Der geplatzte Traum
Die italienische Eishockey-Mannschaft hat am Samstag das Spiel gegen Südkorea mit 8:1 gewonnen. Weil Ungarn gegen Slowenien siegte, steigt Italien nicht in die Weltgruppe auf.
Italien steigt nicht in die Weltgruppe auf.
Nach dem Sieg der Azzurri gegen Südkorea hätte Slowenien gegen Ungarn gewinnen müssen.
Doch die Slowenen verloren am Samstagabend gegen Ungarn mit 1:2
Damit bleibt Italien in der Ersten Division.
Die Spielberichte:
Die 2024 IIHF Eishockey-Weltmeisterschaft Division I, Gruppe A in Bozen ist Geschichte. Ungarn setzte sich im Abendspiel in der Sparkasse Arena 2:1 gegen Slowenien durch undholte sich damit den Turniersieg. Neben den Magyaren stand Slowenien, das im Klassement auf Rang zwei landete, bereits vor dieser Begegnung als Aufsteiger fest. Italien beendet die Heim-WM dank eines 8:1-Kantersiegs gegen Südkorea auf dem dritten Platz, die Asiaten steigen in die Gruppe B ab. Rumänien hatte im ersten Match des Tages Japan 4:2 besiegt.
Slowenien begann das letzte Duell der 2024 IIHF Eishockey-Weltmeisterschaft Division I, Gruppe A äußerst schwungvoll. Ins Schwarze traf in der 8. Minute jedoch Ungarn. Hari gab Kroselj das Nachsehen. Kurz darauf musste Podlipnik auf die Strafbank, doch die Magyaren konnten das Powerplay nicht zu ihren Gunsten ausnutzen. In den letzten beiden Minuten des ersten Spielabschnitts durften auch die Slowenen mit einem Mann mehr agieren. Das Team von Edo Terglav kam zu einigen guten Möglichkeiten, doch Balizs bewahrte seine Jungs vor dem Ausgleichstreffer. Nach 20 Minuten war Ungarn in der Top Division.
Im Mitteldrittel fiel der Ausgleich. Im Fallen schoss Ticar den Puck in Richtung ungarisches Tor und Goalie Balizs lenkte die Scheibe mit dem Schoner ins eigene Tor (26.), wodurch Italiens Quoten wieder stiegen. Davor hatte Ungarn mit Papp den Pfosten getroffen. In der Folge hätte Slowenien sogar auf 2:1 stellen können, vergab jedoch mehrere hochwertige Möglichkeiten. Balizs hielt seine Vorderleute im Aufstiegsrennen – auch, als Ungarn mit einem Mann weniger auskommen musste. Nach 40 Minuten blieb es bei der Pattsituation – und somit extrem spannend.
Im Schlussdrittel hatte Mehle Sloweniens Siegtreffer auf dem Schläger – Balizs machte aber wieder alles richtig (46.). Kurz darauf war es Tomazevic, der knapp am ungarischen Gehäuse vorbeischoss (48.). Slowenien schnürte Ungarn phasenweise in dessen Drittel ein. Doch der Puck wollte einfach nicht über die Linie. Dann musste Mehle in die Kühlbox und Ungarn fand einen Hochkaräter vor, doch Kroselj war auf dem Posten (53.). In der Schlussphase wurden die Magyaren wieder gefährlicher, doch der slowenische Abwehrwall hielt. Bis zur 58. Minute: Als Cepon in der Kühlbox saß, staubte Papp aus kurzer Distanz ab. Jetzt waren die Ungarn wieder oben. Und auch wenn Slowenien in der Schlussphase alles nach vorne warf und dem Ausgleich mehrmals nahe kam – am Ende jubelte das Team von Don Macadam über den Sieg, den Gewinn der Weltmeisterschaft Division I, Gruppe A und somit den Aufstieg in die Top Division.
Ungarn – Slowenien 2-1 (1-0; 0-1; 1-0)
Tore: 07:09 Hari (1-0), 25:38 Ticar (1-1), 57:09 Papp (2-1/PP)
Torschüsse: 29-36
Strafminuten: 6-4
Schiedsrichter: Frandsen, Langin / Laguzov, Niittyla
Besser hätte das wichtige Match gegen Südkorea für Italien nicht beginnen können. Nach nur 21 Sekunden erzielte Frigo vor 4225 Zuschauern das 1:0, und zwar mit einem herrlichen Drehschuss vom Bullykreis. Eine halbe Minute später fiel der vermeintliche Ausgleich, doch Südkoreas Treffer wurde nach Studium des Videobeweises von den Unparteiischen aberkannt. Das Blue Team erhöhte etwas später auf 2:0. Frank bediente Mantenutomustergütig, der den Puck nur mehr über die Linie drücken musste (7.). Auch danach blieb die Mannschaft von Mike Pelino dran und erarbeite sich Möglichkeiten am Fließband, konnte Goalie JungHo Ha zunächst jedoch kein weiteres Mal überwinden. Erst als Italien im Powerplay agieren durfte, stellte Diego Kostner aus kürzester Distanz auf 3:0 (14.). Auf der Gegenseite erwies sich Clara bei Südkoreas wenigen Vorstößen als sicherer Rückhalt. Das Startdrittel endete schließlich so, wie es begonnen hatte – mit einem Treffer Italiens. Nach einem Getümmel vor Ha schaufelte Frank das Spielgerät in die Maschen.
