Die Touristisierung der Alpen
Am 3. April startet eine neue Vorlesungsreihe der Plattform für Kulturerbe und Kulturproduktion im Rahmen des Studium Generale der unibz. Auf dem Programm stehen sieben Vorträge und eine Exkursion zur Veränderung des alpinen Raums durch den Tourismus. Die Reihe zum Thema „Die Konstruktion des Tourismus im alpinen Raum. Architekturen, Landschaften und Praktiken in Transformation“ steht allen Interessierten offen.
Seit dem 18. Jahrhundert hat der Alpentourismus maßgeblich dazu beigetragen, die alpine Landschaft in ein technologisiertes und infrastrukturell weit entwickeltes Gebiet zu verwandeln, das Assoziationen zu urbanen Landschaften weckt. „Das Ziel dieser Vortragsreihe ist es, die Entwicklung einiger Prozesse dieser Touristisierung der Alpen nachzuzeichnen und zu umschreiben, auf welche Weise die Alpenlandschaften geprägt wurden und weiterhin werden“, sagt Waltraud Kofler Engl, Leiterin der Plattform.
Die Vortragsreihe lenkt den Fokus auf die vielschichtigen Beziehungen und Überschneidungen zwischen kulturellen Praktiken und materiellem Erbe sowie zwischen realen Veränderungen und symbolischen Darstellungen im Zusammenhang mit der touristischen Erschließung des Alpenraums. Dabei werden sowohl historische Entwicklungen als auch aktuelle Herausforderungen beleuchtet, insbesondere in Bezug auf den massiv zunehmenden Tourismus in den Alpen und auf ökologische sowie umweltpolitische Aspekte. Diese Themen verdeutlichen das Bestreben nach einer nachhaltigeren Zukunft des Tourismus, die angesichts der aktuellen Entwicklungen notwendig erscheint.
Eröffnet wird die Vortragsreihe am 3. April (18 Uhr, Hörsaal F0.01, Campus Bozen) von Paul Rösch, Ex-Bürgermeister von Meran und ehemaliger Direktor des Landesmuseums für Tourismus (Touriseum).
In seinem Vortrag mit dem Titel „Vom Elite- zum Massentourismus in Südtirol“ spricht er über den Tourismus als äußerst vielschichtiges Thema mit großem Potenzial, das sowohl Menschen als auch Landschaften in vielerlei Hinsicht beeinflusst und verändert. Es ist nicht nur ein rein wirtschaftliches Phänomen, sondern durchdringt verschiedene Bereiche des menschlichen Lebens und ist Teil globaler Entwicklungen, einschließlich des politischen Geschehens. Auch Südtirol hat insbesondere in den 1960er und 1970er Jahren eine rasante Entwicklung im Tourismus erlebt. Wie sich dies auf die aktuelle Situation auswirkt, wird in Röschs Vortrag näher erläutert.
Bis Ende Mai folgen jeweils drei Vorträge in deutscher und italienischer Sprache. Den Abschluss dieser Veranstaltungsreihe bildet eine von Waltraud Kofler Engl geleitete Exkursion auf den Ritten, in der die Tradition der Sommerfrisch-Landschaft beleuchtet wird: von touristischen Infrastrukturen, Sommerfrischhäusern bis hin zum geselligen Leben und dem Schießstand unter der Führung von Ulrich Graf Toggenburg, der im Rahmen der Exkursion besichtigt wird.
Die Teilnahme an der Vorlesungsreihe steht allen Interessierten offen.
Die Veranstaltung erfolgt in Kooperation mit der Architekturstiftung Südtirol. Mitglieder der Kammer der Architekten können sich die Teilnahme als berufliche Weiterbildung anrechnen lassen. In diesem Fall ist eine Anmeldung unter folgendem Link erforderlich. https://bit.ly/TourismusAlpinerRaum
Alle Infos zur Vorlesungsreihe unter www.culturalheritage.unibz.it/de/studium-generale/2024/.
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