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„Blut- und Boden-Ideologie“

Martin Sellner (2. v. l.) mit Jürgen Wirth Anderlan

Die Antifa Meran bezeichnet die geplante Einladung des Neonazis Martin Sellner nach Südtirol als Schlag ins Gesicht.
Die geplante Einladung des Neonazis Martin Sellner nach Südtirol sei ein Schlag ins Gesicht all jener, die in den letzten Monaten für den Erhalt der Demokratie auf die Straße gegangen sind.
So heißt es in einer Aussendung der Antifa Meran.
Martin Sellner sei ein umtriebiger Rechtsextremist, der in seiner Jugend Hakenkreuz-Aufkleber an Synagogen anbrachte und später die Identitäre Bewegung Österreichs anführte, eine „rechtsextreme Jugendorganisation mit faschistischen Anklängen“, wie das Dokumentationszentrum DÖW festhält.
Heute werbe er offen für „Remigration“.
Hinter „Remigration“ verberge sich ein brutaler Vertreibungsplan: Millionen Menschen sollen aus ihrer Heimat verjagt werden, um die faschistische Fantasie eines „reinen Europas“ zu verwirklichen.
Weiter heißt es in der Aussendung:
„Vielen Südtiroler:innen dürfte das bekannt vorkommen: Wir haben schon mehrfach erlebt, was es bedeutet, wenn Rechte, Nazis und Faschisten ihre Vertreibungs-Fantasien in die Tat umsetzen: Die Vertreibung der deutschsprachigen Bevölkerung aus Südtirol führte zur Option von 1939, die das Land zerrissen hat.
Die Offenheit von Jürgen Wirth Anderlan (Liste JWA) oder auch Melanie Mair (Süd-Tiroler Freiheit) für die Remigrations-Pläne von Sellner sind ein Alarmsignal. Es ist nichts anderes als eine Option 2.0, die sie herbeisehnen. Wieder sollen Menschen anhand ihrer Sprache, Hautfarbe oder Herkunft sortiert und zwangsweise und massenhaft vertrieben werden.
Offenbar geht ihnen die durch und durch rassistische Realpolitik der Parteien der „bürgerlichen Mitte“ nicht weit genug. Wir dürfen bei aller Empörung über rechte Wahnvorstellungen nicht die Politik der Abschottung und Ausgrenzung vergessen, die in der EU mittlerweile zum Alltag gehört. Rassismus ist keineswegs nur ein Problem von rechtsextremen Organisationen, sondern war schon immer auch in der Mitte der Gesellschaft verankert.
Angesichts der eskalierenden Klimakrise und der damit einhergehenden Migrationsbewegungen ist es endlich an der Zeit, sich der Verantwortung zu stellen: Sichere Fluchtrouten müssen organisiert und begleitet werden, um dem Sterben an den EU-Außengrenzen entgegenzuwirken. 
Wer von einem Südtirol ohne sogenannte ,Ausländer‘ träumt, jagt einem Phantom hinterher, das es nie gegeben hat. Treten wir gemeinsam der rechtsextremen Blut-und-Boden-Ideologie entgegen, egal ob sie sich in gekämmten Seitenscheitel oder langem Vollbart präsentiert.“
Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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