„Zahnloser Tiger“
Die Grünen sind besorgt über den neuen Nächtigungsrekord im Tourismus: Sie rufen die Landesregierung auf, den „touristischen Überflug“ zu steuern.
Der Bettenstopp von 2022 erweist sich als zahnloser Tiger, schreiben die Grünen in einer Aussendung.
Während der Bettenboom trotz Bremse munter weiterlaufe, klettern Südtirols Nächtigungen von Rekord zu Rekord: Ein Anstieg von 34,4 Mio. (2022) auf 36,1 Mio. im letzten Jahr bedeuten ein Plus von fast 5%. „In zehn Jahren wurde die 30-Millionen-Hürde mühelos geknackt“, geben die Grünen zu bedenken.
Hinter den nackten Zahlen steh zum einen ein Zugewinn von Wohlstand und Beschäftigung, die niemand in Abrede stellt. „Noch mehr aber wiegen die radikale Veränderung von Landschaft, Mobilität und Preisniveau, vor allem der Grundstückspreise“, so die Grünen.
Die Verschlechterung in diesen drei Hauptbereichen erlebe jede Südtirolerin, jeder Südtiroler Jahr um Jahr, sie lasse sich nicht schönreden.
Weiter heißt es in der Stellungnahme der Grünen Co-Sprecher Elide Mussner und Luca Bertolini:
„Zudem ist absehbar, dass die Klimaerwärmung und die Attraktivität den Zuspruch für Südtirol in den kommenden Jahren sprunghaft erhöhen werden: Bereits 2028 sind 40 Millionen Nächtigungen absehbar. Der erste Kommentar des neuen Tourismuslandesrats Walcher ist zwar nachdenklich, aber ohne jede Perspektive für eine bessere Steuerung der touristischen Zukunft Südtirols. Wir Grüne empfehlen dringend, Maßnahmen zur Steuerung des touristischen Überflugs jetzt einzuleiten. Denn neben der Überlastung von Lebensräumen und Ressourcen wird auch die Geduld der hier lebenden Bürger*innen überstrapaziert. Eine angemessene Tourismussteuerung ist ein zentraler Baustein glaubwürdiger Klimapolitik. Auch hier ist die Landesregierung noch ohne Antworten.“
Kommentare (22)
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