Mücken im Anflug
Die ersten Mücken sind bereits unterwegs. Alberta Stenico, Leiterin des biologischen Landeslabors, gibt Tipps, wie man sich am besten gegen die Insekten schützen kann.
von Sandra Fresenius
„Die ersten Larven haben wir bereits entdeckt und es gibt schon einige Stechmücken, im Sinne von Tigermücken und anderen Arten“, erklärt Alberta Stenico, Leiterin des biologischen Labors bei der Landesagentur für Umwelt- und Klimaschutz. Damit ist klar: Die Mückensaison steht unmittelbar bevor bzw. sie hat an einigen Orten bereits begonnen. Der Start in die Saison sei stark von den Temperaturen abhängig und würde sowohl die Entwicklung der ersten Larven als auch das Tempo eines Entwicklungszykluses bestimmen. Alle Temperaturen unter dem Gefrierpunkt lassen die Heranbildung dagegen deutlich verlangsamen. Mücken könnte es somit bis in den November geben, wenn es entsprechend milde Tage gibt. Stets müsste jedoch hierbei unter den Mückenarten unterschieden werden. Die einheimischen Arten würden sich in vielen Punkten von der invasiven Art der Tigermücke unterscheiden, weiß die Biologin Stenico. „Es ist aber generell nie einfach vorherzusagen, wie viele Mücken für den Frühling und Sommer bis in den Herbst hinein zu erwarten sind, denn dies hängt zum einen von den Temperaturen und zum anderen von den Präventionsmaßnahmen ab“, erklärt die Leiterin des biologischen Labors.
Eine wirksame und doch recht einfach umzusetzende Maßnahme ist die Vermeidung von kleinen künstlichen Wasseransammlungen, die die Tigermücke benötigt, um ihre Eier zu legen. Dort nämlich schlüpfen die Larven und entwickeln sich die Puppen. „Wenn wir ihnen dieses Habitat nehmen, dann können sie sich nicht entwickeln“, erläutert Stenico. Daher sollte man jetzt im April beginnen, regelmäßig das Wasser aus möglichen Brutstätten, wie Blumenuntersetzern, Dachrinnen oder Kinderspielzeug zu entfernen. Ansonsten vermehren sich die Mücken rasend schnell. Eine Mücke legt etwa 80 Eier, von denen rund die Hälfte zu weiblichen Mücken heranwachsen, die dann wieder 40 Eier mit weiblicher Nachkommenschaft legen. In der zweiten Generation sind es also bereits 1.600 weibliche Mücken.
Mit dieser einfachen Maßnahme der Wasserentfernung würden sich Garten- und Balkonbesitzer für die kommenden lauen Abende im Freien einen großen Gefallen tun. Zusätzlich hilft der Verzicht auf Parfum und das Tragen heller, langärmliger Kleidung, um sich vor den Plagegeistern zu schützen.
Mit Stichen von Tigermücken sei nicht zu spaßen, betont Alberta Stenico, denn sie können Vektoren, also Träger von tropischen Krankheiten sein. „Eine Mücke muss allerdings erst eine infizierte Person stechen, um eine Krankheit weiterzutragen. Die Wahrscheinlichkeit dafür ist eher gering“, meint die Leiterin des biologischen Labors.
Während Tigermücken ein extrem aggressives Stechverhalten zeigen und den ganzen Tag über auch mehrfache stechen würden, stechen die einheimischen Arten eher am Abend, erklärt Stenico die Unterschiede zwischen den in Südtirol zu findenden Arten von Stechmücken.
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Kommentare (1)
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dn
Jeder Tropfen genügt.