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Der versorgte Florian

Arno Kompatscher und Florian Zerzer (Foto: lpa/Brucculeri)

Nach Gabriele Morandell bekommt nun auch der ehemalige Sanitäts-„General“ Florian Zerzer einen lukrativen Versorgungsjob. Für ihn strukturiert man sogar ein Unternehmen um – und verdoppelt das Gehalt.

von Artur Oberhofer

Es war klar, dass die Volkspartei auch ihn versorgen würde.

Nach seinem turbulenten (und selbstverschuldeten) Ausscheiden als Generaldirektor des Sanitätsbetriebes Südtirol kehrte Florian Zerzer zunächst in den Landesdienst zurück.

Im Landesamt für das Personalwesen führt Zerzer einen eigens für ihn erfundenen „Sonderauftrag zur Digitalisierung des Amtes“ aus.

In Wahrheit wurde Florian Zerzer im Landesamt für Personalwesen „geparkt“ mit dem Versprechen, man würde für ihn schon etwas Besseres und Lukrativeres finden.

Die Politik, sprich: die Volkspartei ist Zerzer schließlich etwas schuldig, denn der einstige „General“ im Sanitätsbetrieb hat im Südtiroler Masken-Skandal den Kopf hingehalten und solcherart viel Unheil von der Politik und von der SVP ferngehalten.

Der Kreativität bei der Erfindung bzw. Ausfindigmachung von Versorgungsjobs sind in Südtirol bekanntlich keine Grenzen gesetzt. Die ursprüngliche Idee war, Florian Zerzer zum Generaldirektor der Pensplan AG zu machen. Ein Alternativjob wäre jener des Generalsekretärs der Regionalregierung gewesen.

Diesen letzteren Versorgungsjob wird – wie die TAGESZEITUNG am Mittwoch exklusiv berichtet hat – wohl die SVP-Landtagskandidatin und ArbeitnehmerInnen-Vertreterin Gabriele Morandell erhalten.

Florian Zerzer soll dafür – wie Rai Südtirol und Saltozuerst berichteten – Generaldirektor der Infranet AG werden.

Die Infranet AG wurde 2016 gegründet, Obwohl die Gesellschaft (mit dem Land, der Selfin GmbH und den Stadtwerken Brixen) drei öffentliche Gesellschafter hat, ist sie keine öffentlich-rechtliche Körperschaft, sondern eine AG mit öffentlicher Beteiligung.

Um Florian Zerzer angemessen und fürstlich versorgen zu können, soll der derzeitige Generaldirektor der Infranet AG, Florian Fiegl, zum Technischen Direktor zurückgestuft werden.

Zu den bisherigen Bezügen, natürlich.

Auch Florian Zerzer hat in puncto Gehalt gewisse Vorstellungen. Als Generaldirektor des Sanitätsbetriebes hat Florian Zerzer knapp 215.000 Euro im Jahr kassiert. Als Mitarbeiter im Direktoren-Rang im Landesamt für Personalwesen verdient Zerzer„nur“ mehr ein Drittel dieser Summe.

Also ist davon auszugehen, dass die politisch Verantwortlichen für die Infranet AGLandeshauptmann Arno Kompatscher und der Generaldirektor der Landesverwaltung Alexander Steinervor der Ausschreibung des Generaldirektoren-Postens bei Infranet AG das Gehalt auf mindestens 150.000 Euro anheben werdenso dass der künftige Infranet-„General“ Florian Zerzer wieder ein Auskommen mit seinem Einkommen hat.

