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„Sabotierter Beschluss“


LH Arno Kompatscher lobt die „sehr gute“ Arbeit der IDM – und will nichts von deren Auflösung wissen. „Eine Frotzelei“, findet Paul Köllensperger.

Von Matthias Kofler

Die Landesregierung hat gestern die Finanzierung der IDM (Innovation Development Marketing Südtirol) genehmigt. Der Wirtschaftsdienstleister, der zu 60 Prozent dem Land und zu 40 Prozent der Handelskammer Bozen gehört, befasst sich mit der Werbung von Produkten aus Südtirol, dem Destinationsmarketing und der Förderung landwirtschaftlicher Qualitätsprodukte. Sie ist auch in den Bereichen Innovationsförderung, wirtschaftlicher Standortentwicklung und Export tätig.

Brisant: In der letzten Legislaturperiode stimmte der Landtag mehrheitlich für eine Neuausrichtung der IDM: Die SMG sollte für den Tourismus reaktiviert werden. Die Export- und Landwirtschaftsmarketing-Aktivitäten sollten der Handelskammer übertragen werden und alle innovationsbezogenen Projekte im NOI Techpark zusammengefasst werden.

Für Landeshauptmann Arno Kompatscher kommt eine Auflösung der IDM jedoch nicht in Frage: „Die Landesregierung hat eine klare Position, die auch im Koalitionsprogramm festgelegt wurde: Die IDM soll alle ihre Aktivitäten wie bisher weiterführen, weil sie insgesamt sehr gute Arbeit leistet.“ Die Unterbrechung der IDM-Finanzierung seitens der Handelskammer nimmt Kompatscher gelassen. Und er ist nach wie vor überzeugt, dass die Zusammenlegung von SMG, EOS, BLS und TIS im Jahr 2016 richtig war. Gemeinsam mit den Stakeholdern werde man aber Verbesserungsvorschläge, etwa eine Statutenänderung für die Führung der IDM, ausarbeiten und umsetzen, kündigt der Regierungschef an.

Paul Köllensperger, Erstunterzeichner des Beschlusssantrags zur Auflösung der IDM, spricht von einer „skandalösen Frotzelei“. „Mir war klar, dass der LH die Beschlüsse des Landtags sabotieren und nicht umsetzen würde – schließlich war die Fusion der vier Organisationen sein Kind“, sagt der Team K-Chef. Jedenfalls stimme es nicht, dass die IDM perfekt funktioniere. Kompatscher brauche nur mit dem Weinkonsortium oder dem LTS sprechen, die mit der aktuellen Situation „todunglücklich“ seien. „Export und Internationalisierung gehören in die Handelskammer“, ist Köllensperger überzeugt. Konkurrierende Doppelgleisigkeiten seien nicht im Interesse der Steuerzahler und der Wirtschaft. Der Oppositionelle rechnet daher nicht damit, dass HK-Präsident Michl Ebner die Finanzierung der IDM-Führungskosten, die sich auf 1,7 Millionen Euro belaufen, wiederaufnehmen wird.

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