„Frieden fordern, Frieden halten“
Bischof Ivo Muser hat am Sonntag auf dem Domplatz in Brixen die Palmzweige gesegnet. Vor dem Einzug in den Dom sagte Muser: „Mit der Prozession heute wollen wir ein deutliches Zeichen setzen: Wir folgen Jesus auf seinem gewaltfreien Weg. Wir wollen Menschen des Friedens sein.“
Ostern, als die Feier der Auferstehung Jesu, ist das wichtigste Fest der Christenheit. Vorbereitet wird das Osterfest durch die Karwoche, die mit dem Gedenken des Einzugs Jesu in Jerusalem am Palmsonntag eingeleitet wird.
Bischof Ivo Muser hat am Sonntag auf dem Domplatz in Brixen die Palmzweige gesegnet. Vor dem Einzug in den Dom sagte Muser: „Mit der Prozession heute wollen wir ein deutliches Zeichen setzen: Wir folgen Jesus auf seinem gewaltfreien Weg. Wir wollen Menschen des Friedens sein.
Der Palmsonntag eröffnet die Karwoche, die auch heilige Woche genannt wird. An diesem letzten Fastensonntag gedenkt die Kirche des Einzugs Jesu in Jerusalem. Dort begrüßte ihn eine jubelnde Menge, die ihm mit Palmzweigen zuwinkte. Die Menschen legten Zweige und ihre Kleider vor ihm auf den Boden und bejubelten ihn wie einen König. Doch Jesus wusste bereits, dass er verraten werden und sterben muss. Ebenso, dass er nach drei Tagen von den Toten auferstehen wird.
Geweihte Palmzweige und Prozession
Im Aufbau unterscheidet sich der Palmsonntagsgottesdienst ein wenig von der üblichen Sonntagsmesse: Der Gottesdienst beginnt im Freien mit der Segnung der Palmzweige und dem Verlesen des Evangeliums vom Einzug nach Jerusalem. Die geweihten Palmbuschen oder -zweige, die traditionell zu Hause hinter dem Kreuz platziert oder neben dem Eingang aufgehängt werden, symbolisieren Leben und den Sieg über den Tod.
Vor der Palmweihe griff Bischof Muser auf dem Brixner Domplatz die Symbolik des Palmsonntags auf: „Der Palmsonntag ist ein Tag voller Spannung. Zwei Ausrufe prägen diesen ersten Tag der Karwoche: ‚Hosianna‘ und ‚Kreuzige ihn‘. Das Dramatische ist, dass beide Rufe Jesus gelten und das, was er in dieser Woche durchmacht, erleben viele Menschen in ähnlicher Weise: Sie werden erhöht und bejubelt, doch sobald sie nicht mehr den Erwartungen entsprechen, werden sie fallen gelassen.“
Bischof Muser: „Wollen Menschen des Friedens sein“
Der Bischof ging in Brixen auch auf die Kriege in der Ukraine und im Nahen Osten ein:
„Der Palmsonntag erhält auch in diesem Jahr eine besondere Bedeutung: Seit mehr als zwei Jahren erreichen uns täglich Bilder aus der Ukraine, die unter einem brutalen und ideologischen Krieg leidet. Besonders betroffen machen auch die Bilder aus dem Heiligen Land, die seit dem 7. Oktober für entsetzliche Eindrücke sorgen. Es scheint, als würden diese Kriege nie enden. Mit der Prozession heute wollen wir ein deutliches Zeichen setzen: Wir folgen Jesus auf seinem gewaltfreien Weg. Und deswegen lade ich euch jetzt ein, die Palmbuschen und Olivenzweige hoch in die Luft zu halten und so zum Ausdruck zu bringen: Wir wollen Menschen des Friedens sein. Aber es geht nicht nur darum, den Frieden zu fordern in der Ukraine und im Heiligen Land, sondern Frieden zu halten und zu wollen, vor allem in unserem Herzen, in unseren Familien, in unserem Land, zwischen den Sprachgruppen unseres Landes.“
Vom Jubel zum Leiden
Im Anschluss an die Palmweihe zog die Prozession in den Brixner Dom, was den Einzug Jesu in Jerusalem darstellte. Die Liturgie bildete dann den Übergang vom umjubelten Jesus zur Kreuzigung. In die Feierlichkeit hinein folgten daher Lesungen über den Gottesknecht und die Selbsterniedrigung Christi, bevor in der Passion das Leiden und Sterben Jesu Christi in den Mittelpunkt rückte.
Dommesner Albert Lercher verstorben
Im Anschluss an den Gottesdiensterinnerten erinnerten Domdekan Ulrich Fistill und Bischof Ivo Muser an den am Samstag (23. März) verstorbenen Dommesner Albert Lercher. Lercher, Jahrgang 1931, hat den Mesnerdienst m Brixner Dom seit dem 1. März 1955 versehen.
Gottesdienste in der Karwoche
In der anstehenden Woche bis zum Ostermontag (1. April 2024) wird Bischof Muser mit den Gläubigen der Diözese Bozen-Brixen eine Reihe von Gottesdiensten feiern. Einige davon werden auch von den diözesanen Radiosendern und im Fernsehen von RAI Südtirol übertragen. Details zu allen liturgischen Feiern mit Bischof Muser finden sich hier im Überblick: www.bz-bx.net/de/news/detail/karwoche-und-ostern-2024-liturgische-feiern-mit-bischof-muser
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