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„Kein Austausch gewünscht“


Auch in Südtirol bemängelt das Promotorenkomitee Open Olympics fehlende Transparenz bei den Olympia-Projekten. Wie sich diese konkret äußert.

von Markus Rufin

Der erste Monitoring-Bericht des Promotorenkomitees Open Olympics 2026 hat voll eingeschlagen. Zahlreiche nationale Medien berichteten über den Bericht und die Petition, an der auch Südtiroler Umweltverbände mitwirken.

Eine besonders beeindruckende Zahl: Über zwei Drittel der bereitgestellten Olympiaprojekte werden für Straßenbauprojekte verwendet. Im Gegensatz dazu fließen gerade einmal 17 Prozent in die öffentliche Mobilität. Davon, dass die Spiele in Mailand und Cortina besonders nachhaltig hätten werden sollten, ist aktuell wenig zu sehen.

Zwar ist in Südtirol die Lage etwas besser, dort fließen immerhin „nur“ 238.162.400 Euro in Straßenbauprojekte (das sind 55,5 Prozent), doch für Albert Willeit, Bezirksobmann des Heimatpflegeverbandes Pustertal, beweisen diese Zahlen, dass die Projekte in dieser Form ohne dem olympischen Geldsegen nicht realisiert worden wären: „Das Land sagt zwar immer wieder, dass die Projekte seit längerem geplant sind und dem Wunsch der Gemeinden entsprechen, ohne die Olympia-Gelder wären diese aber sicher nicht so überdimensioniert gewesen. Wir müssten uns dann auch weniger darüber aufregen, weil es mit der Zeit vielleicht zu einem Umdenken gekommen wäre.“

So werden laut Willeit aber umstrittene Bauten finanziert, schlicht weil die Gelder aktuell da sind. Es sei offensichtlich, dass die finanzierten Projekte mit dem Sport oder der Veranstaltung an und für sich nichts zu tun hätte.

Das Promotorenkomitee bemängelt im Zusammenhang mit dem Projekt massiv die mangelnde Transparenz. Es sei schwer, den Überblick über die Kosten oder über detaillierte Informationen zu den einzelnen Projekten zu bewahren. Das gelte auch für Südtirol. „Wir stellen das andauernd fest“, meint Willeit. „Bis vor eineinhalb Jahren hatten wir einen recht guten Austausch mit dem Amt für Straßenbau und haben die gewünschten Informationen bekommen. Seitdem ist dieser Austausch aber offenbar nicht mehr gefragt.“

Die Umweltverbände in Südtirol hätten viele Inhalte und Überlegungen nicht nachvollziehen können. Konkret nennt Willeit den doppelstöckigen Kreisverkehr in Olang: „Wir haben uns bemüht, Informationen und Daten dazu zu erhalten, warum dieser Kreisverkehr in dieser Form notwendig ist. Das Land verweist immer wieder darauf, dass Zählungen gemacht wurden, wir haben diese aber nie gesehen.“

Anhaltspunkte für „mafiöse Unterwanderungen“ – diese Befürchtung wurde bei der Vorstellung des Monitoringberichtes geäußert – gebe es für die Südtiroler Projekte nicht, da hierzulande lokale Betriebe beschäftigt wurden, unterstreicht Willeit. Dennoch sei ein transparentes Register mit Kosten und Daten auch für die Südtiroler Projekte notwendig.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (9)

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  • erich

    5 vor 12 kommen diese Weltverbesserer aus den Löchern gekrochen, das einzige was sie erreichen ist, dass Bauten verzögert werden und die Kosten sich verdoppeln. Wäre nicht überrascht, wenn solche Anstifter von der Bauwirtschaft bezahlt werden.

  • andreas

    Heutzutage scheint es normal zu sein, dass jeder militante Fundamentalist sich Umweltretter auf die Stirn schreiben kann und zum Experten mutiert.
    So ähnlich wie die Coronaleugner, welche zu Virologen, Ärzten, Statistikern und zu weiß ich was mutieren.

    Der Kreisverkehr auf dem Bild sieht ja gut aus und der Flächenverbrauch ist überschaubar, auch wenn Neureuther, mit 3 Burschen aus dem Dorf, vor der Kreuzung fast geheult hat, wie schlimm doch alles ist.
    Ich warte immer noch darauf, dass Neureuther Garmisch-Partenkirchen, sein Heimatdorf, wo der Verkehr massiv ist, auch so diskreditiert und vor einer Kreuzung heult, dass sich alle gegen ihn verschworen haben, schon traurig sein Schicksal. 🙂

    Würde Südtirol die Gelder nicht nutzen, würden sich viele aufregen, dass die Landesregierung es nicht mal hinbekommt, Gelder abzurufen, nutzen sie diese für den Infrastrukturausbau, heulen offensichtlich auch manche rum.

    Olympia ist 2-3 Wochen und dafür massiv zu investieren, damit es ein paar Zuschauer bequemer haben, ist doch kompletter Unsinn, es ist doch viel wichtiger für die zu investieren, welche hier leben und nichts anderes macht das Land.

    Aber anscheinend bevorzugen es diese Umweltberbände, dass das Geld für gepolsterte Sitze für die Hintern der Zuschauer ausgegeben werden, auch wenn ein billiger Plastiksitz durchaus für diese ausreicht, die sollen sich einen Polster mitnehmen. 🙂

    • asoet

      andreas…dieser Kommentar ist einfach nur dumm, weil noch immer nicht verstanden wird, dass mehr an Straße auch mehr an Verkehr bedeutet. Die Staus im Pustertal werden also zunehmen. Das kann man schon jetzt bei der neuen Gadertaler Einfahrt sehen; wo an Samstagen der Stau bis zur Autobahneinfahrt reicht. Was das Geld betrifft, ist es so dass es da fehlt wo es wirklich gebraucht würde und ja, die Straßenausbauten sind logisch nicht nur für Olympia, sondern leider langfristig und sie werden das Tal auch langfristig und anhaltend verändern und verteuern.

      • hallihallo

        Samstags gibt es stau von der gadertaler einfahrt bis nordlich von frankfurt. Wochentags nicht,, trotz riesigem verkehrsaufkommen. Und der vertkehr hat im pustertal stark zugenommen, auch wenn man keine mebo gebaut hat.

      • hermannh

        aoset: der Andreas hat voll recht. Stau verursacht nur unnötige Abgase.

        Natürlich hätte der Staat die Olympiagelder auch in anderen Regionen ausgeben können, nur wir hätten dann nix davon!

      • ummagumma

        @asoet, einem Anderas ist es nicht erlaubt zu verstehen bwz. selbsständig zu denken. Das gliche gilt für die zwei drei anderen Partei-Vollpfosten, Hermelinchen oder Sumperel1 )Denke dies sollte hier längst schon allen anderen Schreibern und Lesern bewusst sein. Warte nur ab was den Sommer hier verkehrsmäßig los sein wird……………….das wird alles gewesene toppen!!

  • kallinski

    Endlich bekommen wir durch das Pustertal eine normal modern ausgebaute Straße welche den Anforderungen der heutigen Zeit entspricht und den nächsten Generationen dienen wird. Es ist keine zweispurige Mebo sondern eine normale Strasse welche die Dörfer vom Durchzugsverkehr entlastet. Was wir alle verhindern müssen ist das Gespenst Alemagna Autobahn durchs Pustertal welches sicherlich noch nicht vom Tisch ist.

  • hallihallo

    Wieso sollte jemand mit den heimatpflegern reden, wenn diese keine positiven inputs Ge ben , sondern Die informationen nur zum polemisieren nutzen?

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