Die 400 Periti
Mehr als 400 TechnikerInnen sind im Berufsalbum der Periti Industriali eingetragen: Die Aufnahmeprüfung mit Matura ist heuer zum letzten Mal möglich.
Mehr als 400 Techniker:innen sind in Südtirol in das Berufsalbum der „Periti industriali“ eingeschrieben.
Mit ihrer Fachkenntnis im Bauwesen und Maschinenbau, in der Elektrotechnik und Informatik decken „Periti industriali“ ein breites Spektrum an technischer Expertise ab. Sie mussten bisher das Diplom einer technischen Oberschule und ein Praktikum vorweisen und dann die Staatsprüfung ablegen. Damit ist nach heuer Schluss.
Danach ist ein berufsbildender Bachelor notwendig, um Kammermitglied zu werden.
Der Pusterer Christoph Mühlberg ist der erste Perito Italiens, der diese Ausbildung abgeschlossen hat. Er wurde bei der Vollversammlung im Bozner Pastoralzentrum vorgestellt.
Vor Kurzem trafen sich rund die Hälfte aller Kammer-Mitglieder Südtirols im Pastoralzentrum in Bozen zur jährlichen Vollversammlung. Sie diskutierten über Ideen und die Zukunft der Berufskategorie.
Der Pusterer Christoph Mühlberg ist der Hochschulabsolvent Italiens, der den berufsbildenden Studiengang für Holztechnik LP03 abgeschlossen hat.
Der Abschluss dieses dreijährigen Studiums berechtigt ihn zur sofortigen Ausübung des Berufes „Perito Industriale“ und zur Eintragung in das Kammer-Verzeichnis, ohne die staatliche Prüfung ablegen zu müssen.
Periti Industriali agieren in Schlüsselbereichen bei industriellen Prozessen, in der Qualitätskontrolle, in der technischen Beratung, im Risikomanagement, in Forschung und Entwicklung. Sie tragen auch in Südtirol maßgeblich zu Sicherheit, Effizienz und Umweltfreundlichkeit von Bauprojekten, Maschinen und Anlagen bei. Sie sind unter anderem darauf spezialisiert, betriebliche Abläufe in Industrieanlagen zu analysieren.
Sie identifizieren Effizienzpotenziale, Engpässe und mögliche Risiken bei industriellen Prozessen, entwickeln Lösungen zur Steigerung der Produktivität und stellen höchste Qualitätsstandards sicher. Durch Kontrollen und Messungen tragen sie dazu bei, die Qualität von hergestellten Produkten zu gewährleisten.
Periti Industriali fungieren zudem als technische Berater:innen. Sie empfehlen Unternehmen neue Technologien und Produktionsmethoden und arbeiten an Neuerungen mit, um die Effizienz zu steigern, die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken und Möglichkeiten für den Wachstum zu erschließen.
Durch proaktive Maßnahmen minimieren sie potenzielle Gefahren und tragen zur Sicherheit von Mitarbeiter:innen bei. Periti Industriali sind oft auch in Forschungs- und Entwicklungsprojekte involviert.
Die Figur des „Perito industriale“ gibt es in Italien seit nunmehr 95 Jahren.
Doch die Herausforderungen wachsen, die zunehmende Bürokratisierung mache allen zu schaffen, Anzeigen und Haftungsfragen steigen. Darauf verwies der Kammer-Vorsitzende Gabriele Frasnelli bei der Vollversammlung am vergangenen Freitag. Entbürokratisierung sei das Gebot der Stunde.
Er unterstrich, dass Periti industriali aufgrund ihrer theoretischen und praktischen Kompetenzen im technischen Bereich auch als Gutachter bei Streitfällen vor Gericht, im öffentlichen Bereich und bei Privaten fungieren. Die Kammer will künftig ihre Kommunikation mit den Südtiroler Oberschulen und der Freien Universität Bozen verstärken, um das Berufsbild bekannter zu machen.
Um Synergien zu nutzen und Ressourcen zu sparen, steht ein Umzug bevor.
Der Sitz der Kammer der „Periti Industriali“ wird vom Bozner Verdiplatz in die Andreas Hofer-Straße 9 verlegt, wo sich auch das Büro der „Kammer der Agronomen und Forstwirte“ befindet.
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Die Vorstandsmitglieder (seit 2022)
Gabriele Frasnelli (Präsident), Helmuth Stuppner (Kassier), Mirko Bombonato (Sekretär), Silvio Cattaruzza Dorigo, Klaus Gallmetzer, Roberto Roman, Thomas Spitaler (Vorstandsmitglieder)
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