„Es war der Vater“

Ein Polizeiauto (Foto: Regionews.at)

Ein sechsjähriger Junge ist 2022 in St. Johann in Tirol tot aufgefunden worden. Nun erhebt die Staatsanwaltschaft Anklage wegen Mordverdachts. Gegen den Vater.

Es war wohl der Vater.

Die Ermittlung, die als Raubüberfall auf einen 39-jährigen Tiroler begonnen hat, ist als Mordermittlung geendet.

Der Fall ist krass: Ein 39-jähriger Mann soll seinen sechsjährigen Sohn ermordet und einen Raubüberall vorgetäuscht haben,

Am Donnerstag wurde bekannt, dass gegen Vater Anklage wegen Mordes und wegen Vortäuschung einer mit Strafe bedrohten Handlung erhoben wird.

Der Vater bzw. seine Verteidigung haben nun 14 Tage Zeit, um gegen die Anklage Einspruch zu erheben. Der Mann saß zuletzt wegen dringenden Tatverdachts in Untersuchungshaft.

Der Fall liegt fast zwei Jahre zurück, hat sich im August 2022 ereignet.Vater geriet erst spät unter Verdacht

Ursprünglich war man von einem Raubüberfall auf den Vater ausgegangen.

Der Mann, so die erste Hypothese, soll in der Nacht auf einer Promenade neben der Ache von einem Unbekannten mit einer Flasche bewusstlos geschlagen und beraubt worden sein. Danach soll der Sechsjährige selbstständig aus dem Kinderwagen gestiegen, in die Ache gestürzt und dort ertrunken sein.

Schon sehr bald nahmen die Ermittler den 39-jährigen Vater ins Visier.

Der Deutsche wurde schließlich am 27. Februar 2023 festgenommen.

Er soll den Buben getötet und den Raubüberfall vorgetäuscht haben. Konkrete Ermittlungsergebnisse sollen ihn schwer belasten.

Der Vater weist alle Anschuldigungen zurück.

Die Staatsanwaltschaft wirft dem 39-Jährigen nun vor, seinen geistig beeinträchtigten Sohn vorsätzlich getötet zu haben, indem er ihn in den Hochwasser führenden Fluss geworfen oder gestoßen habe. Das Kind sei dann ertrunken und später tot auf einer Sandbank gefunden worden.

Dann soll sich der Mann selbst eine Flasche auf den Hinterkopf geschlagen und solcherart einen Raubüberfall vorgetäuscht haben.