwirft, von seinem Recht auf Aussageverweigerung Gebrauch.

Das Opfer ist nach einer Überprüfung aus dem Bozner Krankenhaus entlassen worden, die Verletzungen, die ihr durch ein Messer zugefügt wurden, erwiesen sich als nicht schwer.

Dennoch gehen die Staatsanwaltschaft als auch Richter Schönsberg gehen von einer Tötungsabsicht des Partners aus. Aus mehreren Gründen: Am Hals der Frau wurden zwei (und nicht wie bisher bekannt) zwei Stichwunden festgestellt. Die Ermittler gehen davon aus, dass die beiden Stiche in Etappen versetzt wurden. Zunächst in der gemeinsamen Wohnung des Paares in der Bozner Roenstraße, dann im Stiegenhaus. Und: Beim Opfer wurden im Krankenhaus Abwehrspuren festgestellt.

Laut Aussagen von Nachbarn ist es der 34-Jährigen gelungen, ihrem Partner das Messer zu entreißen.

Die Verteidiger des Mannes sprechen ebenfalls von einer Verletzung, und zwar am Hals des Mandanten. Dieser stehe nach dem, was am Donnerstagmorgen passiert ist, unter Schock.

Der Richter bestätigte die Festnahme des Kolumbianers und verhängte gegen ihn U-Haft wegen der Gefahr einer Tatwiederholung und einer möglichen Vernichtung von Beweismitteln.

Der Grund für den Gewaltexzess am Donnerstagmorgen ist bisher unklar, die Staatsanwaltschaft hält dem mutmaßlichen Täter auch Misshandlung in der Familie vor.