Viel Schnee auf den Gletschern
Die durchschnittlichen Schneemengen im Hochgebirge liegen 20 bis 40 Prozent über dem Durchschnitt der vergangenen Jahre: Dies haben die Messungen des Landesamtes für Hydrologie ergeben.
Jährlich im Mai erfasst das Landesamt für Hydrologie und Stauanlagen in der Agentur für Bevölkerungsschutz bei Gletscherbegehungen die Winterakkumulation auf Südtirols Gletschern. Der Langenferner im Martelltal, der Übeltalferner im Ridnauntal und der Rieserferner im Reintal bilden in Südtirol das glaziologische Langzeitüberwachungsnetz und sind repräsentativ für die Klimatologie der verschiedenen Bereiche.
„Jahr für Jahr nimmt die Agentur für Bevölkerungsschutz mit Unterstützung der Landesabteilung Forstwirtschaft in Zusammenarbeit mit dem Italienischen Glaziologischen Komitee diese wichtigen Erhebungen vor“, erläutert der Direktor der Agentur für Bevölkerungsschutz Klaus Unterweger. Landeshauptmann und Bevölkerungsschutzlandesrat Arno Kompatscher unterstreicht die Bedeutung der Massenbilanz der Gletscher: „Gletscher sind gleichsam ein Spiegel des Klimasystems. In den kommenden Jahrzehnten wird die Mehrheit der Gletscher weltweit stark abschmelzen. Damit geht ein wichtiges Element im Wasserkreislauf verloren, da die Eismassen im Hochgebirge als Wasserspeicher von grundlegender Bedeutung sind.“
„In den vergangenen zwei Wochen haben wir auf Südtiroler Gletschern die Messungen vorgenommen“, berichtet der Direktor des Landesamtes für Hydrologie und Stauanlagen Roberto Dinale, „die vorläufigen Ergebnisse zeigen, dass die durchschnittlichen Schneemengen sowohl auf Gletschern am Alpenhauptkamm als auch im Ortlergebiet 20 bis 40 Prozent über der Norm liegen“.
Der größte Überschuss im Vergleich zu den langjährigen Durchschnittswerten ist im Süd-Westen Südtirols zu verzeichnen.
Der Schnee war im Allgemeinen sehr kompakt und aufgrund der starken Windaktivität während des Winters ungleichmäßig auf der Gletscheroberfläche verteilt. Die gemessenen mittleren Höhen zwischen 3,5 und 4 Metern und die Dichten in der Größenordnung von 400 Kilogramm pro Kubikmeter und darüber entsprechen einer Neuschneesumme von etwa 15 Metern.
Keine Negativrekorde wie in den vergangenen zwei Jahren
„Sehr wahrscheinlich wird auch dieses Jahr die Schutzdecke nicht reichen, um zu Sommerende ein Plus in den Massenbilanzen zu verzeichnen, da die Sommertemperaturen in diesen Jahren einfach zu hoch sind und es zu selten Sommerschneefälle im Gebirge gibt“, unterstreicht Amtsdirektor Dinale: „Dennoch wird es heuer auch nicht Negativrekorde wie in den beiden Vorjahren 2023 und noch mehr 2022 geben.“
Im langjährigen Vergleich wird die diesjährige Akkumulation etwa an dritter bis vierter Stelle der vergangenen 20 Jahre stehen, beim Langenferner wahrscheinlich an zweiter Stelle hinter dem Winter 2013/14.
Die erhobenen Daten werden auch durch die Modellierung der Schneeakkumulation und der Schmelzvorgänge bestätigt, die Bestandteil des hydrologischen Simulationsmodells des Landesamtes für Hydrologie und Stauanlagen sind: Daraus resultiert ein starkes Gefälle der im Gebirge vorhandenen Restschneemenge, diese liegt unterhalb von 1800 Höhenmetern bei Null und ist oberhalb von 2500 Metern noch beachtlich. Damit liegt der gemittelte Wert im grünen Bereich und gewährleistet in den kommenden zwei Monaten eine reichliche Durchflussmenge in Südtirols Wasserläufen.
Die winterliche Schneedecke schützt und bewahrt das Eis vor dem Schmelzen während der Sommersaison. Je geringer die Schneedecke, desto schneller wird zuerst der Winterschnee und in weiterer Folge das darunter liegende Eis erodiert, was zu einem erheblichen Massenverlust des Gletschers führt.
