Starke Wölfe
Der HC Pustertal erzwingt mit einem 4:2-Sieg gegen Fehervar ein alles entscheidendes siebtes Spiel. Am Samstag kommt es zum Showdown.
Von Nikolaus Spitaler
In der Intercable Arena steigt Spiel 6 in der packenden Viertelfinalserie zwischen dem HC Pustertal und AVS Hydro Fehervar AV 19. Nach der Auswärtsniederlage vom Montag in Ungarn muss der HCP heute seine Playoff-Heimsiegserie verteidigen, um im Rennen ums Halbfinale zu bleiben. Kasper Vuorinen muss weiterhin auf Dante Hannoun verzichten und schickt somit das gleiche Team wie am Montag aufs Eis, bei den Magyaren sind alle Leistungsträger mit dabei.
Nach der Starting Six Präsentation vom “Dead like Juliet” Frontmann springt der Funke sofort auf das Publikum und das Heimteam über und sie bereiten den Gästen vom Start weg einen heißen Tanz. Nach einem Warnschuss von Kuralt auf den Toraußenrahmen in der Startminute nehmen die Schwarz-Gelben ganz klar das Zepter in die Hand und den Kasten von Roy unter Beschuss. In der 4. Minute scheitern Schofield und im Nachschuss Ege noch an Roy, als drei Minuten später jedoch Stanton eine Rakete auf den ungarischen Schlussmann abfeuert reagiert Petan perfekt und hebt den Abpraller mit der backhand zum vielumjubelten Führungstreffer für die Hausherren in die Maschen. Die Wölfe setzen nach, nur eine gute Minute später kommt Atwal im slot an die Scheibe, packt den Schlagschusshammer aus und erhöht zum 2:0 für den HCP! Fehervar versucht zu reagieren, die HCP Defensive hat jedoch meist den Überblick und auch ein erstes Powerplay der Gäste wird gekonnt gekillt. In der 19. Minute lenkt Schofield die Scheibe nach einem scharfen Pass von Petan an den Pfosten der Ungarn, welche jedoch umgehend kontern und ihrerseits per Fernschuss den Torrahmen klingeln lassen. Eine halbe Minute vor der Sirene darf auch der HCP erstmals in Überzahl spielen, es bleibt jedoch beim 2:0 zur 1. Pause.
Auch das zweite Drittel bietet Playoffeishockey vom Feinsten. Das Powerplay der Hausherren zu Beginn bringt nichts mehr ein, in der 23. Minute lenkt Smith einen Schuss von Kuralt im letzten Moment über die Querlatte und im Gegenzug schießt Kasastul aus spitzem Winkel nur knapp am leeren Tor vorbei. Kurz darauf müssen die Schwarz-Gelben die nächste Strafe killen, dies gelingt jedoch nicht nur souverän, sondern sie sind bei einer Doppelchance von Schofield (zögert zu lange) und Glira (Fernschuss) sogar näher dran am nächsten Treffer. Aufgeschoben ist jedoch nicht aufgehoben, bei einem schnellen Gegenstoß nach 5 Minuten hebt Petan die Scheibe nach schönem Zuspiel von Andergassen mit der Rückhand perfekt ins Kreuzeck und erhöht mit sienem zweiten Treffer an diesem Abend auf 3:0 für die Hausherren. Die Ungarn wissen sich in dieser Phase kaum mehr zur Wehr zu setzen und schrammen in zwei Powerplays des HCP nur knapp an einem höheren Rückstand vorbei. Kurz darauf gelingt ihnen jedoch beinahe wie aus dem Nichts doch noch der Anschlusstreffer, als Kuralt nach einem Pfostenknaller von Hari zum 1:3 abstaubt. Der HCP ist nun kurze Zeit etwas desorientiert und Fehervar drückt, aber Smith kann eine weitere Großchance der Weiß-Blauen (onetimer Fournier) mit einer Glanztat vereiteln und in der Schlussphase hält auch der HCP wieder stark dagegen, ehe es mit dem verdienten 3:1 zum zweiten Mal in die Kabinen geht.
Im Schlussdrittel werfen die Gäste noch einmal alles nach vorne, der HCP kämpft jedoch wieder einmal großartig und hält stark dagegen. In der Startphase wächst Smith bei einem 2 gegen 1 Gegenstoß über sich hinaus und hält den Kasten sauber. In der 48. Minute bleibt die Pfeife der Schiris nach einer fragwürdigen Aktion der Gäste stumm, Stipsicz kommt halblinks im slot völlig frei an die Scheibe und verkürzt prompt auf 2:3. Fehervar wittert nun seine Chance, und als die “Teufel” im Powerplay den Innenpfosten treffen stockt dem ganzen Stadion noch einmal der Atem. Das Publikum peitscht seine Lieblinge jedoch weiterhin frenetisch an und die Schwarz-Gelben überstehen auch diese brenzlige Sitution, als dreieinhalb Minuten vor dem Ende auch die Gäste noch einmal eine Strafe nehmen fasst sich Schofield ein Herz, tankt sich alleine durch und schiebt die Scheibe durch die Schoner von Roy zum vorentscheidenden 4:2 ein. Die Intercable Arena ist nun endgültig in Ekstase, Fehervar zieht zwar noch die Karte “extra attacker”, aber trotz doppelter numerischer Überzahl (Strafe für Frycklund) schaut nicht mehr als ein Lattenknaller heraus und somit muss dieser Viertelfinalkrimi definitiv in Spiel 7 entschieden werden.
Nun kann sich der HCP zwei Tage ausruhen und die letzten Kräfte mobilisieren, ehe es am Samstag um 17.30 Uhr in Fehervar zum ultimativen Showdown kommt. Eines ist gewiss: Dieses Wölferudel wird alles in die Waagschale werfen, um das Unmögliche möglich zu machen und nach zweimaligem Serienrückstand doch noch den sensationellen Halbfinaleinzug zu schaffen.
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