Du befindest dich hier: Home » Chronik » Aktenzeichen Milch

Aktenzeichen Milch

Foto: 123RF.com

Wipptaler Bauern erheben in einem Offenen Brief schwere Vorwürfe gegen die Milchgenossenschaft Sterzing. Sogar von Betrug ist die Rede.

Der Offene Brief geht via PEC an Ferdinand Rainer, den Präsidenten des Überwachungsrates des Milchhofes Sterzing, an die Rechtsabteilung im Raiffeisenverband Südtirol – und an die Medien.

Mehrere Wipptaler Bauern erheben in dem Offenen Brief schwere Vorwürfe gegen die Milchgenossenschaft Sterzing. Sie werfen dem Verwaltungsrat der Genossenschaft Betrug vor.

In dem Brief heißt es einleitend: „Verwaltungsrat betrügt uns Bauern und Bäuerinnen – und die zuständigen Stellen hüllen sich in Schweigen!“

Das ist der Offene Brief im Wortlaut:

Wir sind eine Gruppe von Bauern, die um Hunderttausende von Euro gebracht worden sind und unsere Existenz in Gefahr sehen. Wir sind im Juli 202 aus dem Milchhof Sterzing ausgetreten, weil die Strafzahlungen, die mit der flächenbezogenen Milchwirtschaft eingeführt worden sind, finanziell nicht länger tragbar waren.

Aber nicht nur für uns brachte diese Entscheidung Nachteile: Einige haben ihr Vieh wegen der hohen Strafen und den teils unbezahlbaren Pachtpreisen verkauft, andere haben die Viehhaltung aufgegeben (…).

Nicht umsonst ist die Mitgliederzahl beim Milchhof Sterzing von 417  im Jahr 2018 auf 333 im Jahr 2023 gesunken!

Vor einiger Zeit haben wir erfahren, dass es auch andere Lösungen gegeben häte – hier hatten wir wohl eine ,Wissenslücke‘.

Einige Genossenschaftsmitglieder (die entsprechenden Informationen liegen uns vor) haben die Daten ihres Viehbestandes offenbar manipuliert.

Diese Machenschaften sind auch in einem vor kurzem erschienenen Bericht über Viehverschiebereien beschrieben worden. Wir haben Kenntnis davon, dass ein Vorstandsmitglied nach der Veröffentlichung nachweislich seinen GVE-Bestand wesentlich verändert hat – vor drei Wochen stimmten Realität und Datenbank noch nicht überein, heute steht das betreffende Vorstandsmitglied mit reiner Weste da. Angeblich gibt es auch ,Scheinverträge‘, sogenannte Verträge für eine überbetriebliche Zusammenarbeit, mit denen sich jene, zumindest auf dem Papier, in Ordnung bringen können, die zu viele GVE besitzen.

Wir haben den Überwachungsrat des Milchhofes Sterzing und weitere Gremien über die Viehverschiebereien informiert und ersucht, umgehend alle notwendigen Schritte einzuleiten.

In der Folge kam es zu zwei Aussprachen mit dem Präsidenten des genannten Überwachungsrates, Dr. Ferdinand Rainer, die noch zu keinen konkreten Ergebnissen geführt haben.

Rainer erklärte, dass von Seiten des Amtstierarztes Dr. Heinz Dietmar Kluge eine Überprüfung stattgefunden habe, welcher dem Milchhof dei Richtigkeit und Ordnungsmäßigkeit bestätigt habe. Auf Nachfrage unsererseits erklärte der betreffende Amtstierarzt jedoch, dass er keinerlei Kontrollen durchgeführt habe.

Laut Dr. Kluge müssen die mi Stallregister eingetragenen Tiere auch im betreffenden Stall gehalten werden. Alles andere ist Betrug.

Wir wurden von Dr. Rainer in Kenntnis gesetzt, dass man ein weiteres Treffen für Anfang Mai vorschlage und man nicht abgeneigt sei, einen Milchabnahmevertrag anzubieten – allerdings ohne Mitgliedschaft und zu einem ,reduzierten‘ Milchpreis. Wir wurden aufgefordert, ,den Ball flach zu halten‘, nicht an die Medien zu gehen sowie die Vollversammlung, die am 26. April stattfinden wird, abzuwarten.

Dieser Aufforderung werden wir aber nicht nachkommen, weil wir die genannten Ungerechtigkeiten und die Ungleichbehandlung nicht länger hinnehmen wollen und eine lückenlose Aufklärung seitens eines unabhängigen Gremiums über die Vorgänge während der letzten fünf Jahre fordern.

Wir sind der Meinung, dass der gesamte amtierende Verwaltungsrat samt Obmann die einzig Verantwortlichen sind und stellen in Frage, ob diese Personen bei besagter Versammlung wiedergewählt werden können.

Unsere Hoffnung besteht darin, dass der neue Geschäftsführer Dr. Rainer Marschall und der neue Landwirtschaftslandesrat Luis Walcher für Ordnung und Gerechtigkeit sorgen werden.“

Am heutigen Freitag findet also die Vollversammlung statt.

