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Ahrntaler Lieferung

Foto: Stadt Lienz/Lenzer

Weil 60.000 Tonnen Steine nicht aus Osttirol sondern aus dem Ahrntal angeliefert werden, gibt es jetzt Diskussionen um ein Megaprojekt in Lienz. Die Hintergründe.

von Markus Rufin

In Lienz wird aktuell die Isel verbaut. Damit sollen die Ufer des Flusses, der durch die Osttiroler Hauptstadt fließt, vor Hochwasser geschützt werden. Es handelt sich um ein Megaprojekt: Auf einer Gesamtlänge von 2,2 Kilometer wird der Fluss um bis zu zwei Meter tiefer gelegt. Rund 14 Millionen Euro kostet das Projekt.

In den letzten Tagen wurde rund um die Verbauung der Isel aber eine Polemik losgetreten. Schuld daran ist eine Stein-Lieferung aus dem Ahrntal. Regelmäßig pendeln jetzt nämlich Lkw und Traktoren zwischen Ahrntal und Osttirol. Zuletzt wurden diese von der Firma Gumpitsch angeliefert. Insgesamt 60.000 Tonnen Stein werden für die Verbauung der Isel verwendet. Zuletzt wurden die Arbeiten aufgrund der Hochwasserphase eingestellt.

Gar einige Osttiroler können das gar nicht nachvollziehen, schließlich gebe es genügen Steinbrüche in Osttirol. Damit würde man nicht nur die heimische Wirtschaft stärken, sondern auch eine zusätzliche Verkehrsbelastung vermeiden, beklagen sich die Kritiker. Unter anderem berichtete die „Kleine Zeitung“ darüber.

Die Steine kommen dabei vom Tiefbauunternehmen Wieser in Mühlen. Wie Franz Wieser, Eigentümer des Unternehmens, erklärt, kümmere sich seine Firma aber einzig und alleine um die Steine: „In Osttirol haben sich mehrere Unternehmen an der Ausschreibung beteiligt, die die gesamten Arbeiten umfassen. Diese Unternehmen haben sich informiert, wo sie das nötige Material herbekommen und ein Angebot von uns eingeholt. Letztendlich hat das Unternehmen Frey gewonnen, weshalb wir sie mit den Steinen beliefern.“

Doch wie kann es sein, dass die Ahrntaler Firma einem Osttiroler Unternehmen vorgezogen wird? Die genauen Details kennt auch Wieser nicht, er geht aber davon aus, dass der Preis wohl eine Rolle spielte. Allerdings hätte es seiner Ansicht nach wohl nicht viel Sinn gemacht, ein anderes Unternehmen zu beschäftigen: „In Osttirol würde es zwar auch Steine geben, es geht hier aber um die genaue Beschreibung. In der Umgebung von Lienz war das beschriebene Material jedenfalls nicht verfügbar. Die Transportwege wären also auch in Osttirol nicht kürzer gewesen.“

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (1)

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  • stefanrab

    Bei 60.000 Tonnen sind das ca 2.200 Lkw fahrten. Ca 85 km hin und das Gleiche zurück. Was sagen da die Umweltschützer dazu?
    Ich finde es schrecklich auf der schon zuviel belasteten Pustertaler Straße. Arme Bevölkerung entlang des Weges

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