„Adesso basta“
Laut den Gewerkschaften sind die langen Wartelisten für ambulante Dienste und Facharztbesuche in Südtirol nur die Spitze eines Eisbergs von Problemen.
„In Südtirol sind die langen Wartelisten für ambulante Dienste und Facharztbesuche nur die Spitze eines Eisbergs von Problemen“.
Dies erklärten die Sekretäre Cristina Masera (AGB/CGIL) und Mauro Baldessari (SGK-UIL) in Rom bei der Kundgebung mit dem Motto „Adesso basta – Jetzt reicht’s“, bei der es um Gesundheit und Sicherheit, das Recht auf Pflege und öffentliche Gesundheit, Steuerreform und Lohnschutz ging.
In Südtirol, so die beiden Gewerkschafter, habe man es mit einer Medizin der zwei Geschwindigkeiten zu tun, die die Privatisierung des Gesundheitswesens vorantreiben könnte: „Um das Recht auf eine wohnortnahe Versorgung zu gewährleisten, muss das Problem der inakzeptablen Wartezeiten, durch welches die Inanspruchnahme privater Dienste begünstigt wird, angegangen werden. Es ist nicht hinnehmbar, dass Wohlhabende sich eine schnelle Behandlung leisten können, während diejenigen, die finanzielle Schwierigkeiten haben, warten müssen und manchmal auf eine Behandlung verzichten“.
Masera und Baldessari prangern auch den Mangel an Personal an, angefangen bei den Allgemeinmedizinern:
„Ohne Neueinstellungen wird es nicht mehr möglich sein, den Bürgern eine angemessene medizinische Grundversorgung zu garantieren“.
Für die Gewerkschaften seien daher Investitionen in Personal und Ausbildung notwendig. In Südtirol fehlten bereits jetzt 80 Allgemeinmediziner, und angesichts des hohen Alters des medizinischen Personals, der künftigen Pensionierungen und der Überalterung der Bevölkerung werde die Situation noch kritischer werden.
Die Gewerkschaft fordert daher Neueinstellungen, um die notwendige Dezentralisierung der Versorgung chronischer Krankheiten und eine echte Koordination zwischen Gesundheits- und Sozialdiensten einzuleiten.
Auch im Bereich der Prävention hat das Südtiroler Gesundheitswesen Probleme: „Bei der Umsetzung der wesentlichen Grundleistungen (LEA) ist Südtirol leider das Schlusslicht im nationalen Vergleich“, so die beiden Sekretäre.
„Gerade weil das Recht auf Gesundheit ein verfassungsmäßiges Recht ist, das mit allen Kräften verteidigt werden muss, fordern wir die lokalen Verwaltungen auf, den öffentlichen Gesundheitsdienst in den Mittelpunkt zu stellen, der universelle Antworten auf die Grundbedürfnisse geben kann“, schließen Masera und Baldessari.
Bei der Demonstration in Rom haben AGB/CGIL und SGK-UIL auch einen Stand aufgebaut, um die kritischen Aspekte der Gesundheitssituation in Südtirol darzustellen.
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Kommentare (3)
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tirolersepp
Das Gesundheitssystem in Südtirol hat Fieber –
wie krank ist da hingegen das Gesundheitssystem im restlichen Italien ???
In Rom protesieren – die wissen ja nicht mal wo Alto Adige überhaupt ist !
In Südtirol streiken des wäre was – upps Südtiroler streiken nicht !
pingoballino1955
Die Wartezeiten für bestimmte Leistungen sind noxh immer ein Skandal 1 Jahr und mehr!!!!! In der Privatklinik 3 Tage kostet 600 Euro und mehr,super,oder.!!! Kann das beweisen! Und die Privatkliniken erfreuen sich regen Zuspruches für die besser Situierten. Herr Dr. MESSNER ich hoffe Sie machen da was als nicht SVP MITGLIED??????
pingoballino1955
Zu Kompatscher und Zerzer,schämt euch,was die Sanität anbelangt.Zerzer ist zum Glück weg,leider mit trotzdem gut bezahltem Job,ich hätte ihn in die Wüste geschickt: Buch von Herrn Franceschini und Oberhofer: bitte das Geschäft mit der Angst“ lesen!!! Kompatscher hatte damals die Sanität zur “ Chefsache“ erklärt,wie auch den Strom in Südtirol.Herr Kompatscher in beiden Angelegenheiten haben sie TOTAL VERSAGT!!!