Hart erkämpfter Sieg
Italien konnte sich am Dienstag gegen Japan mit 4:3 nach Verlängerung durchsetzen. Siege feierten auch Slowenien und Ungarn.
Tag zwei bei der 2024 IIHF Eishockey-Weltmeisterschaft Division I, Gruppe A in Bozen ging am Dienstag über die Bühne. Mit Slowenien (6:1 gegen Rumänien), Ungarn (6:2 gegen Südkorea) und Italien (4:3 nach Verlängerung gegen Japan) jubelten in der Sparkasse Arenadrei Teams, die auch als heiße Aufstiegs–Answärter in die Top Divison gehandelt werden. Ungarn ist nach zwei Runden als einzige Mannschaft ohne Punktverlust. Für die sechs WM-Teilnehmer gibt es keine Pause.
Bereits am Mittwoch trifft um 12.30 Uhr Ungarn auf Rumänien, um 16 Uhr kreuzen Japan und Südkorea die Schläger und ab 19.30 Uhr stehen sich Slowenien und Gastgeber Italien gegenüber.
Am letzten Spiel des langen Tages forderte Italien Japan heraus. Die Partie vor 3437 Zuschauern begann sehr schnell, ohne dass jedoch einer der beiden Kontrahenten etwas Zählbares herausholen konnte.
Die erste richtige Chance hatten nach etwas mehr als fünf Minuten die Gastgeber mit Mantenuto. 180 Sekunden später war es Tommaso De Luca, dessen Abschluss nach einem Konter nur knapp am japanischen Gehäuse vorbeiging. Mitte des Startdrittels musste das Blue Team ohne Frigo in Unterzahl spielen, überstand die zwei Minuten aber problemlos. Kaum waren die „Azzurri“ wieder vollzählig, hatte Ivan Deluca die 1:0-Führung auf dem Schläger, konnte die Scheibe aber nicht versenken. Danach durfte das Team von Mike Pelino zwei Mal in Überzahl spielen, mehr als eine gute Frigo-Möglichkeit schaute aber nicht heraus.
Italien blieb auch nach der ersten Pause am Drücker, konnte Narisawa zunächst aber nicht in Verlegenheit bringen. Die Erlösung in Form des Führungstreffers kam in Minute 24, als Gazley einen Rebound nach einem Catenacci-Schuss in die Maschen schaufelte. Auf der Gegenseite knallte Nakajima die Scheibe an den Pfosten (27.), ehe Amorosa für zwei Minuten in der Kühlbox Platz nehmen musste. Japan wurde jetzt aktiver, doch in dieser Drangphase erhöhte Diego Kostner auf 2:0 (29.48) – und zwar wieder per Abstauber.
Die Reaktion des Teams von Jarrod Skalde ließ jedoch nicht lange auf sich warten. Nach einer guten halben Stunde traf der im Slot sträflich allein gelassene Yu Sato zum 1:2 (31.19). In der 34. Minute hätte Frigo die Zwei-Tore-Führung wiederherstellen könne, blieb aber am japanischen Goalie hängen. Und als wäre das nicht genug, glich Sekunden später KoheiSato aus (34.38). Japan konnte anschließend mit einem Mann mehr agieren, die beste Möglichkeit fand aber Marchetti vor, der an Narisawa scheiterte.
Im Schlussdrittel erwischte das Blue Team den besseren Start, vergab jedoch mehrere Hochkaräter, um wieder in Front zu gehen. Ganz anders die Japaner, die eine ihrer wenigen Chancen nutzten, um das Blatt zu wenden. Yoneyama war es, der die asiatische Auswahl sieben Minuten vor Ablauf der Spielzeit mit 3:2 in Front schoss. Doch das Blue Team steckte nicht auf und kam wenig später mit Kapitän Larkin zum Ausgleich, der die Scheibe ins Kreuzeck hämmerte (56.19).
Es ging weiter hin und her und Italien durfte in der Schlussphase sogar mit einem Mann mehr agieren. Gazley & Co. erarbeiteten sich Chance um Chance, konnten den Abwehrwall um Narisawa aber nicht knacken – es ging in die fünfminütige Verlängerung. Und die war noch keine fünf Sekunden alt, als Frigo den „Azzurri“ den Extrapunkt sicherte. Die schön herausgespielte Aktion hatte Mantenuto eingeleitet und Italiens Nummer 93 vollendet.
Italien – Japan 4-3 OT (0-0; 2-2; 1-1; 1:0)
Tore: 23:59 Gazley (1-0); 29:48 Kostner (2-0); 31:19 Yu Sato (2-1); 34:38 Kohei Sato (2-2), 52:55 Yoneyama (2-3); 56:19 Larkin (3-3); 60:05 Frigo (4:3)
Torschüsse: 35-19
Strafminuten: 6-8
Schiedsrichter: Barcelo, Fernandez / Beresford, Goncalves
In der vermeintlichen Spitzenpartie des zweiten Spieltags hatte Südkorea gegen Ungarn wenig zu melden. Die Asiaten, die am Sonntag Slowenien 4:2 geschlagen hatten, zogen dieses Mal mit 2:6 den Kürzeren. Dabei durften sie nach gerade einmal 88 Sekunden bereits über die 1:0-Führung jubeln. Shin umkurvte das Tor, der Puck landete über den Pfosten bei Young Jun Lee, der Balizs zwischen den Schonern erwischte.
