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„Nicht Öl ins Feuer gießen“

Roland Lang

Der Südtiroler Heimatbund ist strikt gegen einen Alpini-Aufmarsch im Jahr 2028 in Bozen. Eine Adunata wäre eine Beleidigung der SüdtirolerInnen.

Die Alpini Sektion Bozen plant, ihr 100-jähriges Bestehen 2028 mit einer Adunata in der Südtiroler Landeshauptstadt zu feiern. Gegründet wurde diese Alpinigruppe 1928 unter dem Faschismus – am selben Tag an dem das Siegesdenkmal eingeweiht wurde, am 12. Juli, schickt Roland Lang vom Südtiroler Heimatbund (SHB) voraus.

Die „Sezione ANA Alto Adige“ gedenke noch heute offen im Internet an die zahlreiche Teilnahme von Alpini bei dem Festakt vor dem faschistischen Denkmal.

Roland Lang listet einige Details in Zusammenhang mit der Einweihung des Siegesdenkmals auf: Es hätten Südtiroler Musikkapellen mitmarschieren und die „Marcia Reale“, die damalige italienische Nationalhymne, spielen müssen. „Andernfalls wurde ihnen mit der Auflösung der Kapelle gedroht“, so der SHB-Obmann.

Noch heute steht auf der Stirnseite des „Protzbaus“ die „beleidigende“ Inschrift „Hic patriae fines siste signa. Hinc ceteros excoluimus lingua legibus artibus“ („Hier an den Grenzen des Vaterlandes setze die (Feld-)Zeichen. Von hier aus bildeten wir die Übrigen durch Sprache, Gesetze und Künste.“).

„Ganz als ob die Südtiroler bis zum Einmarsch der Italiener keine Sprache und Kultur gehabt und nur gebellt hätten“, giftet Lang.

Alpini und Faschisten hätten sich sehr nahe gestanden, dies beweise schon die Tatsache der Einweihe des Faschistentempels und der Gründung der Sektion Bozen am selben Tag. „Auch die massive Teilnahme von Alpini am Festakt sprechen eine deutliche Sprache“, meint Roland Lang.

In der Aussendung schreibt der SHB-Obmann weiter:

„Alles Geschichte? Nicht wenn sich die heutigen Alpini noch immer dieser Ereignisse rühmen und ihrer auf ihrer Internetseite gedenken. Vergangenheitsbewältigung sieht anders aus!

Wir erinnerndes  an die Adunata des Jahres 2012, das Bozen in ein Militärlager verwandelte und nationalistische Tendenzen offenbarte. Wir brauchen in Südtirol keine Übergabe von Kriegsfahnen und anderes nationalistisches Getue.

In Zeiten, wo der Frieden labil geworden ist und das Miteinander auseinanderbröckelt, darf keine Hetze passieren und nationalistische Gedanken und Faschismus dürfen keinen Platz haben.

Wir fordern daher die Verantwortlichen der Stadtgemeinde Bozen auf, das geplante Treffen vorzeitig abzusagen, um nicht unnötiges Öl ins Feuer zu gießen.“

 

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (12)

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  • andreas

    Schon nur um den Lang zu ärgern, könnte ich schauen, ob ich meinen Alpinihut noch habe.

    Gewiss gibt es noch ein paar Fanatiker bei den Alpini, im Großen und Ganzen sind es aber lustige und freundlichen Gesellen, welche vielleicht etwas zuviel saufen, dabei aber größtenteils friedlich bleiben.

    Aber amüsant, wenn ein extremistischer Zündler andere dazu ermahnt, nicht Öl ins Feuer zu gießen.
    Lang sollte mal mit ein paar Italiener reden, die sind wie viele von uns moderat und haben mit den Fa.schisten nichts zu tun.
    Und dannn gibt es die deutschen und italiensichen Extremisten, welche sich gegenseitig vorwerfen, wie extrem der andere ist.

    • devils_son

      bravo, wie Recht du hast; meiii.. die ewig gestrigen meinen halt dass sie ja nix vergessen dürfen.
      auserdem ist Bozen nunmal italienisches Staatsgebiet, warum kann man das nicht realisieren, Tirol hin oder her, die wollen gewiss nicht kommen um uns zu ärgern, die Allermeisten schätzen unsere Region ja sehr, 90% (oder eher mehr) der Bevölkerung interessiert unser HickHack einfach NULLLL.
      frag mal Jüngere, was sie von unserem Deutschtum so wissen oder denken – nixxx – viele wollen in unsere Berge, in ein bischen „Deutschland“, und trotzdem in Italien sein… so wie die Alemanne umgekehrt auch. warum nicht einfach mal alle fünfe grad sein lassen.

    • kongo

      Anderle, dann schau das du den Hut findest und marschiere mit, mit denen die du verdreschen wolltest.Und vergiss das Öl nicht, du oberfanatischer Extremist.

  • ummagumma

    Andreas denke du gehörtest auch zu der Sorte, die bei den Offizieren die Zunge sehr lang ausgefahren haben, sonst hätte es jeden Nacht Prügel gegeben. Ein sehr hoher Anteil der heutigen Alpinis ist wieder sehr sehr weit nach rechts abgedriftet.

    • andreas

      Im Gegenteil, ich hätte fast mal einen fuciliere assaltatore verdroschen, da diese mir mitten in der Nacht beim Schiffen im Wald beim Campo zuerst „Alto là! Chi va là“ und dann „fermo o sparo“ zugerufen hat. 🙂

      Das war wohl so ein Gestörter wie du, denn am nächsten Morgen hat er auch nur noch Blödsinn, wie du, von sich gegeben, als ich ihn frage, ob er schon noch ganz sauber ist.

  • erich

    Guter Herr Lang, dir geht es nur darum, hin und wieder ein Lebenszeichen zu setzen, dass es euch noch gibt. Die wirklichen Probleme sind, dass die Europäer immer weniger Kinder zeugen und die Moslems immer mehr. In 30 Jahren veranstalten diese eine Adunata, dann wären unsere Enkel froh wenn wir Alpini hätten

  • sellwoll

    Die Welt hat sich nach 100 Jahren weitergedreht, scheinbar aber nicht für Langs Heimatbund. Ewig gestrige …

  • bananajoe

    Können die nicht dort aufmarschieren wo sie zu Hause sind oder wo der Pfeffer wächst?

  • opa1950

    Lang ist auf dem Holzweg.Was haben die Alpini mit den Faschismus zu tun .Ein Treffen unter ihnen ist sehr schön. Die meisten Alpini welche zu diesen Treffen kommen haben seinerzeit die Sogenannte NAIA in Südtirol mit oder ohne Muli verbracht. Darum ist das Mittlerweile ein Treffen unter Freunden, und ich freue mich immer wieder einen Alpinikollegen der 60 Jahre zu treffen.Also bitte keinen Aufstand.Da steckt sicher nichts Politisches dahinter. Das ist nur ein Treffen unter EX NAIA Kollegen.

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