Die Berufenen
Waldbrandbekämpfung stand in dieser Woche auf dem Ausbildungsprogramm des Ausbildungskurses für Feuerwehrmänner und Feuerwehrfrauen bei der Berufsfeuerwehr.
Der Löschhubschrauber holt Wasser aus der Etsch und fliegt die mobilen Speicherbecken zur Zwischenlagerung an: Beim Erlernen der Bekämpfung eines simulierten Waldbrandes vom Boden und von der Luft aus sind alle mit großem Einsatz dabei.
Nach neun Monaten Ausbildung steht in Kürze der Abschluss des elften Ausbildungskurses zum Feuerwehrmann beziehungsweise zur Feuerwehrfrau bevor und 13 Feuerwehrmann-Anwärter und eine Feuerwehrfrau-Anwärterin können nach bestandener Prüfung ihren Dienst bei der Berufsfeuerwehr in Bozen antreten.
Landeshauptmann und Bevölkerungsschutzlandesrat Arno Kompatscher und Forstwirtschaftslandesrat Luis Walcher haben in dieser Woche mit dem Direktor der Agentur für Bevölkerungsschutz Klaus Unterweger bei der Übung auf dem Kaiserberg in der Nähe von Schloss Sigmundskron in Bozen vorbeigeschaut. Erstmals wurden Flugobjekte durch eigens geschultes Personal über Funkverbindung eingewiesen.
Feuerwehrleute streben einen Beruf an, der zugleich eine Berufung ist, da es ihre Aufgabe sein wird, sich bei Rettungseinsätzen für das Wohl und den Schutz der Bevölkerung einzusetzen, unterstrich Landeshauptmann Kompatscher: „Ihr habt eine lehrreiche, anstrengende und herausfordernde Ausbildung schon absolviert und zum Teil noch vor euch“, wandte er sich an die Kursteilnehmer und dankte für ihre wertvolle Arbeit.
So wurde beispielsweise die Zusammenarbeit zwischen Landesforstkorps und Berufsfeuerwehr bei der Waldbrandbekämpfung im Hinblick auf die kommende Waldbrand-Saison geübt.
Im Vorjahr wurden 33 Wald- und Buschbrände verzeichnet, die eine Gesamtfläche von 28,4 Hektar Wald betroffen haben, berichtete der Direktor des Forstinspektorats Bozen 1 Rainer Ploner.
Im Durchschnitt lag die Durchschnittsfläche pro Brandereignis bei 0,87 Hektar, was wohl am schnellen Eingreifen der Löschmannschaften der Feuerwehr und des Forstpersonals lag. Die erste halbe Stunde nach dem Ausbruch eines Waldbrandes ist entscheidend, da er in diesem Zeitrahmen noch eingedämmt werden kann; danach kann es Tage dauern, bis er gelöscht werden kann, da er sich ausbreitet.
Ausbildung in Theorie und Praxis
Der Ausbildungskurs ist Teil eines Ausbildungswettbewerbs:
13 Feuerwehrmann-Anwärter und eine Feuerwehrfrau-Anwärterin werden seit September und noch bis zum 7. Juni in Theorie und Praxis ausgebildet, gibt Kursleiter Brandinspektor Felix Reggiani Einblick: Neben Brandbekämpfung inklusive Flughafenbrandbekämpfung und technischer Hilfeleistung stehen Einsätze bei Verkehrsunfällen und Industrieunfällen und mit Gefahrengut auf dem Stundenplan sowie sanitäre Rettung und Erste Hilfe.
Alle Kursteilnehmenden werden in 100 Stunden Unterricht zum Bademeister beziehungsweise zur Bademeisterin ausgebildet und anschließend für die Fließwasserrettung. Auf dem Programm stehen zudem Höhenrettung und Absturzsicherung. Auch der Anteil an Theorie ist umfassend und vermittelt Kenntnisse in Chemie, Physik und Bauwesen sowie die gesetzlichen Grundlagen des Feuerwehrdienstes und der Gerichtspolizei.
Vorgestellt werden während der Ausbildung auch die verschiedenen Fahrzeuge der Berufsfeuerwehr sowie die Einsatzschemen und Einsatzprozeduren, da jeder Feuerwehrmann und jede Feuerwehrfrau bei jeder Ausfahrt fix eingeteilte Funktionen zu erfüllen hat. Unterrichtseinheiten erfolgen auch an der staatlichen Feuerwehrschule in Rom und bei der Berufsfeuerwehr München.
Ähnliche Artikel
Kommentar abgeben
Du musst dich EINLOGGEN um einen Kommentar abzugeben.