Aktenzeichen Zahngold

Makabrer Fund der Carabinieri von Bruneck: Nach einem Wohnungseinbruch stellten sie im Fahrzeug der Einbrecher 268 Goldzähne sicher.

Der Vorwurf der Staatsanwaltschaft lautet auf Hehlerei – auch wenn es bisher keine Hinweise gibt, woher die 268 Goldzähne stammen, welche die Carabinieri von Bruneck am 18. Oktober 2022 in einem Fiat Panda sicherstellten.

Ein ziemlich makabrer Fund.

Die 268 Goldzähne lagen in einem Plastikgefäß im Kofferraum des Wagens, der einem Mann aus Georgien gehörte. Dazu Diebesgut aus einem soeben verübten Wohnungseinbruch: Ein Handy, eine hölzerne Uhr und eine Türschnalle, welche mutmaßlich beim Einbruch abgerissen wurde.

Der Einbruch wurde laut Anklage der Staatsanwaltschaft in der Wohnung jenes Bruneckers verübt, der zuvor ein auffälliges Auto mit drei Insassen fotografiert hatte. Zwei von ihnen wurden später nach einer Blitz-Straßensperre angehalten und als Autoren des Einbruchs identifiziert. Neben dem Diebesgut beschlagnahmten die Carabinieri die Zähne mit Gold-Krone, einige davon auf Gebissen.

Woher die 268 Goldzähne stammen, konnten die Ermittler nicht herausfinden.

Die Staatsanwaltschaft erhob gegen die aus Georgien stammenden mutmaßlichen Einbrecher, 29 und 49 Jahre alt, jedenfalls Anklage wegen Hehlerei und wegen erschwerten Diebstahls.

Vielleicht klärt sich bei der heutigen Strafverhandlung am Bozner Landesgericht die Herkunft der Goldzähne auf. Solche werden nicht selten aus Mündern von Toten in Leichenhallen oder Gräbern gerissen. Wahrscheinlich ist allerdings ein Freispruch, denn die Anklage muss für eine Verurteilung wegen Hehlerei den Nachweis erbringen, dass das sichergestellte Gut gestohlen worden ist. (tom)