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Falsche Fragen


Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider zeigt anhand eines konkreten Beispiels auf, warum viele Landtagsanfragen der Opposition reine Zeitverschwendung sind.

Von Matthias Kofler

Brigitte Foppa und Co. haben eine harte Linie gegen Daniel Alfreider eingeschlagen: Die Art und Weise, wie der SVP-Landesrat Antworten auf Landtagsanfragen hinauszögere und statt sachlicher Informationen Maßregelungen von sich gebe, sei „unerhört“, so die Grünen.

Daniel Alfreider will diese Kritik nicht länger unkommentiert stehen lassen: Anhand eines Beispiels – einer Frage zum Güterverkehr über den Brenner – zeigt der Mobilitätslandesrat, warum viele Anfragen der Opposition die Landesverwaltung vor schier unlösbare Aufgaben stellen und, salopp gesagt, reine Zeitverschwendung sind. Die Anfrage war schon einmal gestellt worden. Nun unternahm Madeleine Rohrer einen zweiten Versuch. Sie wollte wissen, wie hoch das Gesamtaufkommen des Güterverkehrs über den Brennerpass in den letzten zehn Jahren war.b „Die Erhebung der angefragten Daten liegt nicht im Zuständigkeitsbereich des Landes Südtirol“, teilt Alfreider mit. Aus diesem Grund sei bereits in der vorhergehenden Anfrage auf die jeweiligen Jahresberichte von iMonitraf!, einem internationalem Netzwerk der Alpenregionen zum Verkehrsmonitoring entlang der alpenquerenden Routen, verwiesen worden. iMonitraf! führe die (mit unterschiedlichen Methoden erhobenen) Verkehrszahlen der Alpenländer in einem einheitlichen Bericht zusammen.

Der Verweis auf die entsprechende Homepage sei nicht als Seitenhieb zu verstehen. Im Gegenteil: „Im Jahresbericht finden Sie, zusätzlich zu den angefragten Daten auch weitere informative Daten zu den Verkehren am Brenner, sowie allen anderen alpenquerenden Verbindungen“, lässt Alfreider die Grünen wissen.
Auch Rohrers zweite Frage ist aus Sicht des SVP-Politikers „unpräzise formuliert“. „Wie viele LKW fuhren 2013-23 jährlich über die Brennerautobahn? Wie viele Tonnen waren das in jedem Jahr?“, schrieb die Grüne in ihrer Anfrage. Die Antwort des Landesrats ist zum Schmunzeln: „Es ist nicht ersichtlich, was die Antragssteller unter ,Brennerautobahn’ verstehen. Rein fachlich kann es sich dabei entweder um die A22 – Brennerautobahn zwischen Modena und Brenner auf italienischem Staatsgebiet oder um die A13 Brennerautobahn zwischen Brenner und dem Konten Innsbruck auf österreichischem Staatsgebiet handeln. Weiters ist unklar, was die Fragesteller unter ,LKW-Verkehr auf der Brennerautobahn’ meinen. Hierzu zählen, rein fachlich, alle Fahrten, inklusive Binnenfahrten und Fahrten auf Teilstrecken von LKW auf der A22 Brennerautobahn und/oder auf der A13 Brennerautobahn. Eine punktuelle Antwort auf die gestellte Frage ist nicht möglich”, so Alfreider.

Madeleine Rohrer

Ähnlich verhält es sich bei der Grünen-Frage zur Anzahl der LKW, die im Zeitraum 2013-23 jährlich mittels ROLA transportiert wurden. Südtirol sei kein Start- oder Zielpunkt der ROLA-Relationen auf der Brennerachse, sondern lediglich Transitland für die Relation Wörgl – Trient – Wörgl, erläutert Alfreider und verweist daher auf die Verkehrsjahresberichte des Landes Tirol, das Start- und Zielpunkt der ROLA-Verbindungen auf der Brennerachse ist. Sogar die genaue Seite des Tiroler Verkehrsberichts wird in der Anfrage-Beantwortung aufgelistet.

Was die Anzahl der Güterwaggons samt deren Gewicht in Tonnen betrifft, die jährlich den Brenner überquerten, erlaubt sich der Landesrat die Grünen darauf hinzuweisen, „dass klassischer Warenladungsverkehr mit s.g. ,Güterwaggons’ nur einen Bruchteil des Güterverkehrs auf der Schiene ausmachen“. „Die Fragesteller sind sicher darüber in Kenntnis, dass der Großteil des Eisenbahngüterverkehrs (nicht nur) auf der Brennerachse im kombinierten Verkehr abgewickelt wird, für den keine ,Güterwaggons‘ verwendet werden. Aus diesem Grund habe ich bereits in meiner letzten Antwort auf ,die weiteren informativen Daten zu den Verkehren am Brenner‘ in den jeweiligen iMonitraf!-Jahresberichten hingewiesen“, so Daniel Alfreider.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (19)

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  • opa1950

    Alles nur Quatsch und leeres Gerede von Alfreider.Was hat er bis jetzt erledigt? Nix. Man braucht nur das Südtiroler Transporte System anschauen.Nur noch zum Kotzen.

    • hermannh

      Opi: die Rohrer will bewusst nur Polemik, sie ist einfach nur unprofessionel.

      Als Assessorin in Meran hat sie auch, wahrscheinlich mit voller Absicht, Chaos organisiert, alle ihre Massnahmen mussten später zurück genommen werden.

