Jetzt wird‘s schwer
Das italienische Team hat am Mittwoch vor über 4.000 Zuschauern in der Sparkasse Arena das Spitzenspiel gegen Slowenien mit 0:2 verloren.
Die 2024 IIHF Eishockey-Weltmeisterschaft Division I, Gruppe A in Bozen wurde am Mittwoch mit den nächsten drei packenden Partien fortgesetzt. Im Spitzenspiel zwischen Slowenien und Italien setzte sich der letztjährige Top-Division-Absteiger mit 2:0 durch und fügte dem Blue Team die erste Turnier-Niederlage zu. Im Asien-Derby ging Südkorea drei Mal in Führung – am Ende jubelte jedoch Japan über einen knappen 4:3-Erfolg. Für die größte Überraschung sorgte aber Rumänien, das Spitzenreiter Ungarn am ersten Spiel des Tages völlig überraschend mit 2:1 in die Knie zwang. Am Freitag geht die WM mit Runde vier und dem Kracher Italien – Ungarn weiter.
4238 Zuschauer wollten sich das Abendspiel zwischen den beiden Aufstiegsanwärtern Slowenien und Italien in der Sparkasse Arena nicht entgehen lassen. Slowenien war in der Anfangsphase zwar das aktivere Team, spielte einmal auch in Überzahl, konnte den Abwehr-Wall um Damian Clara jedoch nicht knacken. Beim Blue Team lief in der Offensive zunächst wenig zusammen. In der 16. Minute ging Slowenien in Führung. Ticar kam hinter dem Tor zum Puck, von wo er ihn Pietroniro an den Schlittschuh spielte und dieser ihn unglücklich ins eigene Tor lenkte. Die Reaktion der „Azzurri“ kam prompt, Treffer glückte dem Team von Mike Pelino in den verbleibenden Minuten bis zur Drittelpause aber keiner.
Das Mitteldrittel verlief wesentlich ausgeglichener. Beide Teams neutralisierten sich zunächst gegenseitig, während mit Fortdauer der Partie die Hausherren aktiver wurden.
Eine gute Möglichkeit fand in der 31. Minute Trivellato vor, dessen Schuss jedoch leicht abgefälscht wurde und knapp am Kasten von Kroselj vorbeiging. Fünf Minuten vor Ende des zweiten Spielabschnitts war es Mantenuto, der einen Rebound nach Frank-Schuss nicht verwerten konnte, während auf der anderen Seite Macuh die Chance hatte, das Ergebnis auf 2:0 zu stellen. Nach 40 Minuten blieb es bei der knappen Führung für die Terglav-Truppe.
Larkin & Co. kamen aggressiv aus der Kabine und drückten weiter auf den Ausgleichstreffer, doch es war wie verhext: Die Scheibe wollte in dieser ersten Drangphase nicht über die Linie. Die „Azzurri“ durften nach 48 Sekunden erstmals auch mit einem Mann mehr agieren, Slowenien überstand die Unterzahlsituation aber schadlos. Und erzielte wenig später das 2:0.
Tomazevic umkurvte mit viel Schwung das Gehäuse von Clara und fand am zweiten Pfosten Kuralt, der keine Mühe hatte, das Spielgerät im Tor unterzubringen (44.08). In der Folge war Italien weiterhin bemüht, fand jedoch kein Mittel um Kroselj zu überwinden. Mitte des Schlussdrittels folgte ein weiteres Powerplay für das Blue Team, das jedoch nichts Zählbares einbrachte.
Im Gegenteil, kaum war Slowenien vollzählig, hätte Mahkovec nach Amorosa-Schnitzer auf 3:0 stellen können. Rund drei Minuten vor Spielende stand Salinitriplötzlich alleine vor Kroselj, aber Sloweniens Schlussmann war auf der Hut. Pelino nahm ein Time Out, um sein Team noch einmal einzuschwören und Goalie Clara schließlich für einen sechsten Feldspieler vom Eis. Am Ergebnis änderte sich aber nichts mehr, dafür durfte sich Kroselj über das erste Shutout des Turniers freuen.
Slowenien – Italien 2-0 (1-0; 0-0; 1–0)
Tore: 15:52 Ticar (1-0); 44:08 Kuralt (2-0);
Torschüsse: 25-30
Strafminuten: 6-2
Schiedsrichter: Frandsen, Stano / Beresford, Laguzov
Das asiatische Derby zwischen Japan und Südkorea ist mit einem 4:3-Sieg für die Japaner zu Ende gegangen. In einer sehr umkämpften und unterhaltsamen Partie dominiertezunächst das Team von Woojae Kim, im Schlussdrittel kippte die Truppe von Jarrod Skalde aber das Ergebnis mit einem Doppelschlag innerhalb von 83 Sekunden. Es ist der erste Sieg Japans in der Division I, Gruppe A seit dem 25. April 2015 (3:1 gegen die Ukraine).
