„Keine leeren Floskeln“
Ökologische Korridore, die Steuerung des Massentourismus und ein Bildungsprojekt zur Förderung des Klimabewusstseins – das sind die Themen von drei Resolutionen des Jugendparlaments zur Alpenkonvention, die von einer Delegation der Fachoberschule für Tourismus und Biotechnologie „Marie Curie” in Meran dem Plenum des Landtages vorgestellt wurden.
Das Jugendparlament zur Alpenkonvention (Youth Parliament to the Alpine Convention/YPAC) bringt jedes Jahr Schülerinnen und Schüler aus sieben Ländern des Alpenbogens – Deutschland, Frankreich, Italien, Liechtenstein, Österreich, Slowenien und der Schweiz – zusammen.
Dabei wird es jungen Menschen ermöglicht, sich aktiv zu politischen und gesellschaftlichen Themen einzubringen und in Form von Resolutionen Lösungsansätze für spezifische Probleme der Alpenländer auszuarbeiten, die die Lebensqualität in der Region verbessern sollen. Ziel des YPAC ist die konkrete Umsetzung dieser Resolutionen auf politischer Ebene.
Die Fachoberschule für Tourismus und Biotechnologie „Marie Curie” in Meran hat sich von Anfang an – also seit 18 Jahren – an der Initiative YPAC beteiligt.
Das jüngste Treffen des Jugendparlaments fand vom 11. bis 15. März im slowenischen Kamnik statt, wo sich die Jugendlichen zum Hauptthema „Geschützte Naturgebiete“ bzw. zu den vier Unterthemen Biodiversität, Lebensqualität, Klimawandel und kulturelles Erbe austauschten.
Am Mittwochnachmittag begrüßte Präsident Arnold Schuler eine Delegation der Fachoberschule für Tourismus und Biotechnologie „Marie Curie” im Landtag, die im Plenarsaal eine Auswahl der erarbeiteten Lösungsvorschläge präsentierte.
„Das heurige Thema war ein komplexes“, unterstrichen die Jugendlichen im Beisein von LH-Stellvertreterin Rosemarie Pamer und anderen Abgeordneten, „zumal die gesetzlichen Ausgangsbedingungen, Verordnungen und Strategien zu Schutzgebieten in den Alpen sowie die lokalen Gegebenheiten in den sieben YPAC-Ländern nicht dieselben sind.“ Anhand von drei Beschlüssen wolle man den Abgeordneten zeigen, dass „wir Jugendlichen komplexe Themen durchdringen können; dass wir aktive Partizipation zeigen und uns für gesellschaftspolitische Themen stark machen“.
Und so stellten die Jugendlichen die Resolutionen „Lebensräume jenseits der Grenzen“ (Einrichtung ökologischer Korridore, die über Schutzgebiete und Landesgrenzen hinausgehen), „Qualität vor Quantität: eine neue Art der Steuerung des Massentourismus“ (Errichtung von Besucherzentren mit Eintrittskarten, um die Anzahl der Touristen zu regulieren) und „Klimabewusstsein in den Alpen: junge Köpfe hierfür stärken“ (Bildungsprojekt, mit dem Jugendliche für die Thematik Klimawandel sensibilisiert werden sollen) vor.
„Unsere Ideen sollen keine leeren Floskeln bleiben“, erklärten die Südtiroler YPAC-Teilnehmer. Man zähle auf die Unterstützung der Abgeordneten, um gemeinsam Veränderungen zu bewirken – engagiert und zukunftsorientiert. „Denn ständig hören wir, wir sind die Zukunft. Richtig, wir sind die Zukunft. Aber Sie sitzen am Schalthebel, deshalb liegt der Ball auch bei Ihnen“, schlossen die Schülerinnen und Schüler.
Nach einem Dank von Präsident Schuler an die Jugendlichen “für die interessanten Vorschläge, die anschaulich vorgestellt wurden”, folgten Wortmeldungen und Fragen der Abgeordneten (zu Wort gemeldet haben sich LRin Rosemarie Pamer, LR Peter Brunner, Andreas Leiter Reber/Freie Fraktion, Zeno Oberkofler/Grüne, Sven Knoll/Süd-Tiroler Freiheit, Madeleine Rohrer/Grüne, Bernhard Zimmerhofer/Süd-Tiroler Freiheit, LR Philipp Achammer).
Abschließend gab Landtagspräsident Arnold Schuler die Wortmeldungen der Abgeordneten zusammenfassend wieder und betonte dabei, dass den Jugendlichen mitgegeben worden sei, wie wichtig es ist, mutig und hartnäckig seine eigenen Ideen zu verfolgen. Die Jugendlichen übergaben ihm dann ein Dokument mit allen acht YPAC-2024-Resolutionen .
Für die Fachoberschule für Tourismus und Biotechnologie „Marie Curie” in Meran waren folgende Schülerinnen und Schüler beim YPAC in Kamnik dabei: Noemi Badalini, Johannes Bertolini, Laura Peintner, Nadine Plotegher, Elisa Rabensteiner, Jana Raffeiner und Susanne Staffler; begleitende Lehrpersonen waren Florian Erschbamer und Thomas Ortner. Paula Rainer, Erza Sinani und Johannes Pircher unterstützten ihre Schulkolleg:innen bei der Präsentation über das YPAC im Landtag.
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