  • criticus

    Sicherlich könnten man auf einige Anfragen verzichten, wenn man die Daten im Internet ansieht. Auf der anderen Seite hat jeder Landesrat seine Abteilung an die er die Anfrage ja weitergibt, bzw. seine SekretärInnen die Antwort formulieren. Wo Sie Herr Alfreider momentan eine nicht gerade gute Figur machen, das sind die Entwertungssysteme im öffentlichen Verkehr. Lenken Sie nicht zu viel ab und erledigen Sie endlich dieses Thema.

  • gulli

    Die Frage die sich alle stellen sollen lautet:
    „Weshalb haben wir soviel Verkehr, sei es LKW als auch PKW?“

  • sukram

    Dieses Verkehrsgerede ist einfach nur peinlich. Genauso wie nan weiter munter einen Brennerbasistunnel baut um den LKW auf den Zug bringen, wo das bis 2035 schon längst technologisch überholt ist.
    Die Logistik wird immer stärker digitalisiert , schneller, und mit AI weiter optimiert. Parallel wird der LKW schrittweise klimaneutral (Elektro und H2) sowie fahrerlos. Umwelttechnisch wird somit der Lkw umweltfreundlicher als der Zug, der nicht nur keine Abgase, sondern auch weniger Lärm produzieren wird. Da hat der Zug nicht ansatzweise eine Chance mehr im Güterverkehr, außer eventuell als Verbindung von einem Seecontainerhafen für einen Binnencontainerhafen. Dies ist jedoch nicht geplant, zumal Deutschland auf die Nordseehäfen setzt und es würde keinen relevanten Einfluss auf die LKW Anzahl auf der Straße haben.
    In Summe ein trauriges Kapitel von Politik, die hinterherläuft und Millionengräber gräbt.

  • pingoballino1955

    Ich glaube Alfreider sollte nicht den “ SCHLAUEN“ spielen,denn er als Landesrat für Mobilität in Südtirol sollte schon wissen,dass die Anfrage der Grünen sich um die Autobahn A22 handelt.Herr Alfreider lassen sie diese ignoranten “ Spielchen,sie machen sich lächerlich! Auf österreichischer Seite kann sich ein ganz anderes Bild abzeichnen,noch nicht kapiert??,

  • andreas

    Wären die Grünen etwas geschickter, würden sie eine Frage vorher recherchieren und bei einer schnippischen Antwort von Alfreider ihn im Landtag mit der Quelle der Antwort und der Antwort bloßstellen.
    Sind sie aber nicht.

    Mir ist nicht ganz klar, wie manche den Verkehr gerne reduzieren möchten.

    Der Zug ist keine Alternative, da die Kapazität fehlt, den Touristen die Fahrt über den Brenner zu verbieten, welche nicht mindestens 5.000 Euro in Südtirol ausgeben, geht halt auch nicht und den Südtirolern aufzudiktieren, dass wir die Äpfel und den Wein selbst konsumieren müssen, finde ich auch nicht so gut.

    Jeder kann indivuiduell dazu beitragen, den Verkehr zu reduzieren, indem er auf das Auto verzichtet oder die Lebensmittel mit dem Lastenrad beim Nachbarn kauft und abholt.
    Eine flächendeckende Infrastruktur zu erstellen, durch welche Individualverkehr stark reduziert wird, ist nicht möglich, sofern wir nicht auf viele Gewohnheiten und Annehmlichkeiten verzichten.

    Nebenbei macht es auch Spaß, sinnlos mit dem Motorrad durch die Gegend zu kurven, da wird niemals ein Bus oder Zug rankommen. 🙂

  • kallinski

    Viele Antworten auf diese Anfragen findet jeder Bürger selbst im Internet. Alles nur Schmarren was da teilweise angefragt wird wo niemand einen Nutzen hat. Selbst solche Daten besorgen und dann Verbesserungsvorschläge einbringen.

  • helly

    Bravo Herr Alfreider, unnütze Fragen und Polemiken verdienen auch nur die nötigen klaren Antworten. Die Rohrer sollte sich erst mal vorher überlegen wie und was sie von sich gibt, aber anscheinend hat sie das nach Ihrer Meraner Chaos-Politik noch immer nicht kapiert. Solche unprofessionelle und ideologisch gesteuerte Möchtegern-Politikerinnen sind nicht wirklich das, was unser Land weiterbringt.

  • nadine06

    Solche Anfragen dienen nur der eigenen Beweihräucherung und sind überflüssig wie ein Kropf .

    • jorge

      @nadine6
      Deine Bemerkung hier und die Bemerkungen und polemischen Hinweise manch anderer hier sind auch „überflüssig wie ein Kropf“.
      So wie „andreas“ auf nichts verzichten möchte, was er hier und in weiteren Kommentaren immer wieder aufzählt, und das auf Kosten der gesunden Umwelt, so sind auch viel andere hier in ihrem Egoismus blind zu erfassen und zu merken, was hier gegen unser aller Wohl abgeht.

  • krautnock

    Aha, also die verwendeten Taschenwagen und Flachwagen im kombinierten Güterverkehr sind also keine Güterwagen, danke „Herr Experte“!

  • sepp

    Wenn’s ihnen zu schwierig ist zu antworten alfreider noa schnell zurücktreten man sollte erwarten das man a antwort krieg

  • reinhard_bauer

    Die Opposition versucht über derartige Anfragen Obstruktion zu betreiben. Das ist hinderlich aber auch ihr Recht. Dennoch sollten Informationen die einfach auf der Homepage des Landes einzusehen sind, nicht Gegenstand solcher Anfragen sein. Damit wird die Verwaltung nur sinnlos belastet und niemanden bringt das etwas.

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