Vorhof des Todes
Die Geschehen im Durchgangslager Bozen stehen im Mittelpunkt einer Buchvorstellung und Gesprächsrunde, zu denen die Landesbibliothek Dr. Friedrich Teßmann am 23. April einlädt.
Im April 1944 wurde das Durchgangslager Bozen errichtet.
9500 Personen waren darin inhaftiert, 3802 wurden aus diesem „Vorhof des Todes“ in die Konzentrationslager Mauthausen, Dachau, Flossenbürg, Ravensbrück und Auschwitz deportiert, wo der Großteil starb.
In seinem Buch „Der Alltag der Wärter: Verbrechen, Gräueltaten und Vergnügungen des Wachpersonals im Durchgangslager Bozen“ richtet der Historiker Costantino Di Sante seinen Blick auf die Täter und Täterinnen: Er zeigt auf, wie das Wachpersonal die Inhaftierten folterte, misshandelte und auch tötete. Zugleich bringt er auch ans Licht, wie sich die Täter in der Freizeit vergnügten, in den umliegenden Landgasthöfen feierten und in der Lagerdruckerei eine satirische „Bierzeitung“ herausgaben.
Die Neuerscheinung bildet die Grundlage für eine Gesprächsrunde in deutscher und italienischer Sprache zwischen dem Autor Costantino Di Sante, der Historikerin Martha Verdorfer und dem Historiker Leopold Steurer am Dienstag, 23. April 2024 um 20.00 Uhr in der Landesbibliothek Dr. Friedrich Teßmann Bozen, Armando-Diaz-Straße 8.
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