Der Herr Alfonso
Der Serien-Zechpreller Alfonso R. hat wieder zugeschlagen, der Quästor hat gegen ihn ein Aufenthaltsverbot für 32 Südtiroler Gemeinden und ein Handyverbot verhängt.
von Thomas Vikoler
Der Hoteliers- und Gastwirteverband HGV warnt seine Mitglieder seit Monaten vor einem Gast, der gerne in Südtiroler Luxushotels absteigt – und nicht bezahlt. Dennoch hat Alfonso R., so heißt der Mann, vor drei Tagen wieder zugeschlagen (so wie vor einigen Wochen in Bozen). Er nächtige im einem Fünf-Sterne-Hotel und machte sich davon und hinterließ eine unbezahlte Rechnung.
Gegen Alfonso R. laufen am Bozner Landesgericht und anderswo mehrere Strafverfahren wegen Betrugs und betrügerischer Zahlungsunfähigkeit, u.a. zu Aufenthalten in Südtiroler Luxushotels in Brixen und auf der Seiser Alm.
Das hielt den Mann, der sich als Manager von internationalen Konzernen wie Amazon ausgibt, nicht vor weiterer Zechprellerei ab (die TAGESZEITUNG berichtete).
Doch Alfonso R. hat dabei offenbar seine Rechnung ohne Paolo Sartori gemacht. Der neue Bozner Quästor hat jetzt mehrere Maßnahmen gegen den 46-Jährigen aus der Provinz Neapel erlassen. Sartori hält ihn, was seine kriminelle Hartnäckigkeit betrifft, „rekordverdächtig“.
Für Alfonso R. gilt nun in 32 Südtiroler Gemeinden, in denen er gratis nächtigte oder sich aufhielt, ein Aufenthaltsverbot. Bereits in der Vergangenheit waren solche für andere italienische Gemeinden ausgesprochen worden.
Das ist nicht alles: Zur Vorbeugung von weiteren Straftaten hat Quästor Sartori auf eine Bestimmung aus dem Anti-Mafia-Kodex zurückgegriffen, indem er den Serien-Zechpreller mit einer erschwerten Verwarnung („avviso orale“) belegte, die ihn u.a. den Besitz eines Mobiltelefons und anderer Kommunikationsmittel verbietet. Bei weiteren verübten Straftaten oder Verletzung der Auflagen kann gegen den Betroffenen eine Sicherheitsüberwachung mit Einschränkung der Bewegungsfreiheit, ein Aufenthaltsverpflichtung in der Wohngemeinde und einem Entzug des Führerscheins verhängt werden.
Der Fall Alfonso R. war jüngst auch Gegenstand eines Treffens zwischen Quästor Sartori, HGV-Präsident Manfred Pinzger und Direktor Raffael Mooswalder.
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Kommentare (4)
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olle3xgscheid
Auf einer Reise in die Schweiz, wurde vor Jahren an der Grenze mein Fahrzeug kontrolliert.
Bei der Rückgabe der Dokumente hingen an der Wand so an die 30 Lichtbilder von gesuchten Menschen.
Wie wärs , so ein Lichtbild des Gauner’s an die Hotel’s und Gaststätten weiterzuleiten.
Ein Blick würde genügen..
andreas1234567
Hallo zum Mittag,
so richtig Mitleid mit den Geschädigten will sich bei mir nicht einstellen. Solche Luxushotels sind ein Zirkus der Eitelkeiten und der Wichtigmacher und der Zeitgenosse beherrscht das Metier anscheinend perfekt.
Bei uns heissen solche Leute „Graf Koks von der Gasanstalt“.
Auf Wiedersehen auf einem Berghof, da wird er wohl nicht zukehren wollen
dn
32 von wie vielen?
carlo
Da bin ich gespannt, ob die Wahrheit dieser unguten Geschichte ans Licht kommt, oder ob das den Betroffenen nicht zumutbar ist.