„Wir brauchen Offenheit“
Zwölf Forschungsprojekte werden vom Land Südtirol über die Ausschreibung „Research Südtirol/Alto Adige“ mit 4,6 Millionen Euro unterstützt.
Wie vielfältig die Südtiroler Forschungslandschaft ist, wurde am Donnerstag im Innenhof von Landhaus 1 in Bozen sichtbar.
Anlass dazu war die Vorstellung der Siegerprojekte des Forschungswettbewerbs „Research Südtirol/Alto Adige 2022“.
Gleichzeitig stellten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bereits umgesetzte Forschungsprojekte und deren Ergebnisse vor. Diese Projekte waren durch den Aufruf „Research Südtirol/Alto Adige 2019“ mit insgesamt 5,5 Millionen Euro vom Land Südtirol gefördert worden.
„Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus der gesamten Europaregion haben mit ihrer systematischen Arbeit wichtige Erkenntnisse und Entdeckungen zusammengetragen, um das Wissen in ihren jeweiligen Bereichen auszuweiten“, fasste der Direktor der Abteilung Innovation, Forschung, Universität und Museen, Franz Schöpf, beim Blick ins Publikum zusammen.
Der zuständige Landesrat Philipp Achammer gratulierte zu den herausragenden wissenschaftlichen Projekten und hob die Bedeutung dieses Bereiches für die Südtiroler Gesellschaft hervor: „Die Wissenschaft trägt wesentlich zu einem Klima der Offenheit und der Neugier bei. Wir brauchen diese Offenheit, um ein Land zu bleiben, in dem man gerne lebt.“
Die Ausschreibung von Wettbewerben zur Förderung von Forschungsprojekten ist eine der Säulen der Südtiroler Forschungsoffensive.
Ziel der Wettbewerbsausschreibung „Research Südtirol/Alto Adige“ ist es, den Forschungsstandort Südtirol zu stärken und die wissenschaftliche Zusammenarbeit innerhalb der Europaregion zu fördern.
Darum sei der Gedanke der Zusammenarbeit der Forschungseinrichtungen ein wichtiges Kriterium, führte Manuel Gatto, Direktor des Amtes für Wissenschaft und Forschung aus.
Insgesamt 69 Projekte wurden für die Ausschreibung 2022 eingereicht, 67 davon wurden begutachtet, zwölf Forschungsprojekte haben die Ausschreibung für sich entschieden. Diese wurden von Südtiroler Forschungseinrichtungen und von den Universitäten Trient und Innsbruck eingereicht und werden mit insgesamt 4,6 Millionen Euro gefördert.
An den Projekten sind die Freie Universität Bozen (acht), die Universität Innsbruck (sieben), Eurac Research (drei), Fraunhofer (zwei) sowie die Universität Trient, das Versuchszentrum Laimburg sowie der Betrieb Landesmuseen (an je einem) beteiligt. Inhaltlich umfassen die Projekte eine Vielzahl an wissenschaftlichen Disziplinen wie Künstliche Intelligenz, Product Design, Lebensmitteltechnologie, Ökologie, Erdbeobachtung, Architekturgeschichte, Erziehungswissenschaften, Production Engineering, Corporate Finance und Mumienforschung.
Ergebnisse der geförderten Projekte von 2019 vorgestellt
Bei der Ausschreibung 2019 haben 20 Projekte aus über 15 wissenschaftlichen Bereichen Fördergelder vom Land Südtirol erhalten. Heute wurden diese und deren Ergebnisse von den Projektleiterinnen und Projektleitern vorgestellt.
So berichtete Hannes Gatterer vom Institut für Alpine Notfallmedizin an Eurac Research über eine Versuchsreihe im Terra-X-Cube, bei der untersucht wurde, wie oder ob körperliche Betätigung in den Bergen mit kardiovaskulären Ereignissen (wie dem plötzlichen Herztod) zusammenhängt.
Die Hypothesen hätten durch das Projekt bestätigt werden können, hielt Gatterer fest. Zum Vorkommen und den Auswirkungen des Supervulkans im Bozner Becken informierte Projektleiterin Evelyn Kusstatscher vom Naturmuseum Südtirol.
Das Forschungsprojekt habe vielfältige Ergebnisse hervorgebracht – in wissenschaftlicher Sicht (mit elf bereits publizierten wissenschaftlichen Paper, zehn weitere seien in Ausarbeitung und dem Besuch zahlreicher Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler), aber auch mit einem gesellschaftlichen Mehrwert: So laufe derzeit eine Sonderausstellung im Naturmuseum, zudem sei ein Kinderbuch zum Thema in Ausarbeitung.
Im Rahmen der Förderung wissenschaftlicher Arbeit unterstütze das Land Südtirol auch Forscherinnen und Forscher, erinnerte Amtsdirektor Manuel Gatto: Bis Ende Mai könne man um die Wissenschaftspreise „Research Award“ und „Women in Science“ ansuchen.
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