Südkorea legte gleich druckvoll los, wodurch Japan alle Hände voll zu tun hatte (18-4 Torschüsse im ersten Drittel). Die Bemühungen Südkoreas wurden auch belohnt: HyoseokJee traf in Minute 15:25, nachdem der Puck kurz zuvor an den Pfosten gekracht war.
Auch der zweite Spielabschnitt begann mit dominanten Südkoreanern.
Wie aus dem Nichts zog Lawlor von der Blauen Linie einen Hammerschuss ab und überraschte Südkorea-GoalieYeonseung Lee 102 Sekunden nach Wiederbeginn zum Ausgleich. Südkorea reagierte prompt mit der neuerlichen Führung: Chong Ming Lee vollendete eine schöne Aktion nach einem gewonnenen Bully (26:54). Japan wurde nach dem erneuten Rückstand aktiver und suchte das 2:2, kurz vor Ablauf des zweiten Spielabschnitts fiel der Treffer auch. Isogaireagierte bei einem Rebound nach Otsu-Schuss am schnellsten und überwand Yeonsung(37:00).
Im Schlussdrittel waren gerade einmal 14 Sekunden gespielt, als Südkorea abermals in Führung ging. Ein Diagonalschuss von Don Ku Lee schlug genau im Eck ein. Trotz einesPowerplays gelang es Südkorea nicht, noch ein Tor nachzulegen und Japan roch seine Möglichkeit. Zuerst sorgte Sato Yu für den erneuten Ausgleich (51:40), dann brachte SotaIsogai sein Team nach einer schönen Aktion erstmals in diesem Spiel in Führung (53:03). Südkorea stemmte sich zwar gegen die Niederlage, Japan ließ aber nichts mehr anbrennen und feierte den ersten Sieg bei diesem Turnier.
Japan – Südkorea 4-3 (0-1; 2-1; 2-1)
Tore: 15:25 Hyoseok Jee (0-1); 21:42 Kazuki Lawlor (1-1); 26.:54 Chong Min Lee (1-2); 36:59 Sota Isogai (2-2); 40:14 Don Ku Lee (2-3); 51:40 Yu Sato (3-3); 53:03 Sota Isogai (3-4)
Torschüsse: 31-46
Strafminuten: 4-4
Schiedsrichter: Barcelo, Langin / Braten, Niittyla
Der dritte Spieltag bei der 2024 IIHF Eishockey-Weltmeisterschaft Divion I, Gruppe A hat mit einer Sensation begonnen. Ein tapfer kämpfendes Rumänien hat mit Herz und Leidenschaft, einer grundsoliden Defensive und einem herausragenden Toke im Tor Topfavorit Ungarn mit 2:1 in die Schranken gewiesen. Alle drei Treffer sind dabei in den letzten zehn Minuten der Partie gefallen. Peter brachte Rumänien mit einem Solo in Front, Hari erzielte den ungarischen Ausgleich und 51 Sekunden vor Schluss fixierte Sandor Szekely den Endstand und die ersten drei rumänischen Punkte bei diesem Turnier.
Ungarn, das ohne den gesperrten Sofron auskommen musste, war von Beginn an tonangebend, Rumänien verteidigte aber mit Mann und Maus. Die meisten magyarischen Angriffe endeten immer wieder bei Torhüter Toke, Rumänien selbst kam nur selten gefährlich nach vorne. Ein unterhaltsames erstes Drittel endete so torlos, genauso wie das zweite, in dem Ungarns Sarpatki mit zwei Schüssen aus kürzester Distanz die besten Chancen hatte.
Im Schlussdrittel rettete Toke zuerst akrobatisch gegen Nemeth. Ungarn blieb weiterhin am Drücker, die Führung wollte aber nicht gelingen. So schlug Rumänien zu: Peter krallte sich in der eigenen Zone den Puck, startete ein Solo und schlug auch Balizs im Kasten der Ungarn (49:29). Die Antwort der Magyaren ließ nicht lange auf sich warten. Hari stand vor dem Slot goldrichtig und fälschte einen Schuss von Hadobas unhaltbar ab (55:40).
Die Schlussphase war dann ein Hin und Her, in der Ungarn zuerst den Siegtreffer auf dem Schläger hatte, aber vergab und wenig später das 1:2 kassierte. Sandor Szekely deckte den Puck geschickt ab, zog von rechts vor das Tor und versenkte den Puck per Drehschuss im ungarischen Gehäuse (59:09). Das letzte Aufbäumen der Ungaren prallte an Toke ab und Rumänien feierte die ersten drei Punkte bei diesen Titelkämpfen.
Ungarn – Rumänien 1-2 (0-0; 0-0; 1-2)
Tore: 49:29 Balasz Peter (0-1); 55:40 Janos Hari (1-1); 59:09 Otto Sandor Szekely (1-2)
Torschüsse: 32-19
Strafminuten: 2-4
Schiedsrichter: Hoppe, Zrnic / Mantovani, Zgonc
Die Tabelle:
1. Ungarn 6 (10:5)
2. Slowenien 6 (10:5)
3. Italien 5 (10:6)
4. Japan 3 (8:10)
5. Südkorea 3 (9:12)
6. Rumänien 3 (4:13)
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