Somit würde Zerzer dann das Doppelte verdienen als seine Infranet-VorgängerInnen.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (34)

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  • leser

    ist doch schön oder
    dass der oberhofer immer zu meckern hat
    schafe muss man nunmal füttern

  • leser

    das land ist doch voll von solchen granaten
    steiner matha usw keiner von ihnen muss einen ordentlichen wettbewerb machen
    in den gemeinden funktionierts genauso
    das hat der kompatscher bestens vom durnwalder gelernt

  • olle3xgscheid

    Also Moral in Südtirol’s Politik isch praktisch nicht vorhanden, ein Hohn für die Steuerzahler Südtirols

  • andreas1234567

    Hallo zum Abend,

    waren schon Menschenfreunde, die ganzen Sanitäts-Führungsfiguren die Südtirol selbstlos und aufopferungsvoll durch die allerschlimmste Pandemie aller Zeiten geführt haben..
    Telefoniert haben sie auch ganz gern..

    Hier noch ein lustiges Bild aus diesen Tagen, auf zum heiteren „wer steckt hinter den Schlauchtüchern“-Ratespiel

    https://www.tageszeitung.it/2020/07/26/verzehrs-brief/

    Auf Verarsche-Wiedersehen bei der nächsten Pandemie/Klimakatastrophe/Kriegsgefahr

  • criticus

    Dieser Landeshauptmann macht sich immer mehr unbeliebter. Solche Gefälligkeiten macht man doch nur, wenn man selber Leichen im Keller hat, oder? Wer hat da wem in der Hand?

  • robby

    Was für ein unmoralischer Postenschacher. Zum kotzen. Aber nur weiter so SVP. Guten Rutsch unter die 3% Marke.

  • besserwisser

    man munkelt die alperia wird bald frei, die nicht gerade berauschenden ergebnisse werden der präsidentin wohl die lust vergehen lassen …
    in zeiten wo die quotierungen der meisten energiekonzerne sich sehr gut entwickeln (wenn man die negativentwicklung der einzigen südtiroler börsennotierenten alerion weglässt, aber die haben halt auch nicht grad brillante zahlen)reicht es eben nicht die top jobs mit sparkassenfunktionären und verbandsfunktionärinnen zu besetzen …

  • opa1950

    Alle jene welche nix geleistet haben außer großen Schaden für unser Landl angerichtet haben bekommen jetzt vom schlimmsten Landerhauptmann aller Zeiten noch eine Prämie.Kompatscher sollte sich schämen.Hat er vielleicht auch schon einen Versorgungsposten für sich reserviert? Bleibt nur zu hoffen das diese Regierung keine 5 Jahre im Amt bleibt.

    • pingoballino1955

      OPA1950,sei beruhigt,mit solchen SVP Aktionen von Kompatscher und Co.wird sie die 5 Jahre nicht schaffen.Nachher schwappt sie mit solchen Postensauereien bei max.10 % und TSCHÜSS,liebe SVP!

  • wichtigmacher

    Wor immer schun so, wer in der Privatwitschaft nixt taugt kriegt an Londesposchtn……

  • bettina75

    Die 30 Silberlinge sind der Lohn…

  • unglaublich

    Was sagt die Ulli zu diesen alten Traditionen der Volkspartei?

    • leser

      unglaublich
      das ist eine sehr gute frage denn solche aktionen waren doch garant/ legitimation für ihr politisches überleben
      dich sie hat es ja schon ein paarmsl gesagt wenn man in der regierung ist dann ist die situation völlig anders
      aber schon verrückt wie weit weg diese herrschaften von der realität weg sind
      eben volle narrenfreiheit

  • ultnerbaer

    Die SVP schafft für Zerzer keinen Versorgungsposten. Die Infranet hatte vorher schon einen Geschäftsführer und diese Stelle wird neu ausgeschrieben. Und darum bewirbt sich Zerzer. Schäl hat sich ja auch für den Posten als Generaldirektor der Sanität beworben und hier schrieb keiner dass dieser Posten für ihn zur Versorgung geschaffen wurde…
    Herr Oberhofer, Ihre Artikel sind immer sehr gut geschrieben, aber das ist einfach nur reißerisch.

    • leser

      ultnerbaer
      aber schon verrückt dass der alte direktor nicht mehr gutgeht und dass man bei der ausschreibung das entgeld doppelt aufstockt und schon weiss dass nur zerzer dafür geeignet ist
      aber es wird schon ein kleiner fortschritt gemacht
      zerzer wird dem steuerzahler nicht nehr eine halbe million kosten sondern nur mehr 300.000

    • markp.

