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Fette Gagen

Foto: 123RF.com

Nach der Veröffentlichung der ORF-Spitzengehälter tobt in der Alpenrepublik eine Neiddebatte. Auch eine Südtirolerin gehört zu den Gagen-Kaisern.

von Artur Oberhofer

ORF-Radiostar Robert Kratky sei seit dem Wochenende mit „nie dagewesenen persönlichen Beschimpfungen und Drohungen konfroniert“, teilte der ORF am Dienstag mit. Dass die Veröffentlichung der ORF-Spitzengehälter polarisieren würde, war erwartbar.

„Gerade für die FPÖ, die seit jeher für eine ORF-Gebührenbefreiung kämpft, ist die jetzige Debatte ein gefundenes Fressen“, sagt Patrick Rina, ehemals Chef vom Dienst beim ORF-Ableger „Südtirol heute“ und Journalisten-Gewerkschafter.

Seit die „Kronen-Zeitung“ vergangene Wochen die ORF-Spitzengehälter veröffentlicht hat, tobt jenseits des Brenners eine Neiddebatte. In dieser Liste der ORF-Topverdiener ist der Ö3-Wecker-Star Robert Kratky mit einem Brutto-Jahresgehalt von knapp 444.000 Euro der absolute „Gagen-Kaiser“ (so die „Krone“).

Damit verdient Kratky mehr als ORF-„General“ Roland Weissmann. Und fast doppelt so viel als ZiB2-Starmoderator Armin Wolf, der mit knapp 253.000 Euro auf Rang 10 liegt.

Unter den ORF-TopverdienerInnen befindet sich auch eine Südtirolerin: Esther Mitterstieler.

Esther Mitterstieler (Foto: FB/Mitterstieler)

Die Direktorin des Landesstudios Tirol verdient knapp 210.000 Euro brutto pro Jahr. Das ist mehr als ein ZiB2-Politanalyst Hans Bürger (195.000 Euro) und mehr als ein weiterer Ö3-Star, Andi Knoll (190.000 Euro).

Zum Ehrenschutz der ORF-Gagen-Kaiser muss gesagt werden: Im Vergleich zu den Einkünften der RAI-Stars sind die Summen, die jenseits des Brenners an die Stars des Öffentlich-Rechtlichen Rundfunks und Fernsehen gezahlt werden, Peanuts. Ein Bruno Vespa, mittlerweile ein 80-jähriger Fernseh-Dino, verdient mit seiner Sendung „Porta a Porta“ rund 1,7 Millionen Euro im Jahr. Fabio Fazio verdiente zuletzt bei der RAI 1,9 Millionen Euro brutto im Jahr, von Discovery kassiert der TV-Star jetzt 2,5 Millionen pro Jahr. Und Amadeus hat allein für die Moderation des Festivals von Sanremo von der RAI 700.000 Euro kassiert.

Der Olanger Talkmaster Markus Lanz verdient beim ZDF 1,9 Millionen Euro im Jahr.

Allein das ZDF bekommt pro Jahr 2,2 Milliarden Euro aus dem deutschen Rundfunkbeitrags-Topf.

In Österreich sind es also in erster Linie die Blauen und die Boulevardpresse, die die Neiddiskussion befeuern. Beim ORF verweist man gerade in Bezug auf Robert Kratky, dass dieser seit mittlerweile 20 Jahren den Ö3-Wecker moderiert, der mit mehr als 1,7 Millionen HörerInnen eines der erfolgreichsten Produkte des ORF sei. Ö3 nehme insgesamt mit Werbung und Sponsoring 60 Millionen Euro ein und zahle diese Summe ins ORF-Budget ein.

Hinzu kommt: Immer wieder habe es Versuche österreichischer und internationaler Medienhäusesr gegeben, Kratky mit noch höheren Gagenaneboten abzuwerben. „Dass einige Stars, und dazu gehört auch ein Armin Wolf, viel verdienen, liegt wohl in der Natur der Dinge“, sagt der Journalist und Gewerkschafter Patrick Rina, der den ORF vor zwei Jahren aus freien Stücken verlassen hat. Nicht der Traumgagen wegen („Wenn ich so viel verdient hätte, würde ich mich nicht mit Kafka beschäftigen, sondern auf irgendeiner Insel in der Südsee liegen“).

Die RedakteurInnen von „Südtirol heute“ beziehen keine ORF-üblichen Gehälter, sondern sind zu den Bedingungen des italienischen Kollektivvertrages für Journalisten angestellt.

Ex-ORF-Chef vom Dienst Patrick Rina neidet insbesondere dem Ö3-Wecker-Mann Kratky dessen fürstliches Gehalt nicht. „Jahrzehntelang von Montag bis Freitag um 03.30 Uhr aufzustehen, um Österreich ab 05.00 Uhr im Radio aufzuwecken, wäre mit lebensqualitativ zu anstrengend.“

Quelle & Grafik: KRONEN-ZEITUNG

 

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (20)

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  • heracleummantegazziani

    Arthur Oberhofers Aussage zu Fabio Fazio ist im Grunde nicht ganz richtig. Eigentlich verdiente die RAI mit Fazio, nicht umgekehrt. Das Programm von Fazio kostete 450.000 Euro pro Sendung (davon verdiente Fazio 50.000 bei Ausstrahlung während der Prime time, 13.000 für Ausstrahlung zu einem späteren Zeitpunkt, zzgl. 7.000 Euro als Autor), die RAI verzeichnete aber für jede Sendung Werbeeinnahmen von rund 1 Mio Euro. Bei rund 30 Sendungen pro Jahr.

