Dritter Anlauf

Renate Holzeisen
Auch die Vita-Landtagsabgeordnete Renate Holzeisen dürfte bei den EU-Wahlen antreten. Nicht zum ersten Mal.
von Thomas Vikoler
Sie selbst gibt sich erwartungsgemäß bedeckt: „Sobald es etwas Neues gibt, werden die Medien informiert“, sagt Renate Holzeisen über ihre mögliche Kandidatur bei den Wahlen für das EU-Parlament Anfang Juni. Doch unter Insidern gilt es als sicher: Holzeisen, im Herbst mit der Liste Vita mit 2,9 Prozent und 5.446 Vorzugsstimmen in den Landtag gewählt wurde, will nach Europa.
Oder anders ausgedrückt: Sie will sich über die No-Vax-Liste Vita um ein Mandat bewerben. „Dass ich europapolitisch engagiert bin, ist bekannt“, liefert Holzeisen einen weiteren Hinweis darauf, dass sie bei der Wahl mitmischen will.
Es wäre die bereits dritte Kandidatur für das Europaparlament der 57-jährigen Bozner Wirtschaftsprüferin und Rechtsanwältin.
Bei der Europawahl 2009 kandidierte Holzeisen für die Südtiroler Grünen auf der Liste des Wahlbündnisses Sinistra e Libertà, sie bezeichnete sich damals als „grün-liberal“. In Südtirol kam die Liste auf 10,9 Prozent der Listenstimmen, auf Holzeisen entfielen 11.820 Vorzugsstimmen. Weil das Wahlbündnis mit 3,13 Prozent unter der landesweiten Hürde von vier Prozent lag, verpasste Holzeisen den Einzug ins Europaparlament.
Zehn Jahre später, bei den EU-Wahlen 2019, kandidierte Holzeisen für das Team Köllensperger (Team K) im Verbund mit der Europapartei ALDE bzw. den Ex-Radikalen von +Europa. Diesmal sammelte die Kandidaten 23.000 Vorzugsstimmen (22.000 davon in Südtirol), die Liste scheiterte mit 3,09 Prozent auf nationaler Ebene (und 11,9 Prozent in Südtirol) an der Vier-Prozent-Klausel.
Die Überlegung, ob die Liste Vita auch angesichts des Endes der Corona-Pandemie (an deren Aufarbeitung Holzeisen heftig mitwirkt) national die Sperrklausel überwinden kann, wird der Entscheidung über eine Kandidatur sicherlich eine Rolle spielen. Abseits von den (eher geringen) Chancen von Vita auf einen Sitz im EU-Parlament, bietet eine Kandidatur die Möglichkeit, die eigenen Themen wachzuhalten.
Dies wird Holzeisen auch auf einer Informationsveranstaltung am heutigen Freitag, den 22. März ab 17.00 Uhr im Bozner Waltherhaus tun. Titel: „Neue WHO-Verträge und ihre Auswirkung auf Verfassung, Autonomie, Gesundheit und Wirtschaft“. Neben der hiesigen Vita-Vorsitzenden und Präsidentin der „Confederazione Legale die Diritti Dell‘ Uomo“ Renate Holzeisen werden dort der Schweizer WHO-Experte Philipp Kruse und die Verfassungsrechtlerin Carmela Capolupo sprechen.
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