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Kommentare (14)
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pingoballino1955
Deshalb wollen die HGV Geier in die Höhe über 3200 Meter,hoffentlich,dann mit Sauerstoffmaske!
hermannh
Bongo: der viele Schnee ist ein Erfolg der Landesregierung 🙂 Umgekehrt ist laut Dir immer der Kompatscher an allem Schuld was Dich stört 🙂
Du bist ein Neider auf alles was gut läuft, nur weil Du im Leben wahrscheinlich gescheitert bist. Typisch Team Kölle!
foerschtna
Ist bis jetzt schon ein hartes Jahr für die Klimajünger. Der Gardasee und der Po wollen partout nicht austrocknen, auf den Bergen liegen Rekordmengen an Schnee, kaum Unwetter. Da kann man nur hoffen, dass sich im Sommer wieder die Wälder bei 35 Grad von selbst entzünden, sonst verfallen sie uns noch in Depressionen.
placeboeffekt
Keine Sorge
Da findet sich schon was
Notfalls geht das Waldsterben „unvermindert weiter“
Wobei mir keiner dieser Untergangspropheten je erklären konnte, warum dieses Sterben so abrupt an Rhein und Oder aufhört.
Auch in Großbritannien ist dies unbekanntes Phänomen.
drrobotto
Kennst du Borki, den lieben Borkenkäfer?
foerschtna
Doktor Roboter, habe ich in meinem Kommentar etwas vom Borkenkäfer geschrieben, oder ihn gar geleugnet ? Ich habe nur angemerkt, dass heuer bis jetzt die Zeiten für die Klimajünger hart waren. Aber das wird sich ohnehin bald wieder zum Guten wenden, LH Kompatscher weiß ja jetzt schon dass die Gletscher in den nächsten Jahrzehnten komplett abschmelzen werden, also keine Panik auf der Titanic.
tirolersepp
Und wo ist das Ozonloch geblieben – in ein dunkles Loch verschwunden ????
drrobotto
Im Montreal-Protokoll von 1987 sowie weiteren Vereinbarungen beschloss sie, ozonschädliche Substanzen zu verbieten, die der Mensch schon seit Jahrzehnten in die Atmosphäre gepustet hatte. Im Zentrum standen die Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKW): künstliche chemische Verbindungen, die seinerzeit weltweit als Treibgase, Kältemittel und Lösungsmittel im Einsatz waren und die Schutzschicht zerstörten. Der Ozonkiller FCKW ist seitdem so gut wie komplett aus Kühlschränken, Spraydosen und Schaustoffen verschwunden.
2xnachgedacht
@ddr
dafür haben wir jetzt unmengen an sf6… und mit jedem tag mehr.
sabine
Gut so, damit diesem gejammere und negativschlagzeilen wg hitze trockenheit dürre klimawandel mal einhalt geboten wird. Sogar der april soll zu heiss gewesen sein. Dabei musste man heizen…..vor 20 jahren war die frühlingszeit milder und vieeel feiner…..
drrobotto
Wir können nur hoffen, dass uns die Gletscher lange erhalten bleiben. Sonst wirds im Sommer spaßig im Vinschgau. Ich schätze bis 2040 werden wir keine Gletscher mehr im Alpenraum haben. Ich hoffe ich liege falsch.
hermannh
Dottorino: na dann schätz mal
hallihallo
in südtirol gibt es sehr wenig gletscher. trotzdem haben alle genügend wasser. wo ist also das problem?
bernstein
Sieh an, da melden sich gleich mehrere ausgewiesene Fachleute mit Kommentaren zu Wort! Dümmer geht’s wohl nimmer? Im April musste man heizen? Kann sein, aber Südtirol – oder generell der Alpenraum – ist nur ein Fliegenschiss auf der Landkarte. Zum Klimawandel gehört sowohl zu viel Wasser (z.B. Lombardei dieser Tage) als auch zu wenig (z.B. Trockenheit, Dürre).
Wir sollten uns freuen, dass im Frühjahr ausreichend Schnee im Hochgebirge gefallen ist, denn das was der Winter gebracht hat, wäre wohl über den Sommer und Herbst gesehen, viel zu wenig gewesen. Für die Gletscher ist es ebenfalls ein Segen. Sie werden deswegen zwar nicht wieder anwachsen, aber zumindest der Schmelze wird Einhalt geboten.
Man kann die Zeit im Internet auch mit sinnvolleren Tätigkeiten (z.B. seriöse Recherche zum Klimawandel) verbringen, anstatt lächerliche Albernheiten zu verbreiten.