Im Mitteldrittel ging das muntere Toreschießen weiter. Dieses Mal netzten allerdings die Südkoreaner ein. Sanghoon Shins Onetimer nach 70 Sekunden passte haargenau. Danach drückten die Asiaten auf den zweiten Treffer, während gegen Ende des Spielabschnitts Italien dem fünften Tor näher war. Die beste Chance vergab Gazley völlig alleine vor Ha (39.). Noch bevor das Mitteldrittel zu Ende war, schwächte sich Südkorea – Sangyeob Kim wurde nach einem Kopfstoß vorzeitig unter die Dusche geschickt und Italien durfte fünf Minuten in Überzahl spielen
Und das nutzte das Blue Team nach dem zweiten Pausentee gnadenlos aus, um die Weichen endgültig auf Sieg zu stellen. Zunächst traf Catenacci nach 1.10 Minuten im Schlussdrittel zum 5:1, danach fielen innerhalb von 55 Sekunden drei weitere Tore für Italien durch Mantenuto (per Abstauber), Salinitri (mit einem Handgelenkschuss) und Marchetti(ebenfalls per Abstauber). Das vermeintliche 9:1 ging auf das Konto von Diego Kostner, der nach einer Ha-Parade goldrichtig stand und aus spitzem Winkel aus der Drehung traf. Allerdings wurde auch dieses Tor nach Videostudium nicht gegeben. Die Partie, die längst entschieden war, plätscherte jetzt ihrem Ende entgegen – ehe für Italien das Zittern vor dem Abendspiel zwischen Slowenien und Ungarn begann. Südkorea verabschiedet sich hingegen in die Division I, Gruppe B.
Italien – Südkorea 8-1 (4-0; 0-1; 4-0)
Tore: 00:21 Frigo (1-0); 06:27 Mantenuto (2-0); 13:21 Kostner (3-0/PP); 19:51 Frank (4-0); 21:10 Shin (4-1); 41.10 Catenacci (5-1/PP); 43:05 Mantenuto (6-1/PP), 43:31 Salinitri (7-1/PP), 44:00 Marchetti (8-1/PP);
Torschüsse: 43-29
Strafminuten: 10-29
Schiedsrichter: Buss, Stano / Beresford, Goncalves
In der ersten Partie des letzten Spieltags setzte sich einmal mehr Rumänien in Szene, das Japan mit 4:2 schlug und bei der 2024 IIHF Eishockey-Weltmeisterschaft Division I, Gruppe A mit einer überraschenden Bilanz von drei Siegen und nur zwei Niederlagen abschloss. Japan beendete die Weltmeisterschaft hingegen mit vier Punkten und musste auf das Ergebnis der Partie Italien gegen Südkorea warten, um zu wissen, ob es den Klassenerhalt in der Tasche hat.
Rumänien ging nach nicht einmal fünf Minuten durch einen Abfälscher von Gliga nach Skachkov-Schuss in Führung (4:26). Daraufhin kam auch Japan langsam in Fahrt und nachdem beide Mannschaften je einmal in Überzahl auf dem Eis standen, erzielten die Asiaten in der Schlussphase durch einen glücklichen Isogai-Schuss den Ausgleich (18:17). Nur Sekunden später jubelte aber wieder Rumänien, das mit einem blitzschnell ausgeführten Konter durch Skachkov auf 2:1 stellte (18:35).
Im zweiten Drittel war Japan bemüht, in der offensiven Zone aber etwas überhastet und schlampig. Rumänien konzentrierte sich hingegen auf das Verteidigen, war dann aber im Powerplay fleißig, welches ohne Torerfolg blieb. Dafür einige Minuten später: Wieder spielte Rumänien blitzschnell nach vorne, der Puck kam vor dem Slot zu Rokaly, der vor Japan-Goalie Narisawa einen Haken schlug und auf 3:1 einschob (34:15).
Diese Führung ließ sich Rumänien lange Zeit nicht mehr nehmen und machte hinten die Schotten dicht, vor allem in Person vom starken Goalie Toke. Erst in der Schlussphase gelang Japan dadurch der Anschlusstreffer durch Yu Sato, der bei einem Rebound am schnellsten reagierte (56:21). Die letzten Minuten waren dementsprechend intensiv, Japan warf noch einmal alles nach vorne, kassierte aber das 2:4 ins verwaiste Tor. Ein hoher Klärungsversuch von Haaranen kullerte in das Tor (59:55). Japan musste jetzt in Sachen Klassenerhalt auf Italien hoffen und wurde wenige Stunden später erlöst.
Rumänien – Japan 4-2 (2-1; 1-0; 0-1)
Tore: 4:26 Roberto Gliga (1-0); 18:17 Sota Isogai (1-1); 18:35 Yevgeni Skachkov (2-1); 34:15 Szilard Rokaly (3-1); 56:21 Yu Sato (3-2); 59:55 Matias Haaranen (4-2/EN)
Torschüsse: 18-30
Strafminuten: 4-4
Schiedsrichter: Barcelo, Fernandez / Mantovani, Zgonc
Die Tabelle:
1. Ungarn 11 (15:8)
2. Slowenien 9 (14:8)
3. Italien 9 (20:10)
4. Rumänien 9 (11:17)
5. Japan 4 (11:17)
6. Südkorea (12:23)
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