Dieser Offene Brief dürfte das Top-Thema der Versammlung sein.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (20)

Lesen Sie die Netiquette und die Nutzerbedingungen

  • leser

    ach die strammen tiroler mit ihren handschlagcharakter

  • andreas

    Eine Genossenschaft ist eine Gesellschaft des privaten Rechts, wenn sie sich also gegenseitig besch…, sollen sie sich an die Justiz wenden.
    Ob sie diesen Brief vorab einem Rechtsanwalt gezeigt haben, bezweifle ich mal, die Ansschuldigungen sind recht heftig und die sollten sie eindeutig belegen können, sonst haben sie ein Porblem.

    • leser

      anderle
      und vorallem ist es nicht dein problem
      aber deinen rüssel steckst du gerne überall tein
      es sei den du bist derjenige der die streitkosten bezahlt
      ist aber eher unwahrscheinlich

  • hoi_du

    … mal schauen ob der Wunsch, dass der LR Walcher für Recht und Ordnung sorgt in Erfüllung geht …

  • tirolersepp

    Wir brauchen in Südtirol keine Industrie Landwirtschaft mit all ihren negativen Folgen!!!

    Nebenerwerb ist die Zukunft !!!

    • leser

      tiroler
      vorallem gehört duesen schlaumeiern due subvention eingestellt
      ist schon verrückt dass der steuerzahler diesen bauerntölpel hier hofstelle zum bebenerqerbshoteumbau finanzieren muss
      wenn das due zukunft ist?

    • rumer

      «tirolersepp
      wir haben in Südtirol keine Industrielandwirtschaft. Spar dir deinen Schrott!

      • meintag

        @rumer
        Keine Industrielandwirtschaftf? Wir haben in Südtirol Selbstvermarkter und die grossen Zusammenschlüsse von Agrarkolchosen welche gemeindeübergreifend mit Zuhilfenahme von verschiedenen öffentlichen Zuwendungen ihre Produkte marktauglich verkaufen. Der Konsument bezahlt das Lebensmittel somit zusammengerechnet Mehrmals.

  • andreas

    @leser
    4 Kommentare von dir… 🙂 .

    1) ach die strammen tiroler mit ihren handschlagcharakter

    2) anderle
    und vorallem ist es nicht dein problem
    aber deinen rüssel steckst du gerne überall tein
    es sei den du bist derjenige der die streitkosten bezahlt
    ist aber eher unwahrscheinlich

    3) für welches recht und irdnung soll der sorgen
    diese genossenschaften gehören aufgelöst
    klauen den bauern eh nur geld und kosten dem steuerzahler geld

    4) tiroler
    vorallem gehört duesen schlaumeiern due subvention eingestellt
    ist schon verrückt dass der steuerzahler diesen bauerntölpel hier hofstelle zum bebenerqerbshoteumbau finanzieren muss
    wenn das due zukunft ist?

    • leser

      und die grossen belehrungen von dir nicht zu vergessen
      bei typen wie dir wär ich gern wieder 15

      • andreas

        Ich belehre dich nicht, ich möchte dir nur erklären, dass du ein Trottel bist.
        Mir ist deine Meinung doch komplett egal, du scheinst aber das Gegenteil anzunehmen.

        • kongo

          Anderle, so ganz dicht bist du wohl nicht, du brauchst nicht alles wiederhohlen, du hast ja alles verstanden, denk ich mal.Wenn du einen, einen Trottel nennst, weil er eine andere Meinung hat als du, dann musst du dich selber fragen ob nicht du der grössere Trottel bist.Ganz so egal scheint es dir aber doch nicht zusein. Aber verzogene Muttersöhnchen geben halt immer ihr Bestes.Zum Kotzen.

  • bettina75

    Bekommt man dann einen Beitrag, wenn man Vieh verschiebt?

  • dn

    Rumer, bist wohl auch ein Fendt-Vario Tesla-Bauer, dass du die Genossenschaften verteidigst. Diese haben sich längst vom Grundgedanken abgelöst und sind nur mehr Versorgungsposten für figli di papá (und sind Teil der SVP-Wirtschaft). Den Äpfelbauern geht es bei der Versteigerung besser als bei den Genossenschaften.

    • rumer

      @dn
      ich bin bei mehreren Genossenschaften dabei und alle laufen okay. Natürlich ist nicht jeder Genosse mit jeder Entscheidung zufrieden, jedem kann man es nicht recht machen. Die Mehrheit entscheidet…..auch gegen Versorgungsposten!
      Wenn du schwarze Schafe kennst, nenne sie beim Namen, aber lass diese dummen pauschalen Verleumdungen.

  • dn

    Fakt ist, dass der Großteil der Genossen unzufrieden ist. Warum sonst gibt es Zukunft Landwirtschaft? Welche Rolle spielen Sie in der Genossenschaft? Gehören Sie zu den privilegierten Fendt-Vario Bauern mit UaB? Das ist längst nicht bei allen der Fall. Jene Anderen sehen die Landwirtschaft mit ganz anderen Augen.

Kommentar abgeben

Du musst dich EINLOGGEN um einen Kommentar abzugeben.

2024 ® © Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH/Srl Impressum | Privacy Policy | Netiquette & Nutzerbedingungen | AGB | Privacy-Einstellungen

Nach oben scrollen