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Das zweite Standbein

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„Agritourism is more!“ ist das Motto des Austauschs zwischen Wissenschaft und Praxis, zu dem Teilnehmende aus sechs Kontinenten vom 16. bis 18. Mai am Hauptsitz von Eurac Research zusammenkommen.

In Südtirol bieten 3.060 der 20.000 landwirtschaftlichen Betriebe „Urlaub auf dem Bauernhof“ an. Rund die Hälfte davon ist Mitglied der Dachmarke „Roter Hahn“.

Die professionelle Vermarktung und verbindliche Qualitätsstandards machen Südtirol im Sektor des Agrotourismus zu einer der erfolgreichsten Regionen weltweit.

Wie es in anderen Regionen der Welt um die als nachhaltig geltende Tourismusform bestellt ist, wie vielfältig sie ist und welche Herausforderungen und Entwicklungen absehbar sind, damit befassen sich Vertreterinnen und Vertreter aus landwirtschaftlicher Praxis und Wissenschaft auf dem dreitägigen Agrotourismus-Weltkongress, der ab 16. Mai in Bozen stattfindet. Organisiert wird der Kongress von Eurac Research in Zusammenarbeit mit dem Roten Hahn und dem Südtiroler Bauernbund.

Über 80 Vorträge von Referentinnen und Referenten aus 35 Ländern aus Europa, Nord- und Südamerika, Afrika, Australien und dem Pazifischen Raum geben in drei Tagen Einblicke in die Vielfalt des Konzepts „Agrotourismus“. Gemeint ist damit der Urlaub auf einem aktiven landwirtschaftlichen Betrieb, der Einblick in den landwirtschaftlichen Arbeitsalltag ermöglicht. Das diesjährige Motto des Weltkongresses, der zum zweiten Mal stattfindet, ist „Agritourism is more!“.

Denn „Agrotourismus ist eine nachhaltige Form des ländlichen Tourismus – zum einen in sozialer Hinsicht: Gäste aus der Stadt und die Gastgeberfamilie auf dem Land, die ansonsten wenig Berührungspunkte haben, kommen in einen lebendigen Austausch miteinander in einem authentischen Umfeld; zum anderen aber auch nachhaltig in wirtschaftlicher Hinsicht: Kleinstrukturierte Betriebe werden durch das zweite Standbein unterstützt, gleichzeitig ist es für die Gäste meist ein attraktives Angebot im Vergleich zu vielen anderen touristischen Unterkünften“, wie Thomas Streifeneder, Leiter des Instituts für Regionalentwicklung von Eurac Research, erklärt.

Auf dem Weltkongress werden Zahlen und Fakten zum Agrotourismus in den verschiedenen Ländern sowie einzelne Beispiele vorgestellt und diskutiert. So sprechen unter anderem Carla Barbieri, Professorin an der North Carolina State University über die Situation des Agrotourismus in Lateinamerika, Valeria Klitsounova von der belarussischen „Association of Rural and Ecotourism“ über Agrotourismus in post-sowjetischen Ländern, oder Hans Kienzl vom Roten Hahn über den Agrotourismus in Südtirol. Trotz des wissenschaftlichen Umfeldes richtet sich der Kongress ebenso an Interessengruppen, Dachverbände, sowie Personen aus der landwirtschaftlichen Praxis und aus der Politik. Ziel des Kongresses ist es, diese Form des Tourismus im ländlichen Raum zu fördern und bekannt zu machen.

Im Vordergrund stehe das Lernen voneinander, unterstreicht Streifeneder, was schon im Zuge des ersten Weltkongresses von 2018 erfolgreich geklappt habe: Daran anknüpfend hat sich ein Netzwerk mit über 700 Mitgliedern weltweit herausgebildet, das „Global Agritourism network“ (GAN), das den Austausch über die Ländergrenzen hinweg vorantreibt und im Rahmen des diesjährigen Kongresses in Bozen tagen wird.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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