      @ultnerbaer

      Reisserisch hin oder her… aber… sind an den Fakten irgendwelche Falschmeldungen? Stimmen die Zahlen hier nicht? Wissen Sie mehr darüber?

      • ultnerbaer

        Hat irgendjemand die Ausschreibung gesehen? Wo steht dass das Gehalt verdoppelt wird? War der bisherige Direktorenvertrag ein zeitlich begrenzter (wie diese meistens sind) und wird deshalb jetzt neu ausgeschrieben? Werden aus 2 Stellen (Generaldirektor und CFO) eine Stelle dann kann auch das Gehalt zusammengelegt werden.
        Oberhofer stellt nur Vermutungen auf, schreibt über Gespräche aber zitiert kein einziges offizielles Dokument.
        Wenn es wirklich so käme, wäre es eine Sauerei, aber mit Fakten ist das (bis jetzt) noch nicht hinterlegt.

  • robby

    Der ideale Job für den Florian wäre doch in einer Kellerei. Genauer – bei der Abfüllanlage. Flaschen unter sich.

  • sorgenfrei

    Und für die restlichen landesbediensteten, die wohlgemerkt jeder einen wettbewerb durchlaufen müssen, ist nie kein geld übrig, um die inflation annähernd auszugleichen…. für die 150000 € können locker 3 „normale“ beamte eingestellt werden… plus für die morandell, die, so nebenbei erwähnt, seit jahren hochdotierte posten im land innehat, aber kaum 3 jahre am selben platz aushält, kommen woll noch mal 3 „normale“ gehälter dazu…

  • foerschtna

    Diese Art von Freunderlwirtschaft ist ja kein spezifisches Südtiroler Phänomen, das zieht sich wie ein Faden durch alle Demokratien. In Europa gibt es kaum ehemalige Minister oder Spitzenbeamte, die nach ihrem Ausscheiden nicht einen lukrativen Versorgungsposten oder eine Lobbyposition bekommen haben, und das wird sich auch in Zukunft nicht ändern. Insofern ist die Aufregung darüber vollkommen für die Katz. Und alle, die durch ihre Stimmabgabe dieses System der politischen Versorgungsposten mitlegitimiert haben, sollten es auch so akzeptieren.

  • esmeralda

    das ist alles einfach unverschämt

  • zeit

    anderorts wäre so einer im knast

  • meintag

    Da bekommt der Florian nur 150.000€? Hier muss noch Etwas kommen denn das digitale Bleistiftspitzen Allein ist langweilig. LR Messner braucht Landesweit ein neues System. Die SIAG hat auch noch gewisse Vorstellungen. Gibt es bei Letzteren nicht einen Aufsichtsrat bei welchem ein Stuhl leer ist? Nun den Stuhl füllt Zerzer sodass 1. sein weiteres Tun bei sabes nicht in Erscheinung treten muss und 2. ist das weitere Einkommen gesichert.

  • paul1

    Ich frag mich nur, was versteht ein ehemaliger Sanitäts Direktor oder „General“ von Telekommunikationsinfrastrukturen???

  • kritischerbeobachter

    Ohhh Gott… dachte Herr Zerzer geht in die Privatwirtschaft? Keinen Job erhalten? …gibt es bei der Jobvergabe auch Prämien, wie bei den Vermittlungsagenturen?
    Bitte bezahlt Herrn Zerzer, damit er zu Hause bleibt, sonst geht auch dieser Bereich schnell den Bach runter.

  • opa1950

    Hier müsste man die Staatsanwaltschaft und den Rechnungshof einschalten.

  • arbeitnehmer

    zerzer war nicht imstande in den ganzen jahren ein digitales netzwerk in der sanität aufzubauen und nun wird er oberster informatiker des landes, der LH wird mir immer suspekter. südtirol das land der versager…

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