Die Underdogs
Der Sieg Rumäniens über Ungarn war bislang die mit Sicherheit größte Sensation der 2024 IIHF Eishockey-Weltmeisterschaft Division I, Gruppe A in Bozen.
Aber auch Japans Triumph im asiatischen Derby gegen Südkorea kam nach Südkoreas Auftaktsieg gegen Slowenien etwas überraschend. Zwei Spieler haben in diesen Duellen besonders auf sich aufmerksam gemacht: Rumäniens Siegtorschütze Otto Sandor Szekely und Japans Torwart-Oldie Yutaka Fukufuji.
Schon nach dem 2:1 sah man den rumänischen Spielern an: Dieses Tor ist besonders. Jubelnd stürmte Otto Sandor Szekely zur Bank und feierte den Treffer mit seinen Mitspielern. Als dann die Schlusssirene ertönte, lagen sich die rumänischen Spieler auf dem Eis in den Armen und feierten die ersten drei Punkte bei diesem Turnier. „Es war ein sehr spezieller Sieg für uns. Endlich haben wir gezeigt, was wir können. Wir haben jetzt die drei auf dem Papier schwierigsten Spiele (Italien, Slowenien und Ungarn, Anm. d. Red.) hinter uns. Gegen Südkorea und Japan wird es aber auch nicht einfach. Wir müssen so weitermachen, wenn wir die Division halten möchten“, weiß der Siegtorschütze.
Dass das Aufeinandertreffen gegen Ungarn einen speziellen Hintergrund hatte, merkt man Sandor Szekely ebenfalls an. „Die meisten unserer Spieler gehören einer ungarischen Minderheit an, auch ich, meine Muttersprache ist ungarisch. Wir kennen auch die meisten ihrer Spieler. Das soll aber nicht heißen, dass wir genau dieses eine Spiel um jeden Preis gewinnen wollten, das wollen wir natürlich immer. Aber es gibt dem Sieg schon ein kleines Extra“, verrät der 23-Jährige. „Dieses Spiel ist jetzt aber Geschichte, wir blicken schon auf die nächsten Tage. Wenn wir zeigen, was wir können, dann können wir den Klassenerhalt schaffen“, gibt er sich kämpferisch.
Japans Oldtimer macht die Schotten dicht
Japans 4:3-Sieg im asiatischen Derby gegen Südkorea war einer für die Geschichtsbücher: Seit dem 25. April 2015 (3:1 gegen die Ukraine) haben die Japaner nicht mehr in der Division I, Gruppe A gewonnen. Auch aus sportlicher Hinsicht war er bemerkenswert: Drei Mal lag Japan in Rückstand, drei Mal holten sie diesen wieder auf und gingen kurz vor Schluss in Führung, die sie nicht mehr hergaben. Maßgeblich daran beteiligt war der älteste Spieler des Turniers: Yutaka Fukufuji wehrte im japanischen Tor 43 Schüsse ab – und das, obwohl er bereits 41 Jahre alt ist.
„Mein Alter? Ich weiß nicht, ich habe immer noch große Leidenschaft und freue mich einfach, hier zu sein“, sagte der Japaner. „Dieser Sieg war sehr wichtig für uns und er hat uns Auftrieb gegeben. Wir haben uns immer zurückgekämpft. Jetzt wollen wir natürlich nachlegen. Am besten schon am Freitag gegen Slowenien, mit einem Sieg haben wir sogar den Aufstieg in die Top-Division in Reichweite“, blickt er voraus.
Allein schon Fukufujis Karriere ist geschichtsträchtig: Er war der erste Japaner, der in der NHL zum Einsatz gekommen ist, das war in der Saison 2004/05 bei den Los Angeles Kings. Seit weit über 20 Jahren spielt er im Seniorhockey. „Ich versuche, den jüngeren Spielern unserer Mannschaft zu helfen, gebe ihnen Tipps. Sie kommen wegen meiner Erfahrung auch gerne zu mir“, lässt Fukufuji wissen. Am Freitag gegen Slowenien wird er aber wohl wieder in die Rolle des Backup-Goalies von Yuta Narisawa schlüpfen: „Wir wechseln uns ab“, gibt Japans Nummer 29 abschließend zu Protokoll.
Im fernen 2002 war Fukufuji übrigens bereits einmal in Italien, um Eishockey zu spielen. Auf einer Tournee mit dem ECHL-Team Cincinnati Cyclones traf er in Mailand auf das altehrwürdige Mailand.
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