Wenig später musste Park nach einem Check gegen den Kopf eines ungarischen Spielers frühzeitig unter die Dusche, Südkorea überstand die fünf Minuten Unterzahl jedoch schadlos. Ungarn wurde mit Fortdauer der Partie immer stärker und glich in der 14. Minute aus. Papp bediente Erdelyvon hinter dem Tor mustergütig, der aus zentraler Position keine Mühe hatte. Für die Magyaren kam es drei Minuten später noch besser, als Sofron mit einem Haken Don Ku Lee aussteigen ließ und das Team von Don Macadam erstmals in Führung brachte.
Im Mitteldrittel drehte Ungarn mächtig auf. Es waren rund viereinhalb Minuten gespielt, als Stipsicz mit einem verdeckten Schuss zum 3:1 einnetzte. Ähnlich das 4:1 durch Sebok, das wiederum durch einen Abschluss kurz nach der Blauen Linie fiel (27.31). Der Torjubel der Magyaren war noch nicht richtig verhallt, da sorgte Mihaly nur 36 Sekunden später mit dem 5:1 für die Vorentscheidung – und an Stelle von Ha stand nun Yeonseung Lee im Kasten Südkoreas. Doch auch die Weste des zweiten Goalies blieb nicht lange weiß – nach 30.13 Minuten stellte Erdely mit seinem zweiten Treffer in dieser Partie auf 6:1. Der Kapitän hätte dreieinhalb Minuten vor der zweiten Sirene sogar zum dritten Mal einnetzen können – seinen Penalty nach einem Foul entschärfte Yeonseung Lee aber gekonnt (37.).
Im Schlussdrittel musste auch ein ungarischer Teamspieler vorzeitig in die Kabine, und zwar Sofron nach einem Check gegen das Knie. Doch die nächste Möglichkeit hatten umgehenddie Magyaren, und zwar durch einen Penalty. Wieder schaffte es Erdely jedoch nicht, den südkoreanischen Schlussmann zu überwinden. Dafür durfte Südkorea wenig später ein zweites Mal jubeln, als der auffällige Shin in Überzahl auf 2:6 verkürzte (48.31/PP). Danach gab es noch einige Strafzeiten auf beiden Seiten, Ungarn konnte eine doppelte Überzahl nicht nutzen und traf zudem einmal die Torumrandung – am Ergebnis änderte sich in dieser ruppigen Begegnung aber nichts mehr.
Ungarn – Südkorea 6-2 (2-1; 4-0; 0-1)
Tore: 1:28 Young Jun Lee (0-1); 13:35 Erdely (1-1); 16:40 Sofron (2-1); 24:25 Stipsicz (3-1/PP); 27:31 Sebok (4-1); 28:07 Mihaly (5-1), 30:13 Erdely (6-1); 48:31 Shin (6-2/PP)
Torschüsse: 31-33
Strafminuten: 31-35
Schiedsrichter: Frandsen, Zrnic / Laguzov, Niittyla
Nach der überraschenden 2:4-Auftaktniederlage gegen Südkorea kehrte Slowenien am Dienstag wieder auf die Siegerstraße zurück und wies Rumänien 6:1 in die Schranken. Die Südosteuropäer waren es jedoch, die in der 4. Minute überraschend mit dem ersten Torabschluss in Führung gingen. Sallo zog ab und Zagidullin fälschte die Scheibe ab. Für Slowenien war der Gegentreffer ein Weckruf. Das Team von Edo Terglav erarbeitete sich Chance um Chance und glich in der 16. Minute aus. Bohinc zog von der Blauen Linie ab und der verdeckte Schuss landete hinter dem bis dahin tadellosen Adorjan im Netz. Damit war die Pattsituation wiederhergestellt, bei der es bis zur Drittelsirene blieb.
Der zweite Spielabschnitt begann für Slowenien ganz nach Wunsch. Nach gerade einmal 39 Sekunden schnappte sich Sabolic von einem angreifenden Rumänen die Scheibe, setzte zum Konter an und bediente den im Slot lauernden Ticar, der den letztjährigen Absteiger aus der Top Division mit einem satten Schuss erstmals in Führung brachte. Kurz darauf knallte Simsic den Puck an die Torumrandung. Slowenien blieb am Drücker, riskierte in der 28. aber den Ausgleich zu kassieren, als Rokaly völlig frei an Kroselj hängenblieb. Danach nahmen die Slowenen wieder das Zepter in die Hand und stellten in Überzahl per Matic-Abstauber nach einem Pfostenknaller von Podlipnik auf 3:1 (37.). Das Trompeten-Echo ertönte eine gute Minute später abermals, als Mahkovec einen Podlipnik-Schuss unhaltbar abfälschte.
Die Show der slowenischen Auswahl ging auch im Schlussdrittel weiter. Mahkovec erzielte in der 47. Minute das 5:1, als er neuerlich den Schläger erfolgreich hinhielt und Crnovics-Abschluss abfälschte. In dieser Gangart ging es weiter. In Überzahl machte Ticar mit einer Direktabnahme das halbe Dutzend voll und stellte auf 6:1 (48.08) – es war gleichzeitig auch der Endstand dieser Partie.
Slowenien – Rumänien 6-1 (1-1; 3-0; 2-0)
Tore: 3:40 Zagidullin (0-1); 15:43 Bohinc (1-1); 20:39 Ticar (2-1); 36:36 Torok (3-1/PP); 37:47 Mahkovec (4-1); 46:35 Mahkovec (5-1), 48.08 Ticar (6-1/PP)
Torschüsse: 47-10
Strafminuten: 10-12
Schiedsrichter: Buss, Stano / Braten, Mantovani
Die Tabelle:
1. Ungarn 6 Punkte (9:3 Tore)
2. Italien 5 (10:4)
3. Südkorea 3 (6:8)
4. Slowenien 3 (8:5)
5. Japan 1 (4:7)
6. Rumänien 0 (2:12)
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