    • hallihallo

      als fazio auf den politikergehältern rumhackte ( das macht ja immer audience), fragte brunetta zurück, wieviel den fazio verdiene. der wich aus, aber brunetta blieb hartnäckig. trotzdem war nichts zu hören. von den politikern soll immer alles veröffentlich werden, aber von den nutznießern der rai nicht. die leben ja auch von steuergeldern.

    • leser

      hera
      jetzt erklär doch mal n welchem verhältnis diese einnahmen stehen
      denk mal über die ziffern an zuwendungen des steuerzahlers
      ehrlichkeit ubd objektivitöt gehört nucht zu deinen stärken gell

      • heracleummantegazziani

        @hallihallo
        @leser
        Habt ihr Schwierigkeiten sinnerfassend zu lesen? Was Fazio verdient ist öffentlich bekannt, es gibt einen Vertrag mit der RAI, den Brunetta als Minister problemlos einsehen hätte können (ich habe die Zahlen oben wiedergegeben). Aber Brunetta ist schon auch in anderen Zusammenhängen als totaler Vollpfosten aufgefallen. Auf den Politikergehältern hackt eigentlich die ganze Bevölkerung herum, vergessen? Es ist auch ein großer Unterschied, ob jemand größtenteils nichts tuend und ohne Einnahmen zu generieren im Parlament sitzt und dafür 15.000 Euro/Monat kassiert, oder ob jemand einen finanziellen Mehrwert für das Staatsfernsehen darstellt.
        Es sind aber keinesfalls Steuergelder, die Fazio kassierte.
        Leser aufgepasst: Fazio bezahlt sich selbst über die Werbeeinnahmen, die er mit seinen Sendungen (um deren inhaltlichen Wert geht es hier nicht, denn sonst wären wohl viele Sendungen einzustellen) generiert. Kann jeder gerne selbst nachprüfen.
        Die Rechnung ist auch denkbar einfach. Wenn wir davon ausgehen, dass alle 30 Sendungen zur Prime time ausgestrahlt wurden (was ja nicht der Fall war), also Worst-Case-Szenario, dann bekam Fazio 57.000 Euro pro Sendung, das macht nach Adam Riese 1.710.000 für die ganze Serie. Die RAI hat für die ganze Serie rund 30.000.000 eingenommen.
        Denken, lieber leser, gehört offenbar nicht zu Ihren Stärken.

        • hallihallo

          ja genau, man kann die gagen von fazio nachlesen, genauso wie jederman die politikergehälter nachlesen kann. aber wenn fazio seine position ausnutzt und einen politiker vor dem publikum als abkassierer darstellen will, dann hat wohl brunetta auch das recht vor dem gleichen publikum nach fazios gehalt zu fragen. und wieso hat dieser nicht geantwortet??? von den anderen verlangt man doch immer antworten und transparenz. es ist ja bekannt, daß heutzutage journalisten mehr politik machen wollen, als die politiker selbst, ohne jegliche verantwortung übernehmen zu müssen und ohne je gewählt worden zu sein.

          • hallihallo

            heracle, da du ja so gut informiert bist: was verdient eigentlich fazios blondine die pro sendung ungefähr vier ( kurze) sätze sagen muß??

        • leser

          hera
          du siehst den wald nicht
          diese 30 millionen sind kleingeld fpr das was der zirkus kostet
          da war mir der kasper berlusconi noch ehrlicher denn er hat sich einen grossen teil zumindest von der industrie finanzieren lassen
          um dir nur eine kleine vorstellung zu vermitteln die ebners würden sehr viel kleinere brötchen backen wenn der steuerzahler nicht alljährlich millionen pumpen würde
          aber du bist halt ein fan von denen due dafür sind das eigentum des kleinen mannes zu sozialisieren um es dann an parteisoldaten und systemhündchen zu verteilen
          wo sozialisieren hinführt kennen wir gell

  • hallihallo

    morgens ein bischen rumblödeln bringt 440.000,00 im jahr. auch schön. aber ja , man muß auch gut blödeln können ( und im italienischen fernsehen gibt es solch dumme sendungen zuhauf).

  • leser

    hera
    dann kann man due aufgezwungene fernsehsteuer dich gerne abschaffen
    oder wenn etwa 35 millionen x mindestebs 250 euro bezahlen kann man das dich vernachlässigen oder doch nicht
    ich bin überzeugt der beste sponsor ist wue immer der steuerzahler

  • artimar

    Wenn staatliche Sender sich durch private Werbeeinnahmen eh selbst tragen, – was ja gut ist – müsste das im Ergebnis auch eine Reduzierung bzw. die gänzliche Aussetzung der Zwangsabgaben beinhalten.

    Schlimm finde ich in diesem Zusammenhang Patrick Rinas Aussage oben: „Wenn ich so viel verdient hätte, würde ich mich nicht mit Kafka beschäftigen, sondern auf irgendeiner Insel in der Südsee liegen.“
    Gut, dass Rina nicht mehr beim ORF ist.

  • summer1

    Wenn Kratky meint, man habe ihm soviel geboten im abwerbenden Privatsender, dann sollte er sich nur kurz die Frage stellen, mit welchem Sender er erst diese Berühmtheit erlangt hat.
    Dasselbe gilt auch für Knoll, denn solange er in (Süd)Tirol moderierte, war er ein provinzielles Moderatorele. Erst der ORF hat ihm diese Bekanntheit gegeben.
    Aber vor der Moral kommt natürlich das Fressen!

  • leser

    ach was wollt ihr denn
    kratky macht ein paar aufrufe fpr licht ins dunkel dann ist er wieder volksheld

  • pingoballino1955

    In diesem Zusammenhang wäre für die Südtiroler Bürger.innen interessant zu wissen was in der Rai SÜDTIROL VERDIENT WIRD! ???

  • leser2020

    Und wieviel verdient Artur Oberhofer? Nur dass man einen Vergleich hat.

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